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Totennacht (German Edition)

Totennacht (German Edition)

Titel: Totennacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Ritter
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Einen König. Er hatte eine Straße auf der Hand.
    «Mir scheint, Sie glauben, der Olmstead-Junge sei tatsächlich vom Fluss davongetrieben worden», sagte Owen.
    «Ich weiß nicht, was ich glauben soll», erwiderte Nick. «Ich weiß nur, was mir gesagt wurde.»
    «Nun, dann sage ich Ihnen, dass in dem aufgeweichten Boden nirgends Reifenspuren zu sehen waren, die in den Fluss geführt hätten. Charlie Olmstead müsste also mitsamt seinem Fahrrad geflogen sein.»
    «Wie ist dann Ihrer Meinung nach das Fahrrad ins Wasser gelangt?»
    «Vielleicht hat es jemand reingeworfen», antwortete Owen. «Nachdem er oder sie sich den Jungen geschnappt hat.»
    Nick schwirrte der Kopf. Er hatte sich im Laufe des Tages allmählich mit der offiziellen Erklärung für Charlies Verschwinden abgefunden, weil es keinen ernsthaften Grund dafür gab, daran zu zweifeln. Bis jetzt.
    «Haben Sie Ihre Beobachtung jemandem mitgeteilt?», fragte Kat. Sie nahm neben Nick Platz und beugte sich neugierig vor.
    «Deinem Vater hab ich’s gesagt», antwortete Owen. «Obwohl’s gar nicht nötig gewesen wäre. Das mit den fehlenden Reifenspuren ist ihm selbst aufgefallen.»
    «Aber warum steht davon nichts in dem Bericht? Der Sache hätte doch nachgegangen werden müssen.»
    «Haben wir auch gemacht. Wir haben alle, die an der Straße wohnten, vernommen, einschließlich dieses verrückten Nachbarn, der uns nicht ins Haus lassen wollte. Wir mussten uns durch die Fliegengittertür mit ihm unterhalten.»
    «Im Bericht steht, Mr. Stewart habe behauptet, zum fraglichen Zeitpunkt geschlafen zu haben», sagte Nick. «Haben Sie ihm das abgekauft?»
    «Was blieb uns anderes übrig?», entgegnete Owen. «Es gab schließlich niemanden, der seine Auskunft hätte widerlegen oder bestätigen können. Außerdem hätte er das Haus verlassen müssen, um den Olmstead-Jungen zu entführen. Eher würde Howard Hughes von den Toten auferstehen und Ihnen einen Lapdance anbieten, als dass Glenn Stewart jemanden in sein Haus ließe.»
    Nick pflegte eine mentale Datenbank, in die er die Ergebnisse seiner Ermittlungen ablegte. Sie half ihm, seine Gedanken zu ordnen und im Fluss zu halten. Owen Peales Howard-Hughes-Argument war sofort darin abgespeichert, nicht weil es für den Fall relevant gewesen wäre, sondern weil er es vielleicht irgendwann einmal zitieren würde.
    «Und die Santangelos?», fragte er. «Der Bericht erwähnt, dass aufgrund widersprüchlicher Aussagen ungeklärt blieb, ob Becky Santangelo zu Hause war oder nicht.»
    Owen winkte mit der Hand ab, als wollte er eine Fliege verscheuchen. «Das war nur ein kleines Missverständnis. Maggie meinte, sie am Fenster gesehen zu haben. Aber ich glaube, sie sah jemand anderen, nicht Mrs. Santangelo. Wenn Sie verstehen, was ich meine.»
    Nick verstand. «Lee hatte eine Affäre?»
    «Das war nur eine Annahme, weshalb ich sie im Bericht unerwähnt ließ. Geht schließlich niemanden etwas an, was Lee Santangelo in seiner Freizeit anstellt. Ich persönlich kann mir allerdings kaum vorstellen, was ihn getrieben haben könnte, eine so tolle Frau wie Becky zu betrügen. Um an der mal knuspern zu dürfen, hätte ich in Kauf genommen, in ein Schwein verwandelt zu werden.»
    «Wechseln wir das Thema», entschied Kat. «Sonst rutscht mir gleich die Hand aus.»
    Owen zuckte mit den Schultern. Nick fand Gefallen an dem Alten.
    «Was hatten die Clarks zu sagen?»
    «Nicht viel», antwortete Owen. «Sie wurden von Ken aus dem Bett geklingelt, als er kam, um nach Charlie zu fragen. Mort Clark beteiligte sich dann an der Suche. Ruth ging rüber, um sich um den Säugling zu kümmern. Ihr Haus liegt zwar ganz in der Nähe des Flusses, aber gehört haben sie nichts.»
    «Kommen wir zu den Olmsteads», sagte Nick. «Haben Sie die Eheleute einzeln oder gemeinsam vernommen?»
    «Gemeinsam. Es kam, wie mir schien, zu Spannungen zwischen den beiden. Böse Blicke. Vor der Brust verschränkte Arme. Stocksteife Haltung. Jedenfalls keine freundliche Körpersprache.»
    «Glauben Sie nicht, dass das an der Sorge um ihren Jungen gelegen hat?», fragte Kat.
    «Kann sein. Und an wechselseitigen Vorwürfen wahrscheinlich. Maggie hat angeblich geschlafen, als Charlie das Haus verließ. Ken hätte wohl besser auf ihn aufpassen müssen.»
    «Und was hat er stattdessen getan?»
    «Er sagte, er habe auf dem Sofa gelegen und sich entspannt. Wach, mit geschlossenen Augen. Gegen halb zehn wollte Charlie noch mal kurz mit dem Fahrrad raus. Mr. Olmstead hat’s

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