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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Westendorf
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ihre Zigarettenkippe in ein Papiertaschentuch und gesellte sich zu ihren Kollegen in den großen Gemeinschaftsraum.
    »Die unübersichtliche Küche, die verschachtelten Nebenräume sowie der Sanitärbereich sind ein Problem«, fasste Weber seinen Eindruck von den Räumlichkeiten zusammen. »Wir müssen dort unbedingt je einen Kollegen postieren, um den Überblick zu behalten. Übrigens werden Sie morgen während der Infoveranstaltung für alle sichtbar neben Dagmar Loges und Rolf Peters am Konferenztisch sitzen, Anna. Das war allerdings nicht meine Idee, sondern die unseres Chefs«, sagte Weber leise zu seiner Kollegin.
    Als es nichts mehr zu besprechen gab, löste Günther Sibelius um fünfzehn Uhr dreißig die Veranstaltung auf, worauf sich alle Beamten voneinander verabschiedeten und danach dem Ausgang zustrebten.

    »So, wie sieht es aus, kann ich Sie noch zu einem kleinen Imbiss in der Pizzeria dort drüben überreden?«, hakte sich Weber bei Anna unter.
    »Nein, tut mir leid, ich habe noch eine Verabredung«, gab Anna Weber die Hand, stieg in ihren Vectra und fuhr in Richtung Landungsbrücken, wo sie kurz darauf sogar einen der raren Parkplätze ergatterte. Und da sie bis zu ihrem Treffen mit Jan noch etwas Zeit hatte, machte sich Anna zu einem Spaziergang entlang der Elbe auf, wo sie sich den Wind ordentlich um die Nase wehen ließ, um ihren anstrengenden Arbeitstag hinter sich zu lassen.
     
    Er wartete auf den Einbruch der Dunkelheit, bevor er aus seinem Wagen stieg und die Zeißstraße in Richtung des Kindergartens überquerte. Eine Stunde zuvor war er dort angekommen und hatte gerade noch beobachten können, wie sich drei Frauen vor dem Eingang der Kita voneinander verabschiedeten, doch Astarte war nicht unter ihnen gewesen. Seitdem die Frauen das Gelände verlassen hatten, hatte sich dort nichts mehr geregt, und die Fenster des Gebäudes lagen in völliger Dunkelheit.
    Leise schlich er sich zum Haupteingang hinüber und betrachtete das an der Eingangstür befestigte Informationsplakat zu dem für den morgigen Nachmittag angekündigten »Tag der offenen Tür«. Auf dem Plakat war neben den Eckdaten der Veranstaltung auch ein Foto der Kitaleiterin zu sehen, die sich, wie zu lesen war, schon sehr auf die Veranstaltung freute. Schade, nur zu gern hätte er statt ihrem Foto eines von Astarte auf dem Plakat gesehen. Er stellte sich vor, wie seine Favoritin vielleicht schon morgen vor ihm stand und ihn anlächelte.
Es würde ihm sicher nicht schwerfallen, ihr Vertrauen zu gewinnen und dann schon bald darauf ganz allein mit ihr zu sein. Ja, für Astarte wollte er sich noch einmal richtig anstrengen. Ein neues Spiel erdenken, das sie von Anfang an so sehr in seinen Bann zog, dass sie sich ihm unterwerfen und sogar bereit sein würde, für so viel Lust zu sterben. Was für ein Glück er doch hatte, eine Frau wie Astarte gefunden zu haben.
    Bei diesem Gedanken lächelte er und schaute, bevor er das Gebäude umrundete, noch einmal aufmerksam die Zeißstraße entlang, um sicherzugehen, dass seine Anwesenheit unbemerkt geblieben war. Der das gesamte Gelände umgebende hohe Zaun würde für den Fall, dass er sich morgen schnell aus dem Staub machen musste ein nicht zu unterschätzendes Hindernis darstellen. Andererseits, warum sollte er morgen überstürzt von hier verschwinden müssen? Schließlich war er nur einer von vielen Kita-Besuchern, von dessen Hobby kein Mensch etwas ahnte. Wahrscheinlich würde er sich so oder so im Hintergrund halten und nur, wenn sich zufällig eine günstige Gelegenheit ergab, Kontakt zu Astarte aufnehmen, die sich vermutlich sehr über den Besuch ihrer neuen Flamme »Sebastian« freuen würde. Ansonsten würde er abwarten, bis die Veranstaltung zu Ende war, um seine Favoritin anschließend bis zu ihrer Wohnung zu verfolgen.
    An der Rückseite des Kitagebäudes angekommen, trat er ganz nah an eines der dunklen Fenster heran und spähte durch die Glasscheibe nach innen, wo er die Umrisse vieler kleiner, zu einem Kreis zusammengestellter Stühle erkannte. Es freute ihn, dass Astarte ihm keine
falsche Fährte gelegt hatte, denn alles war genau so, wie sie behauptet hatte. Damit hieß es also: Auf morgen!
     
    Während sie die drei Stufen zum Eingang des »Lusitano« hinunterstieg, nahm sich Anna fest vor, einen netten Abend mit Jan zu verbringen. Das kleine portugiesische Restaurant war bis auf den letzten Tisch besetzt, doch die Kommissarin hatte ihren Schwager bereits entdeckt. Er saß in

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