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Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Titel: Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Reitemeier , Wolfram Tewes
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verbracht haben.«
    »Wieso das? Verdächtigen Sie mich in irgendeiner Art und Weise?«
    »Bitte, Herr Hatzfeld, berichten Sie einfach, und wir hören zu«, bat Schwiete noch einmal höflich, aber nachdrücklich. »Ich bin mir sicher, es klärt sich alles auf.«
    »Na gut, gestern war Freitag. Da gehe ich oft in die Westfalen-Therme von Bad Lippspringe. Wir haben seit vielen Jahren eine nette Saunarunde. Allerdings sind selten alle da. Gestern waren wir zu fünft. Die Namen kann ich Ihnen gerne später nennen. Die Sauna habe ich gegen neunzehn Uhr dreißig verlassen. Vielleicht auch etwas später. Ich habe nicht auf die Uhr geachtet. Mit dem Besuch der Westfalen-Therme läute ich immer mein Wochenende ein. Dann versuche ich, das Leben nach der Uhr so weit wie möglich zu vermeiden.«
    Hatzfeld tat so, als müsste er nachdenken. Fuhr dann aber nach wenigen Sekunden mit seinem Bericht fort. »Anschließend bin ich zurück nach Paderborn gefahren. Ich habe in einem Restaurant im Ükern zu Abend gegessen. Die Gaststätte heißt Staebner. Zunächst war ich alleine. Später kamen unter anderem der Bürgermeister und der Staatsanwalt Becker hinzu. Die Personen, mit denen ich getrunken und geplaudert habe, wechselten. Ich habe später noch mit einigen Freunden einen Zug durch die Gemeinde unternommen. Auch die Namen kann ich ihnen gerne nennen. Nach Hause gekommen bin ich mit einem Taxi. Es muss ungefähr drei Uhr gewesen sein. Mein Auto steht noch im Ükern. Nach unserer Unterredung werde ich dann hoffentlich einen kleinen Spaziergang dorthin machen, um meinen Wagen abzuholen.«
    Schwiete nickte. »Stimmt es, dass Ihnen das Gebäude gehört, in dem der Club Oase untergebracht ist?«
    Hatzfeld zuckte mit den Schultern. Er sah zum wiederholten Mal irritiert und gleichzeitig nachdenklich in Richtung Kükenhöner. Dann erst beantwortete er die Frage.
    »Kann sein, kann nicht sein, ich weiß es nicht. Ich besitze so viele Immobilien, dass ich zehn Sachbearbeiter, einen Buchhalter und drei Betriebswirte beschäftigt habe. Deren Aufgabe ist es, es meine Gebäude in meinem Sinne zu pflegen und zu verwalten. Ich bin heute Morgen nicht in der Lage, Ihnen genaue Auskunft zu geben. Da müssen Sie bis Montag warten. Es sei denn, die Antwort ist unabdingbar für Ihre weitere Arbeit. Ich müsste dann meinen Bürovorsteher hierher bemühen.«
    Schwiete winkte ab. »In Ordnung, Herr Hatzfeld, dann war es das. Ich danke Ihnen, dass sie sich so umgehend gemeldet haben. Ich wünsche Ihnen noch ein schönes Wochenende.«
    »Ich auch!«, schloss sich Kükenhöner keck an.
    Hatzfeld sah ihn noch einmal prüfend an. »Sagen Sie, kennen wir uns? Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.«
    »Ja«, antwortete Kükenhöner, mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen. »Ich überlege auch schon die ganze Zeit, in welchem Zusammenhang und mit welcher Straftat Sie mir schon einmal untergekommen sind.«
    Diese Antwort ärgerte Hatzfeld offensichtlich. Er drehte sich abrupt um, verabschiedete sich und hatte schon den Türgriff in der Hand, da ergriff Schwiete noch einmal das Wort: »Eine Frage hätte ich noch: Sagt Ihnen der Name Irina Koslow etwas?«
    Hatzfeld war von einem Moment auf den anderen völlig von der Rolle. »Koslow?«, stotterte er. »Nein, nie gehört den Namen.«

46
    Der kleine Unfall hatte alles durcheinandergebracht. Winter hatte seinem Chef plausibel erklären können, dass er das Taxi kurzfristig aus dem Verkehr gezogen hatte. Er hatte seinem Boss was von schabenden Geräuschen erzählt, die im Motorraum zu hören waren. Der Taxibesitzer war ziemlich beunruhigt gewesen, doch Johnny hatte ihn beruhigt und erzählt, dass er kein Risiko eingegangen sei und den Wagen daher gleich in eine kleine nahegelegene Werkstatt gebracht habe. Der Betreiber sei ein guter Bekannter und unbedingt zuverlässig.
    Der Taxiunternehmer hatte Winter gelobt. Endlich mal ein Fahrer, der mitdachte. Klar, er hatte vielleicht Einnahmeverluste von ein paar Hundert Euro in dieser Nacht zu verschmerzen. Aber wenn der Motor wirklich durch Winters umsichtiges Handeln keinen handfesten Schaden genommen hatte, dann waren diese vergleichbar geringen finanziellen Einbußen zu verschmerzen.
    Winter hatte seinem Chef auch noch versprochen, sich weiter zu kümmern und den Wagen, sobald er wieder in Ordnung sei, von der Werkstatt zur Taxizentrale zu bringen. Jetzt musste das Taxi nur noch vernünftig trocknen, dann war Winter ohne Schaden aus der ganzen Sache

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