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Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition)

Titel: Totensonntag: Ein Westfalen-Krimi (Westfalen-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Reitemeier , Wolfram Tewes
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herausgekommen.
    Er öffnete die Eingangstür des Café Röhren . Hier hatte er sich mit Künnemeier verabredet, um den Daimler heute Vormittag wieder auf Vordermann zu bringen.
    Ein wunderbarer Duft von frischen Brötchen und Kaffee waberte Winter entgegen. Augenblicklich bekam er Lust auf ein Frühstück. Gerade hatte er den ersten herzhaften Biss ins Brötchen getätigt, da stand Künnemeier im Raum. Er schwenkte die Zeitung und posaunte munter drauflos: »Steht noch nichts von der Entführung drin, die wir beide aufgedeckt haben, Johnny!«
    Augenblicklich hatte er die Aufmerksamkeit sämtlicher Cafébesucher auf sich gezogen. Einer der Anwesenden, der gerade eine Tüte mit Brötchen in Empfang nahm, fragte den Schützenbruder interessiert: »Was soll denn in der Zeitung stehen? Warst du wieder mal auf Verbrecherjagd, Willi?«
    »Kann ich jetzt noch nicht so viel zu sagen, Herrmann«, antwortete Künnemeier mit stolz geschwellter Brust. »Die Ermittlungen laufen noch. Die Polizei ist sowieso schon sauer auf mich, weil ich denen mal wieder gezeigt habe, wie man ein Verbrechen aufklärt.«
    Winter verdrehte die Augen, aber viele im Laden brummten zustimmend.
    »Ja, ja, die von der Polizei sind auch nicht mehr so wie früher. Zu meiner Zeit, da haben die noch durchgegriffen, aber heutzutage nehmen die ja sogar Mädchen. Das sind doch alles Modepuppen in Uniform. Nee, ich sage euch: Polizeiarbeit ist Männersache.«
    Wieder zustimmendes Gemurmel. Winter kümmerte sich nicht um die Diskussion über die Qualität der Polizei, die jetzt entbrannte. Er trank den letzten Schluck Kaffee aus, fasste Künnemeier am Arm und zerrte ihn mit den Worten: »Willi, komm! Auf uns wartet viel Arbeit«, aus dem Lokal.
    Alle anderen Café-Besucher dachten natürlich, die beiden Männer seien jetzt wieder in Sachen Verbrechensbekämpfung unterwegs. Und Künnemeier wäre der Letzte gewesen, der ihnen widersprochen hätte.
    »Wir müssen zusehen, dass wir das Taxi wieder in Gang kriegen. Hoffentlich ist die Auslegeware des Daimlers schon wieder trocken. Gott sei Dank ist ja nicht so viel Wasser hineingelaufen. Da haben wir echt noch mal Glück gehabt.«
    Auf den ersten Blick wirkte die Werkstatt von Hans-Hermann Bickmeier etwas heruntergekommen. Aber beim zweiten Hinsehen stellte sich heraus, dass Hans-Hermann komplett ausgerüstet war und darüber hinaus sein Handwerk verstand. Er hatte gleich einen großen Industriestaubsauger aus einer Ecke gezogen und das Wasser abgesaugt. Dann hatte er kleine Heizlüfter in den Wagen gestellt, um so das Wasser verdunsten zu lassen.
    Als Künnemeier und Winter die Werkstatt betraten, hatte der Autoschlosser die kleinen Öfchen schon wieder weggeräumt und war behandelte gerade die Veloursteppiche des Daimlers mit einer Bürste, die auf dem Schlauch eines Staubsaugers steckte.
    »Alles wieder trocken, Jungens«, begrüßte er die beiden. »An ein paar Stellen waren noch kleine Wasserränder zu sehen, die habe ich aber schon entfernt. Die Karre sieht aus wie neu. Dass da mal Wasser dringestanden hat, merkt kein Mensch mehr.«
    Hans-Hermann Bickmeier schaltete den Staubsauger aus und griff in die Brusttasche seiner Latzhose. Er zog ein Foto heraus und hielt es Winter hin.
    »Ach ja, hier, das habe ich gefunden. Scharfe Frau! Ist das deine Freundin?«
    Winter betrachtete das Bild, und auch Künnemeier machte einen langen Hals, um sich die Details der abgebildeten Schönheit genauer anzusehen. Die Katze auf dem Foto war ebenfalls ein ganz besonderes Exemplar – nur schade, dass ihr ein Ohr fehlte.
    »Stimmt«, sagte Winter. »Die sah klasse aus. Ich habe die Frau neulich zum Flughafen gefahren, aber wie das so ist mit den Schönheiten dieser Welt: Die wissen auch, dass sie gut aussehen. Dabei war sie eigentlich gar nicht eingebildet, sondern einfach ziemlich komisch. Das Bild muss ihr beim Bezahlen aus dem Portemonnaie gefallen sein. Na, vielleicht fahre ich die Dame ja noch mal. Dann gebe ich ihr das Bild zurück.«
    Die drei Männer saugten und wienerten noch weiter an dem Auto herum, bis alles auf Hochglanz getrimmt war.
    »So, fertig!«
    Bickmeier schaltete den Staubsauger endgültig ab und räumte ihn weg. Winter zog eine dicke Geldbörse aus der Jackentasche, in der er die Einnahmen der Taxifahrten und sein Trinkgeld aufbewahrte.
    »Was kostet denn der Spaß?«, fragte er großspurig, obwohl er nicht gerade über Reichtümer verfügte.
    »Ach, lass stecken! Das bisschen Strom, den brauchst du mir

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