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Totentanz im Monsterland

Totentanz im Monsterland

Titel: Totentanz im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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mit meinen Gefährten bereden.«
    »Verdammnis«, stimmte der massige Krieger mir zu, der nun an meine Seite getreten war.
    »Aber selbstverständlich«, entgegnete Tod mit eisigem Lächeln. »Wie könnte ich dir auch nur einen Wunsch abschlagen?«
    Norei trat an meine andere Seite. Ich bedeutete meinen Freunden, die Köpfe zusammenzustecken.
    »Was soll ich nur tun? Er ist auf einen Handel aus. Aber was können wir ihm schon anbieten?«
    »Wir könnten der Mißgeburt einen harten Schlag auf den Kopf anbieten«, schlug Hendrek vor, wobei er seine verfluchte Kriegskeule in der Hand wog, jene Kriegskeule, die kein Mann besitzen, sondern vielmehr nur leihen konnte. Die Waffe hieß Schädelbrecher, und sie fraß die Erinnerungen ihrer Opfer.
    »Ein harter Schlag auf den Hinterkopf«, überlegte Norei. »Nein, ich glaube nicht, daß Wuntvor so etwas vorschwebte.«
    Hendrek nickte verständnisinnig. »Wie wär’s dann mit zwei harten Schlägen?«
    »Ihr stellt meine Geduld auf eine harte Probe!« kreischte Tod in meinem Rücken. »Ihr wißt, nach was es mich verlangt. Macht endlich ein akzeptables Angebot.«
    »Wie wär’s mit ein wenig Tanz und Gesang?« trompetete eine weitere Stimme auf der Lichtung.
    Die Erde bebte, als Drache und Maid ihre Landung machten. So ernst unsere Situation auch war, konnte ich es doch nicht verhindern, die schöne Alea mit ihrem langen blonden Haar und ihrer ein ganz klein wenig anrüchigen Ausstrahlung anzustarren.
    Alles?
    Doch nun hatte ich keine Zeit für solche Gedanken. Tod fuchtelte mit seinen dürren Armen durch die Luft. Er wurde mit jeder Minute aufgebrachter.
    »Wir haben uns einen speziellen Song für diese Gelegenheit ausgedacht«, verkündete Alea stolz und warf ihre Haarpracht mit einem koketten Schwung zurück, so daß sich die Strahlen der Abendsonne in ihren Flechten spiegelten.
    Alles?
    »Gib den Takt vor, Hubert!« rief Alea.
    »Ich werde das nicht dulden!« kreischte Tod. »Ich bin hier, um zu verhandeln, nicht um Schmierenkomödianten zu sehen.«
    Doch Drache und Maid hatten bereits damit begonnen, sich im Tanzschritt hin und her zu wiegen. Ich wußte aus leidvoller Erfahrung, daß ein Lied nun nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    Unglücklicherweise hatte ich mich nicht geirrt:
     
Ein Gruselgas zieht durch die Luft,
Ein richtig mieser Moderduft.
Wir fühlen uns nicht mehr kommod,
Denn es droht, denn es droht,
Ein Rendezvous mit Tod.
     
    »Sag mal, Maid«, fuhr der Drache nach gebührender Pause fort, »bist du Tod schon vorgestellt worden?«
    »Nicht offiziell«, erwiderte Alea jovial. »Doch ich würde mein Leben dafür geben, ihn zu treffen.«
    Sie begannen mit Verve eine zweite Strophe zu schmettern:
     
Es zittern die Glieder,
Ich sinke hernieder,
Uns dämmert das letzte Abendrot,
Denn es droht, denn es droht,
Ein Rendezvous mit Tod.
     
    »Sag mal, Drache«, warf Alea ein, »ich habe gehört, daß Tod keinen besonders warmherzigen Charakter haben soll.«
    Hubert schlug sich auf seinen schuppigen Schenkel, bevor er antwortete: »Mensch, Maid, da hat dir aber jemand einen tödlichen Bären aufgebunden.«
    »Nicht weiter!« flehte Tod. »Bitte, nicht mehr!« Das Gespenst wandte sich mir zu. »Mach dein Angebot, bitte!«
    »Tod erwartet ein Angebot?« rief Hubert triumphierend aus. »Maid, ich hab’s ja gleich gesagt. Wir sind so unwiderstehlich, daß wir ihn einfach für uns gewinnen mußten. Niemand kann unbeeindruckt unseren wirbelnden Tanzschritten und der zündenden Lyrik lauschen!«
    »Nein, nein!« beharrte Tod. »Ich spreche mit dem Ewigen Lehrling.«
    »Aha, Ihr wollt uns wohl reinlegen?« Hubert lachte verächtlich. »Wollt unsere Gage drücken? Glaubt mir, wir haben schon mit mehr aalglatten Agenten verhandelt, als Ihr zu Euch geholt habt. Schließlich sind wir Profis im Showgeschäft!«
    »Ich denke, Hubie, er hat uns durchschaut«, warf Alea ein. »Laß uns den Tatsachen ins Gesicht blicken, wir brauchen neue Welten, die wir erobern können, nachdem uns die unsrige bereits ungeteilt zu Füßen liegt. Und unser letzter Job als offizielle Unterhalter während Wuntvors Queste neigt sich seinem Ende entgegen. Hubie und ich haben uns dazu entschlossen, ein Gastengagement in anderen Dimensionen anzunehmen.«
    »Nichts Großes, keine Angst«, fuhr Hubert fort. »Wir dachten an einmalige Gastspiele, vielleicht mit zwei oder drei Wiederholungen in Euren Ballungszentren. Wenn es denn Ballungszentren bei Euch geben sollte.« Dem Drachen entfuhr ein

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