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Totentrickser: Roman (German Edition)

Totentrickser: Roman (German Edition)

Titel: Totentrickser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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Takten hinterlassen, die jeden Posaunisten in Entzückung versetzen können, Maler, die sich in den finanziellen Ruin treiben, indem sie sich weigern, die Welt so zu malen, wie die normalen Leute sie sehen und Dichter, die sich auf der Suche nach der perfekten Formulierung die Haare ausraufen, gefangen in dem Irrglauben, dass da draußen auch nur Drei von Zehntausend in der Lage wären, einen guten Stil von einem Pfund Hafergrütze zu unterscheiden.
    Manchem an Kunst und Welt Verzweifelten bleibt zuletzt noch die schwache Hoffnung des totalen Ausverkaufs, denn findige Geschäftsleute haben es längst verstanden, den Reiz des Überspannten entsprechend zu vermarkten und bieten neugierigen Touristen ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm leicht verdaulichen, wohlkalkulierten Schwachsinns.
    »Nein danke, wir haben wirklich kein Interesse«, erklärte Selphyne dem Wichtel, der sie jetzt schon seit einiger Zeit verfolgte.
    Über seiner Brust und seinem Rücken hing ein Schild mit der Aufschrift: Total durchgeknallt! Die große Verrücktenparade! Der Schräge Alfons und seine Gorillas! Die Sieben Irrwichtel! Special Guest: Die Bescheuerte Lili! Das Garantiert Dämlichste Was Sie Jemals Gesehen Haben!
    »Aber wir wüssten gerne, wo wir das Sanatorium Hirnfrieden finden«, sagte die Gnomenmagierin.
    Der Wichtel erbleichte und hob einen zitternden Zeigefinger.
    Auf einem Hügel am Stadtrand erhob sich ein unheimliches Gebäude, dessen Anblick unwillkürlich einen düsteren Orgelakkord heraufzubeschwören schien.
    Wie es sich gehörte: Ein rostiges Gittertor, über dem in großen gusseisernen Buchstaben der Anstaltsname geschrieben stand: Sanatorium Hirnfrieden.
    Der Wind fegte – und zwar aus allen Richtungen – über den Abendhimmel und pfiff obskure Melodien in dem dürren Geäst der Bäume im Anstaltspark.
    Aus einem der Fenster des verfallen wirkenden Gebäudes kamen die wimmernden Klänge einer singenden Säge.
    Selphyne betätigte die Türklingel, kurz darauf rauschte es in der magischen Gegensprechanlage, und eine heisere Stimme sagte:
    »Ja?«
    »Ähm, guten Abend«, antwortete Selphyne und beugte sich vor. »Wir kommen wegen einer … familiären Angelegenheit.«
    Auf der anderen Seite wurde es still, dann sagte die Stimme:
    »Warten Sie einen Moment, ich schicke jemanden zum Eingang.«
    Nach einer Weile erschien ein Troll und öffnete das Tor, dessen Angeln angemessen kreischten.
    »Netter Helm«, kommentierte Brom. »Maximal zwei Schillinge bei Ulgamesch, oder er hat dich über den Tisch gezogen.«
    Der Troll bedachte ihn mit einem hochmütigen Blick.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest. Diesen Helm habe ich selbst aus dem Horte des Drachen Wilfgryn geborgen, nachdem ich den Lindwurm mit dieser meiner Hand erschlagen hatte.«
    Er ballte seine Hand zur Faust, um ihre angeblich drachentötende Kraft zu veranschaulichen. Diese Geste kontrastierte merkwürdig mit seinem eher wenig titanischen Outfit, das aus einem frottierten Morgenmantel und einem Paar Filzpantoffeln bestand, ergänzt durch einen gehörnten Kriegshelm, designed by Fantastik AG , made in Workubosch .
    »Was, dann bist du …«, begann Bolgur ungläubig.
    »Genau«, nickte der Troll würdevoll. »Ich bin Eralkes, der größte Held der Fernen Länder.«
    Er steckte eine Hand unter den Morgenmantel und schob sein Doppelkinn vor.
    »O-kay«, sagte Selphyne langsam. »Wie wäre es, wenn du uns zum Haus führst, großmächtiger Eralkes?«
    Zufällig kannte sie den Größten Helden der Fernen Länder persönlich und wusste, dass er kein kurzatmiger, in Filzpantoffeln herumschlurfender Troll war, jedenfalls nicht, solange er sein seelisches Gleichgewicht einigermaßen beibehielt.
    Sie hatte sogar mal eine Affäre mit ihm gehabt, die Beziehung aber nach kurzer Zeit wieder beendet. Es war einfach zu anstrengend, mit jemandem zusammenzusein, dessen heroisches Ego ununterbrochen nach Bewunderung lechzte.
    »Ja Schatz, ich hab’s gesehen: Du hast das Königreich Untendrunter vor den Schreckensfeen gerettet! Das hast du ganz, ganz toll gemacht, ich bin so stolz auf dich!«
    Die Gnomenmagierin seufzte.
    Die meisten Männer schienen größte Probleme mit dem Erwachsenwerden zu haben.
    »Aua!«, beschwerte sich Bolgur. »Brom hat mich schon wieder gekniffen!«
    »Du hast doch angefangen!«
    »Hab ich nicht!«
    »Hast du wohl!«
    Nenia grinste zufrieden und kniff noch einmal zu.
    »Au! Hör auf damit, Brom!«
    »Schluss jetzt!«, beendete Selphyne den

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