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Totenwache - Thriller

Totenwache - Thriller

Titel: Totenwache - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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könnten mich ja in eine von Sherms Vorlesungen schicken«, schlug Nick vor.
    »Nicholas, das ist nicht sehr hilfreich.«
    Nick machte ein zerknirschtes Gesicht. »Dann sehe ich nur eine Alternative. Sie erteilen mir einen offiziellen Verweis. Und dann entbinden Sie mich für diesen Sommer von allen Lehrverpflichtungen und schicken mich irgendwohin.«
    »Das verstößt gegen alle Regeln der Fairness«, unterbrach ihn Pettigrew. »Jeder hier an diesem Tisch weiß doch, dass Dr. Polchak es als Zumutung empfindet, sein Lehrdeputat zu erfüllen. Jedes Mal, wenn er wieder einen ›offiziellen Verweis‹ erhält, fährt er munter irgendwohin und macht, wozu er gerade Lust hat. Und dann können wir Übrigen
auch noch seine Lehrveranstaltungen übernehmen. So sieht es nämlich aus.«
    »Aber was bleibt uns denn anderes übrig?«, fragte Nick feierlich. »Wir können doch nach einer solchen Tragödie nicht einfach weitermachen, als ob nichts geschehen wäre. Wie wollen Sie denn der trauernden Familie beibringen, dass ich heute den kleinen Bobby auseinandernehme und am nächsten Tag schon wieder im Hörsaal stehe? Nein, es muss unbedingt etwas geschehen. Ich würde sagen, wir schicken mich einfach weg. Und natürlich müssen wir uns unbedingt bei der Familie des Jungen entschuldigen. Und noch ein Vorschlag: Warum schicken wir den Jungen in Zukunft nicht einfach in Sherms Vorlesung? Da kann er so viel schlafen, wie er will.«
    Dr. Ellison fand die Situation überaus amüsant, war aber wegen seiner Stellung verpflichtet, die Auseinandersetzung mit einem gewissen Ernst zu verfolgen. »Ich finde, Dr. Polchak hat mit seinen Ausführungen nicht ganz unrecht«, sagte er. »Nun gut, Nicholas, hiermit erteile ich Ihnen im Namen des Instituts und der Universitätsleitung einen offiziellen Verweis - den wievielten eigentlich …?«
    »Oh, das tut weh«, stöhnte Nick.
    »Sie sind in diesem Sommer von sämtlichen Lehrverpflichtungen entbunden. Und natürlich werden auch Ihre Gehaltszahlungen bis auf Weiteres eingestellt.«
    Nick zuckte zusammen. Das tat nun allerdings wirklich weh.
    »Und wenn ich noch einen Vorschlag machen darf«, erklärte Dr. Pettigrew süffisant. »Mir scheint, Dr. Polchak könnte einen Teil seiner freien Zeit einer sinnvollen Tätigkeit widmen. Vielleicht bringt ihn das ja dazu, einmal ganz in Ruhe über seine permanenten Verstöße gegen die Dienstvorschriften nachzudenken.«

    »Zum Beispiel?«
    »Alle hier Anwesenden wissen, dass die kommunale Bildungsförderung zu den großen Anliegen unseres Instituts gehört - vor allem die extracurriculare Arbeit im Highschool-Bereich. Bislang hat sich Dr. Polchak diesen Verpflichtungen stets entzogen. Nun ist es jedoch bis zum Ende des Schuljahrs noch ungefähr einen Monat hin. Wer weiß? Vielleicht könnte ein Engagement in diesem Bereich den Herrn Kollegen auf andere Gedanken bringen - ja, ich möchte fast sagen, ihn ein wenig läutern .«
    Nick hatte die Zeitschrift unter dem Tisch ganz fest zusammengerollt. Dr. Pettigrew lächelte selbstzufrieden und fand das Martyrium, das er Nick zugedacht hatte, mehr als angemessen.
    Dr. Ellison sah Nick an. »Nicholas?«
    »Einverstanden«, sagte Nick mit zusammengebissenen Zähnen.
    Nachdem dieser Punkt der Tagesordnung abgehakt war, genehmigte sich der Ausschuss eine kleine Pause. Als Nick auf dem Weg nach draußen an Dr. Ellison vorbeikam, neigte er sich zur Seite und flüsterte dem alten Herrn etwas ins Ohr: »Das heißt also, ich bin von meinen Lehrverpflichtungen entbunden. Wen interessiert schon, wo ich mich in der Zwischenzeit herumtreibe?«

2. Kapitel
    Pittsburgh, Pennsylvania, Mai 2003
     
    Riley McKay ging mit klackernden Absätzen über den Korridor der Fairview-Grundschule. Die Schuhe waren ihr eindeutig zu eng. Sie bewegte kräftig die Zehen in den Schuhen, doch das harte Leder blieb unerbittlich. Sie dachte voller Sehnsucht an die bequemen Nike-Turnschuhe, die sie normalerweise trug, wenn sie am Rechtsmedizinischen Institut von Allegheny County ihrer Arbeit nachging. Doch für die Pathologen, die im Rahmen des Programms für kommunale Bildungsförderung an öffentlichen Schulen auftraten, gab es nun einmal strikte Kleidervorschriften. So wollte es jedenfalls ihr Chef. Ihr Besuch galt der zweiten Klasse der Fairview-Grundschule, die sich an diesem Tag dem Schwerpunktthema Gesundheit widmen wollte. Aus Sicht ihres Vorgesetzten gewiss kein Anlass, in legerer Kleidung vor den Schülern zu erscheinen.
    Die blau

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