Touch of Pain
geschlossen hatte, hatte sie mit Fluchtgedanken gespielt. Ihr Leben hatte sich innerhalb einer Woche grundlegend geändert.
Sie folgten einem gewundenen Pfad und blieben an einer Lichtung stehen, um die San Gabriel Mountains zu bewundern. Carolina liebte den Anblick, der sie mit Ehrfurcht erfüllte. Die Luft war frisch und belebte ihre angespannten Nerven. Unerwartet fühlte sie sich gehemmt, denn sie hatte nicht die geringste Ahnung, was Richard dachte. Sie war dem Irrtum erlegen, ihren Ehemann zu kennen, der jetzt ein Mysterium darstellte, wenn auch ein verdammt verführerisches. Ob sie sich ebenso verändert hatte?
Plötzlich analysierte sie jeden Blick von ihm, seine Körperhaltung, die Art seines Lächelns. Bedeutete es Gefahr? Hatte sie etwas Unüberlegtes getan und er bereitete ihre Bestrafung vor, bis ins Detail?
„Meine kleine Citronella.“ Er zog sie an sich und hielt ihre Schultern. „Ich freue mich bereits darauf, deinen gesamten Körper mit einem Flogger zu bearbeiten, bis wir beide schweißgebadet sind.“
„Vielleicht erhältst du keine Gelegenheit, weil ich mich von jetzt an mustergültig benehme.“
Er drängte sie gegen einen Baum. „Ich brauche keinen Grund, um dich zu züchtigen, wenn ich es will.“ Er lachte ziemlich sadistisch. „Ich tue es, weil ich es kann und du es herbeisehnst.“
Oh.
Hatte Richard schon immer dermaßen maskulin gewirkt? Sie musste sich an ihm festhalten, da ihre Knie sich als etwas instabil erwiesen.
„Und außerdem, Carolina, wirst du ungehorsam sein.“ Er küsste sie fest auf den Mund, löste sich von ihr und warf ihr einen Masterblick zu. Als ob das noch nötig wäre! Es dauerte einen Augenblick, bis sie in der Lage war, ihm den gewundenen Pfad entlang zu folgen. Sie hob ein paar Tannenzapfen auf und bewarf höchst respektlos ihren Master. Er drehte sich ihr zu. „Ich habe für heute Abend eine gemeinsame Session mit Master Alec gebucht. Er hat mich gebeten, ihm von deinen Verfehlungen zu berichten, sodass er die Strafe dafür in seine Behandlung einbauen kann.“ Er betrachtete die Tannenzapfen, während ein beunruhigender Ausdruck sein Gesicht erfasste. Sie konnte sich zu gut vorstellen, was er sich ausdachte.
Das meinte er nicht ernst, oder? Er bückte sich erneut und steckte drei große Exemplare in den Rucksack. Ihre Hoffnung, dass Master Alec nicht mehr Hand an sie legte, löste sich in Rauch auf, ebenso wie ihr Mut. Richard tätschelte ihren Hintern.
Fieser Kerl!
Sie fasste nach Richards Hand. Sie fühlte sich ihm so nah wie seit Jahren nicht. Die Bruchstücke fügten sich ineinander, bis sie ein Ganzes ergaben. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Es war ein friedliches Schweigen, als hätte der Sturm sich gelegt, die Natur aufatmete, um neu zu erblühen.
„Verzeihst du mir, Carolina?“
„Das Gleiche könnte ich dich fragen. Als du mich auf die Insel hast verschleppen lassen, dachte ich, ich würde dich hassen. Doch in Wahrheit verstand ich von der ersten Sekunde an, warum du es getan hast. Als Master Alexander mich auf den Tisch gepresst hat und seine Handfläche auf meinem Arsch landete, hatte ich das Gefühl, ich hätte es verdient. Natürlich wäre ich in dem Augenblick lieber gestorben, als das zuzugeben.“
Sie erreichten ihr Ziel, einen kleinen Teich, gespeist von einem flachen Wasserfall. Carolina half Richard, den Rucksack abzunehmen, und sie breiteten die Decke aus. Sie nutzte den Moment, um ihre Gedanken zu sammeln. „Seit wann hattest du dieses Sehnen in dir? Ich vermute, dass es dir genauso wie mir ging, dass du nicht genau wusstest, was fehlt.“
Richard setzte sich und klopfte auf den Platz neben sich. „Eine vage Ahnung hatte ich seit vielen Jahren. Ich habe oft davon geträumt, dich über meinen Schoß zu legen, um dir richtig den Hintern zu versohlen.“ Richard gab ihr ein Schinkensandwich.
Carolina wickelte es aus der Folie und biss hinein. Sie spülte es mit einem großen Schluck Wasser hinunter und reichte Richard die Flasche. Er nahm sie und sah sie ernst an, nahm einen tiefen Zug und grinste sie an.
„Ich war ein Idiot. Es tut mir leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, ich würde mich vor dir … ekeln. Mir war nicht bewusst, dass es auf dich so wirken muss. Liam hat mir die Augen geöffnet. Ich war nur so zögerlich, weil du so angespannt warst und ich dachte, du würdest es abscheulich finden, wenn ich dich lecke.“
Carolina steckte sich den letzten Happen des Sandwiches in den Mund. Richard
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