Touchdown fürs Glück (German Edition)
Fußboden fallen.
„Vielleicht kommt Brian gleich noch auf ein Bier vorbei“, er tätschelte im Vorbeigehen ihren Hinter n , küsste sie aufs Ohr und öffnete den Kühlschrank.
„Brian kommt vorbei?!“
„Mhh“, er griff sich die Schachtel vom Chinesen, die noch von gestern übrig war, nahm eine Gabel und futterte die süßsauren Nudeln im Stehen.
„Das geht nicht! Ich habe noch so viel tun – und du musst mir helfen.“
„Er bleibt ja nicht lange“, erklärte er kauend. „Hast du den Kürbiskuchen schon fertig?“
Liv wütete innerlich, als sie sah, dass eine Nudel arglos vom Rand der Pappschachtel auf den Küchenboden fiel, den sie heute bereits zweimal gewischt hatte, und dort einen fettigen Fleck hinterließ.
„Nein, habe ich nicht.“
„Und der Truthahn ist auch noch nicht mariniert.“ Er blickte sie interessiert an. Liv überlegte, ob sie ihm den Kürbis nicht an den Kopf schlagen sollte, als er zuvorkommend fragte, „s oll ich das gleich übernehmen?“
Erleichtert nickte sie und wurde etwas ruhiger , „das wäre wunderbar.“
„Haben wir eigentlich genug Bier da? Marten trinkt keinen Wein.“
„Davon hast d u mir nichts gesagt“, hielt sie ihm entsetzt vor, „Wein habe ich besorgt sowie Limonade, Säfte und die Schokoladenmilch, auf die du so abfährst!“
„Ruhig Blut, Brauner“, Julian grinste, „ist doch nicht schlimm – dann besorg ich gleich halt noch Bier.“
„Julian“, angespannt und kurz vor einer Explosion zischte sie, „hier ist noch viel zu tun. Wenn du mich nicht ausflippen sehen willst, mach dich nützlich!“
„Schon gut“, lässig warf er die Schachtel in den Papierkorb, wobei kleine Ölspritzer auf dem Fußboden haften blieben. Liv kniff die Augen zusammen, als sie das sah. Julian bemerkte es nicht einmal, sondern erklärte, „koch du das da weiter.“ Er schaute mit hochgezogener Augenbraue ins Wasserbad. „Ist es genießbar?“
Ihr vor Wut glühendes Gesicht hätte ihn warnen sollen. Nur seinem sportlichen Instinkt und seiner schnellen Wendigkeit war es zu verdanken, dass er das heiße Wasserbad nicht an den Kopf geworfen bekam. Stattdessen flog es um Haaresbreite an seinem Ohr vorbei und schepperte auf den Boden des Esszimmers, wobei sich eine milchige Fontäne halbflüssiger Schokolade un d süßlich duftenden Cognacs über das Parkett ergoss.
Sie schrie ihn aufgebracht an, „wegen dir muss ich jetzt ein drittes Mal den Boden wischen! Du ... du Arschloch!“
Julian funkelte sie vergnügt an, als hätte er es auf einen Streit angelegt, „Pech!“
„Pech?!“ Am liebsten hätte sie mit dem Kochlöffel auf ihn eingeschlagen.
„Wenn du den ganzen Tag hier vertrödelst ...“
„Vertrödeln?!“ Ihre Augen weiteten sich empört, „ich habe mir den Arsch aufgerissen! Du marschierst hier rein, saust den Boden voll und machst alles zunichte, womit ich heute beschäftigt war!“
Er runzelte argwöhnisch die Stirn, „wolltest du Milchsuppe mit Alkohol kochen?“
„Das sollte Mousse au Chocolat werden, du Vollidiot!“
Amüsiert stemmte er die Hände in die Hüften, „dann sei froh, dass es morgen nicht auf den Tisch kommt. Wäre doch schade, den Abend wegen einer Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus zu verbringen.“
Eigentlich hatte er mit Geschrei und vielleicht mit einer Ohrfeige gerechnet – hatte sich sogar darauf gefreut, weil Streits mit ihr ein besonderes Highlight waren, aber Liv sank schluchzend auf einen Hocker und schlug die Hände vors Gesicht.
Erschrocken und hilflos stand er vor ihr, während sie weinte und ihre Schultern heftig bebten.
„Oh verdammt“, er kniete sich vor sie hin und zog ihr die Hände beiseite. Erst jetzt entdeckte er ein blutiges Pflaster an ihrem Daumen. „Baby ... so habe ich das nicht gemeint. Scheiße ... was ist denn los?“
Ihr verheultes Gesicht verhieß nichts Gutes, genauso wie ihre Weigerung, sich von ihm in den Arm nehmen zu lassen.
Schluchzend und nach Atem ringend erzählte sie von dem umgekippten Putzeimer, dem kaputten Bilderrahmen, dem zu kleinen Truthahn, den matschigen Süßkartoffeln, den fehlenden Bohnen und dem vermasselten Versuch, ein weißes Mousse zu zaubern.
„Und meine Periode kriege ich auch noch“, heulte sie.
Amüsiert presste er die Lippen aufeinander, als verstünde er jetzt, weshalb sie leicht durchgeknallt war.
„Das Haus ist ein Schlachtfeld“, brachte sie mühsam über die Lippen, „das Essen wird furchtbar werden und niemanden schmecken. Deine
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