Touchdown fürs Glück (German Edition)
offener sein könnte. Sie war völlig in Gedanken versunken, als er plötzlich erklärte, „d u bist eine schöne Frau, Olivia.“
Errötend meinte sie lahm, „danke.“
„Du glaubst mir nicht“, er rümpfte die Nase, „das gibt es doch nicht !“
„Danke für das Kompliment, Harm.“
„Ist es dir peinlich, wenn ich dir sage, dass du schön bist?“
Sie zuckte unbeholfen mit der Schulter. Harm stellte sein Glas beiseite und nahm ihr auch ihres ab.
„Was tust du ? “, fragte sie überflüssigerweise, als er sie auf seinen Schoß zog.
„Dir beweisen, dass du schön bist“, er senkte seinen Mund auf ihren Hals und öffnete gleichzeitig ihren Pferdeschwanz. Beinahe hätte sie aufgeschrien, weil es sich anfühlte, als würden einige Haare abgerissen, doch sein Mund auf ihrem Hals beschäftigte sie viel mehr. Normalerweise mochte sie es, auf den Hals geküsst zu werden, aber sie konnte sich nicht gehen lassen und wurde steif wie ein Brett , weil ihr seine Berührungen unangenehm waren . Sein Mund senkte sich auf ihre Lippen, während seine Hände ihre Schultern streichelten. Olivia entwand ihm ihren Mund und legte die Hände abwehrend gegen seine Brust.
„Alles okay mit dir ?“ M it leicht heiserer Stimme sprach er sie an.
Sie schüttelte den Kopf und befreite sich zaghaft aus seiner Umarmung, um aufzustehen. „Es tut mir leid, Harm, aber ... das geht mir zu schnell.“ Hastig glättete sie ihre Kleidung und entfernte sich ein wenig von der Couch, auf der er immer noch saß.
„Dafür musst du dich nicht entschuldigen“, er errötete schuldbewusst.
„Ich hole noch etwas Obst und Wein “, erklärte sie lapidar und brachte ihr Glas in die Küche. Dort schloss sie kurz die Augen, atmete tief ein und aus, bevor sie sich Wasser ins Gesicht klatschte und fast einen halben Liter des kühlen Nass trank. Ein harmloser Kuss brachte sie dazu, sich schuldig zu fühlen. Schuldig ihrem Ehemann gegenüber. Vor fast sechs Jahren hatte sie ihn verlassen, war aber immer noch nicht in der Lage, sich auf einen anderen Mann einzulassen, sondern schreckte wie eine Jungfrau zurück, wenn Harm sie küssen wollte. Sie lugt e um die Ecke und schaute zu ihm, während er an seinem Wein nippte und weiterhin auf der Couch saß. Er hatte nichts falsch gemacht, sondern schien wirklich interessiert an ihr zu sein, aber Olivia wollte seine Zärtlichkeiten nicht zulassen, weil sie sich dann wie eine Ehebrecherin vorkam . Eine Hand presste sie gegen ihren schmerzenden Magen, mit der anderen rieb sie sich über die Augen.
Was sollte ein Kuss mit Harm schon ausmachen, wenn sie viel schlimmere Dinge getan hatte? Olivia zuckte zusammen und schlang die Arme um sich.
Nach Sammy s Tod war sie ausgeflippt, ins Auto gestiegen und irgendwann in einem schäbigen Motel gelandet. Wenn sie heute daran dachte, verspürte sie gewaltigen Brechreiz, doch damals hatte sie irgendeinen Unbekannten in ihr Zimmer mitgenomme n . Sie hatte unbeteiligt zugesehen und nichts gespürt, sondern hat te von der Decke auf sich hinunterschauen können . Am liebsten hätte sie sich die Pulsadern aufgeschnitten . Anschließend hatte sie nachts unter der Dusche gestanden, sich die Haut am kochend heißen Wasser verbrüht und gewünscht , einfach nur wieder sauber zu sein. Tage später war sie nach Hause gekommen und hatte mit keinem Wort erwähnt, was sie getan hatte . Julian war um sie herum schar wenzelt , hatte sie versorgt , sich um sie gekümmert und ihr mit allem, was er tat, gezeigt, dass er sie innig liebte. Sie hatte ihn nicht mehr sehen können , hatte sich selbst nicht mehr ertragen können und sich gewünscht, niemals geboren worden zu sein .
Mit den Jahren hatte sie fast vergessen können, dass so etwas in einem Motel irgendwo in Arizona passiert war. Seit damals hatte sie mit niemanden mehr geschlafen – außer mit Julian vor zwei Wochen. Komischerweise hatte sie nicht für eine Millisekunde an diese schreckliche Nacht in Arizona gedacht, als Julian sie geliebt hatte.
Sie konnte mit H arm nicht schlafen – sie war das seelische Wrack von einer Frau.
„Olivia?“ Harm stand in der Tür und lächelte. „Ich weiß, dass etwas nicht stimmt.“ Er sah sie freundlich an, „ist es okay, wenn ich dich in den Arm nehmen kann? Einfach nur, um dich zu trösten?“
Dankbar nickte sie. Er umarmte sie rein freundschaftlich und klopfte ihr mitfühlend auf den Rücken.
„Es wird alles gut werden.“
„Wirklich?“ Sie wischte sich eine Träne
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