Touchdown fürs Glück (German Edition)
wird nicht wieder vorkommen“, beteuerte Olivia hastig.
„Gut“, Mr. Hammond wirbelte herum, bevor sie die Tür vernehmlich zuknallte.
Julian blickte Olivia mit versteinerter Miene an.
„Bitte, Julian, ich habe es nicht so gemeint.“
Er schluckte und erwiderte mit rauer Stimme, „jetzt verstehe ich, warum du dich so verändert hast. Und warum du mich hasst. “
Hektisch schüttelte sie den Kopf. „Ich hasse dich nicht, Julian.“
„Du hast mir al l die Jahre vorgeworfen, dass ich Sammys Unfall verarbeitet habe.“ Sein Gesicht verschloss sich noch mehr, „nur hast du mir keinen Ton gesagt, dass du so denkst.“
„Nie habe ich dir etwas vorgeworfen, Julian.“
„Schon gut“, er hob eine Hand.
„Nein, es ist nicht gut. Das hätte ich nie sagen dürfen.“
„Aber du denkst es.“
Wieder schüttelte sie den Kopf. Julian drehte sich um und ging zwei Schritte in Richtung Aufzug. Doch dann blieb er stehen und sagte ihr , ohne sich umzudrehen , „du kriegst die Scheidung.“
„Danke“, flüsterte sie und betrachtete seinen blonden Hinterkopf.
Er drehte den Kopf, zog die Mundwinkel nach unten und antwortete dumpf, „erstick dran, Liv.“
8. Kapitel
„Da sich die Eheleute seit sechs Jahren in Trennung befinden, wird die Scheidung nach Klärung aller offenen Fra gen in kürzester Zeit rechtskräftig sein “, Julians Anwalt blickte über seine B rille hinweg zu Olivia und ihrem Anwalt, die ihnen gegenüber am kleinen Tisch seines Büros saßen.
Sein Anwalt war gleichzeitig sein Freund und hatte eigentlich den großen Konferenztisch sein er Kanzlei vorgeschla gen, aber Julian hatte auf Tony s Büro bestanden. Es bestand kein Grund, große Distanz zu wahren, denn sie waren sich einig, die Scheidung schnell über die Bühne zu bringen. Sie mussten um kein Sorgerecht, Umgangsrecht oder um Unterhaltszahlungen streiten, daher rechne te er d amit, in weniger als einer halben Stunde gehen zu können. Tony würde die Verträge aufsetzen, sie ihrem Anwalt zur Prüfung schicken, dann müss ten beide nur unterschreiben, bevor ein Richter die Scheidungspapiere gegen zeichnete .
Und Liv hä tte endlich ihren Willen bekommen.
Am liebsten hätte er den Kragen seine Hemdes gelockert, die Krawatte geöffnet und wäre gegangen. Aber das ging nun einmal nicht. Daher saß er an diesem Tisch, trug einen dunklen Anzug und verspürte leichte Kopfschmerzen, als er Olivia musterte, die steif wie ein Brett und kühl wie eine Madonna neben ihrem grauhaarigen Anwalt saß, von oben bis unten streng zugeknöpft und sehr schweigsam. Er konnte an ihrem Gesicht nicht ablesen, ob sie glücklich war oder gleich zu weinen anfangen würde. Außerdem vermied sie es, ihm in die Augen zu sehen. Selbst bei ihrer Begrüßung hatte sie ihn nicht angeschaut, sondern über seine Schulter hinweg einen Punkt fixiert und ein kleines Hallo gemurmelt.
„Mr. Scott hat seine Vermögenseinkünfte und Besitztümer offen gelegt, damit die Höhe der Abfindung ersichtlich wird.“ Tony räusperte sich und schob ein Papier über den Tisch.
Als ihr Anwalt danach greifen wollte, legte Liv ihm eine Hand auf den Arm.
„Das wird nicht nötig sein“, sie blickte blass in die Runde, „ich möchte keine Alimente.“
Während beide Anwälte verdutzt aus der Wäsche schauten, kam es für Julian nicht überraschend. Schon als sie sich damals von ihm getrennt hatte, hatte sie sein Geld nicht gewollt und es rigoros abgelehnt.
Ihr Anwalt flüsterte ihr aufgeregt etwas ins Ohr, doch sie schüttelte hartnäckig den Kopf. Daraufhin redete dies er weiter auf sie ein.
„Das ist keine Verhandlungsb asis“, Julian lehnte sich in den Sessel zurück , „wenn du das Geld nicht nimmst, stimme ich einer Scheidung nicht zu.“
Nun sah sie ihn doch noch an. „Ich will dein Geld nicht, Julian.“
„Es ist auch dein Geld“, erwiderte er ruhig und blickte ihr in die grünen Augen. „Wenn du mich nicht unterstützt und dich nicht um Sammy gekümmert hättest, würde ich es heute nicht haben.“
Stirnrunzelnd schüttelte sie den Kopf, „das ist nicht wahr.“
„Ich möchte, dass du versorgt bist.“
Sie seufzte, „ich bin versorgt. Meine Mutter hat mir Geld vererbt , und ich hab e ein gutes Gehalt , Julian.“ Auch sie klang sehr ruhig – und sehr müde.
„Darum geht es mir nicht. Du bist ... du warst meine Frau“, er räusperte sich kurz, „ich möchte dich versorgt und glücklich wissen.“
„Aber ...“
Langsam beugte er sich vor,
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