Touchdown fürs Glück (German Edition)
sich anspannte.
„Lieber nicht “, sie küsste ihn scheu auf den Mund und seufzte gespielt fröhlich auf , „mein Taxi ist gleich da.“
„Scheiß aufs Taxi.“
Tade lnd blickte sie ihn an, weil er ihrer Meinung nach wieder ein vulgäres Wort in den Mund genommen hatte. Auch seine heitere Stimmung war zerstört, weil sich Emma niemals aus diesem scheuen, ernsten Verhalten herauslocken ließ und ständig auf pedantisch korrektes Benehmen beharrte.
Grimmig führte er sie also zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich von seinen Kollegen verabschiedete.
„Wieso gehen Sie schon?“ Blake starrte sie entgeistert an.
„Ich muss morgen sehr früh zur Arbeit.“
„Machen Sie blau“ , lachte Dupree scherzhaft.
Emma kniff nur missbilligend den Mund zusammen und ließ sich von Julian zum Taxi bringen. Seine Kollegen verloren kein Wort über seine Freundin, sondern widmeten sich anderen Themen. Julian bemühte sich, die restliche Party noch zu genießen.
Als die letzten Gäste gingen, halfen ihm Brian und Eddie noch beim Aufräumen und tranken anschließend ein letztes Bier mit ihm auf der Vordertreppe.
„Zum Glück hat niemand die Cops gerufen. Schließlich ist es ein Dienstag.“
„Mittlerweile ist es Mittwoch“, seufzte Brian, „wir haben kurz nach eins.“
„Danke, Jungs. Das war echt nett von euch“, Julian stellte seine Bierflasche zwischen seine n Füße n ab .
„Bist du sicher?“ Brian sah ihn interessiert an, „deine Freundin schien es anders zu sehen.“
„Ach“, wiegelte Julian rasch ab, „es war einfach nicht ihr Tag. Sie ist gestresst und so weiter.“
Brian und Eddie sahen sich verständigend über seinen Kopf hinweg an.
„Was ist?“
„Na ja ... ist nicht persönlich, Kumpel, aber ...“ Brian rieb sich verlegen den Nacken, „aber wir fragen u ns, ob Emma zu dir passt? “
„Nichts für ungut“, fügte Eddie hinzu und trank einen Schluck.
„Wie kommt ihr denn darauf? Ich verstehe mich blendend mit Emma“, widersprach Julian sofort .
„Wenn du meinst“, der Quarterback zuckte unbehaglich mit der Schulter.
Eigentlich hätte Julian das Thema fallen lassen sollen, aber seine Neugier war doch stärker, „jetzt sagt schon! Warum meint ihr, dass wir nicht zueinander passen?“
„Versteh uns nicht falsch, Julian. Sicher ist sie ein tolles Mädchen und ganz sicher hat sie ein hübsches Gesicht, aber ... aber ist sie dir nicht zu langweilig? Witzig ist sie wirklich nicht, oder?“
Gerade als Julian darüber nachdenken wollte, fügte dieser Trottel Eddie hinzu, „nicht wie deine Ex! Die ist echt witzig. Und klug dazu. Mann, ich hab noch nie eine Frau erlebt, die genauso einen Scheiß wie ein Footballspieler labern kann .“
„Wir haben es schon kapiert, Eddie“, fauchte Brian ihm zu. Eddie sah ihn wegen seines scharfen Tones überrascht an.
„Wir hauen dann mal wieder ab“, Brian stellte seine Flasche beiseite und gab Eddie ein Zeichen, „um 9 geht es mit Aerobic bei Abby los. Leg dich lieber gleich in die Falle.“
Julian sah zu, wie beide die Straße hinunter wankten, und schloss kopfschüttelnd die Haustür ab. Müde und auch frustriert ging er nach oben. Noch auf der Treppe blätterte er in seiner Post und fand eine Postkarte. Erheitert ließ er die restlichen Briefe auf seinen Nachttisch fallen und betrachtete die Postkarte, auf der ein ölbeschmierter Rambo zwei Kalaschnikows in beiden Armen trug. Der Titel unter diesem grandiosen Foto männlicher Glorie lautete, „Rocky ist ein Weichei.“ Lachend drehte er die Postkarte um und sah Liv s Handschrift, irgendwie musste ich sofort an dich denken! Happy Birthday! Liv .
Julian schlüpfte so schwankend wie seine Teamkollegen zuvor aus seiner Kleidung und merkte dabei, dass er morgen sicherlich einen Kater haben würde. Nur in Boxershorts legte er sich aufs Bett und griff nach seinem Handy, während er sich ein weiteres Mal die Po stkarte ansah. Livs Telefon nummer war seit den Scheidungsformalitäten in seinen Kontaktdaten gespeichert, daher wählte er ihre Nummer und vergaß dabei völlig, dass es mitten in der Nacht war. Erst als ihre verschlafene Stimme ertönte, fiel ihm ein, wie spät es war.
„Hi, Liv.“
„Hallo, Geburtstagskind“, nuschelte sie, „alles Gute .“
„Technisch gesehen habe ich gar keinen Geburtstag mehr“, kicherte er in den Hörer.
„Du kicherst“, stellte sie mit heiserer Stimme fest, die nach einem Gähnen klang, „dann musst du Bier getrunken haben.“
„Echt?“
„Mhh“,
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