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Touchdown fürs Glück (German Edition)

Touchdown fürs Glück (German Edition)

Titel: Touchdown fürs Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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studierte, dazu, einen unangenehmen Gesprächsbeginn zu vermeiden. Sobald der Kir Royal gereicht wurde, fiel beiden das Reden leichter.
    Heute war es nicht anders gewesen. Vor der Suppe hatte ihr Vater von seinem baldigen Umzug nach Katar gesprochen und sie über ihr neustes Bauprojekt ausgefragt. Damit waren ihre Gesprächsthemen eigentlich ausgeschöpft. Liv zerbrach sich den Kopf, worauf sie ihn noch ansprechen könnte.
                  „Diese Krabbensuppe esse ich immer gerne“, mit einem unsicheren Lächeln schob er seinen leeren Tell er zur Seite, „schmeckt dir deine Lauchsuppe?“
    „Sie ist sehr lecker, Dad.“
    Er wartete, bis sie ebenfalls aufgegessen hatte, und schien sich in dem opulenten Speisesaal des Hotels umzusehen, der wie ein Audienzsaal eines hochherrschaftlichen und königlichen Schlosses in Europa vor zweihundert Jahren aussah.
    „Ich denke immer, dass es am Hof von Marie Antoinette so ausgesehen haben muss.“
    Ihr Vater nickte amüsiert, „nur keine Guillotine und kein Blut.“
    „Zum Glück.“
    Als die Suppenteller abgeräumt wurden, setzte sich an den Nebentisch eine Familie mit zwei Teenagern, von denen einer eine Baseballmütze der New York Titans trug. Obwohl ihr Vater keinerlei Interesse an Football hatte, schien er dennoch über die NFL informiert zu sein, denn er fragte, „spielt Julian nicht für die New Yorker Footballmannschaft?“
    Liv spielte mit der Serviette auf ihrem Schoss und nickte, „es gibt in New York die Jets und die Titans . Julian spielt für die Titans .“
    „Aha.“
    Nachdenklich betrachtete sie ihren Vater. Charles Gallagher war nicht viel größer als Liv und trug sein ergrautes Haar ziemlich kurz, während ihm der graue Schnäuzer und die dunkle Hornbrille einen gelehrten Anschein gaben. Sie fand, dass sie ihm überhaupt nicht ähnlich sah oder ähnlich war, denn er war von ruhiger und ziemlich nüchterner Art, hatte ihres Wissens nach keinen Humor und ging nur in seiner Arbeit auf. Liv liebte ihre Arbeit zwar ebenfalls und hatte sich in den letzten Jahren sehr introvertiert verhalten, war aber im Grunde ihres Herzens immer ein fröhlicher, lauter und lebenslustiger Typ gewesen, der Menschen um sich brauchte. Ihrem Vater schien es ganz anders zu gehen. Er hielt nicht viel von menschlichen Kontakten und hatte ihr auch nie etwas über eine neue Frau in seinem Leben erzählt.
    „Hast du denn noch Kontakt zu Julian?“
    Liv faltete unbewusst die Hände in ihrem Schoß, „wir haben uns im Frühjahr scheiden lassen, Dad.“
    „Oh“, ihr Vater sah sie bedauernd an. „Das tut mir leid.“
    Fragend hob sie beide Augenbrauen bis zum Anschlag hoch. „Wie meinst du das?“
    „Julian war ein guter Junge , Liv, und er hat sich um dich gekümmert. Es hat mir damals sehr leid getan, als ihr euch getrennt ha bt, weil er ein guter Ehemann war.“
    Sie sah ihn fassungslos an und suchte nach Worten. „Woher willst du das eigentlich wissen, Dad? Du kennst Julian überhaupt nicht.“
    Wie sonst auch trug er einen Geschäftsanzug mit perfekt gestärktem Hemd und mit auf die Farbe des Anzugs abgestimmten Manschettenknöpfen. Das Erröten seiner Wangen passte zum Eindruck des kontrollierten und mächtigen Vorstandsvorsitzenden überhaupt nicht. Verlegen nickte er.
    „Da hast du Recht. Ich hatte von ihm jedoch den Eindruck gewonnen , dass er ein verantwortungsvoller, junger Mann war, der sich um dich gesorgt hat.“
    Liv wollte weder ihm noch Julian Unrecht tun. Seufzend erklärte sie, „das war er auch.“
    Charles senkte den Blick und strich das Tischtuch glatt, „ich weiß nicht, ob es jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Liv, aber ich wollte dir schon sehr lange sagen, wie leid es mir tut, deine Familie nicht besser kennengelernt zu haben.“
    Viel zu schockiert, um etwas sagen zu können, starrte sie ihn über den Tisch hinweg an. Ihr Vater räusperte sich, „es wäre vernünftiger von mir gewesen, andere Prioritäten zu setzen – dann hätte ich dich zum Beispiel nicht auf deiner Hochzeit enttäuschen müssen.“
    „Mhh.“ Unbewusst strich sie sich über den Oberschenkel. Wenige Tage vor ihrer Hochzeit war es auf einer Bohrinsel im Pazifik zu einer Explosion gekommen, weshalb ihr Vat er einen Tag vor der Trauung aus Singapur angerufen hatte, um abzusagen. Anstatt von ihrem Vate r war sie von Julians Dad zum Traualtar geführt worden. Damals hatte sie die ganze Nacht lang geweint und mit verquollenen Augen ihr Ja-Wort geben müssen.
    „Und als der

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