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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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dass wir das später besprechen.« Rick kniff sich in die Nase und streckte gemächlich die Beine.
    »Jetzt ist später. Die Leute warten auf eine Entscheidung.«
    »Okay. Lass die Details hören.«
    »Sie zahlen dir dreitausend Euro pro Monat, fünf Monate lang, dazu eine Wohnung und ein Auto.«
    »Was ist ein Euro?«
    »Das ist die Währung in Europa. Hallo? Die ist zurzeit ungefähr ein Drittel mehr wert als der Dollar.«
    »Also wie viel, Arnie? Wie lautet das Angebot?«
    »Ungefähr viertausend Dollar im Monat.«
    Die Zahl konnte vom Gehirn schnell verarbeitet werden, da sie so klein war. »Der Quarterback verdient zwanzigtausend? Wie viel kriegt dann ein Lineman?«
    »Wen kümmertʹs? Du bist kein Lineman.«
    »War nur neugierig. Warum bist du so gereizt?«
    »Weil ich schon viel zu viel Zeit in die Sache gesteckt habe, Rick. Ich hab noch ein paar andere Verhandlungen zu führen. Du weißt, wie hektisch es nach Saisonende zugeht.«
    »Willst du mich loswerden, Arnie?«
    »Natürlich nicht. Ich bin nur ehrlich der Meinung, dass du für eine Weile ins Ausland gehen solltest, die Batterien wieder aufladen, verstehst du, das gute alte Gehirn heilen lassen. Gib mir ein bisschen Zeit, dass ich den Schaden hier abschätzen kann.« Den Schaden. Rick versuchte sich aufzusetzen, aber sein Körper kooperierte nicht. Jeder Knochen und jeder Muskel von der Hüfte aufwärts war in Mitleidenschaft gezogen. Wenn Collins den Block nicht verbockt hätte, wäre Rick nicht zermalmt worden. Linemen, man war verdammt noch mal auf sie angewiesen. Er brauchte vernünftige Linemen! »Wie viel verdienen die Linemen?«
    »Nichts. Die Linemen sind Italiener, und sie spielen aus Spaß an der Freude.« Die Agenten dort drüben mussten ja wohl verhungern, überlegte Rick. Er atmete tief durch und versuchte sich zu erinnern, wann er zuletzt einen Spieler getroffen hatte, der aus Spaß an der Freude spielte. »Zwanzigtausend«, murmelte Rick.
    »Was zwanzigtausend mehr sind, als du im Moment bekommst«, erinnerte ihn Arnie nicht ohne Gehässigkeit.
    »Danke, Arnie. Auf dich kann ich immer zählen.«
    »Hör zu, Junge, mach ein Jahr Pause. Geh und lern Europa kennen. Gib mir ein bisschen Zeit.«
    »Wie gut ist der Football?«
    »Wen interessiert das? Du wirst dort der Star sein. Alle Quarterbacks sind Amerikaner, aber das sind kleine College-Spieler, die nicht mal in die Nähe eines Profi-Vertrags gekommen sind. Die Panthers sind total begeistert, dass du den Wechsel überhaupt in Betracht ziehst.«
    Jemand war total begeistert, ihn zu bekommen. Was für eine angenehme Vorstellung. Aber was sollte er seiner Familie und seinen Freunden sagen?
    Welchen Freunden? In der vergangenen Woche hatten sich exakt zwei alte Kumpels bei ihm gemeldet.
    Nach einer kleinen Pause räusperte sich Arnie und sagte: »Da ist noch was.« Der Tonfall ließ auf nichts Gutes schließen. »Ich höre.«
    »Um wie viel Uhr hast du das Krankenhaus heute verlassen?«
    »Weiß ich nicht mehr. Gegen neun.«
    »Tja, dann bist du wohl an ihm vorbeigelaufen.«
    »An wem?«
    »Einem Ermittler. Deine Cheerleader-Freundin ist wieder da, Rick, und zwar ziemlich schwanger. Sie hat sich jetzt Anwälte genommen, ein paar echt schmierige Typen, die ordentlich Remmidemmi machen wollen, damit sie ihre Visagen in der Zeitung sehen können. Sie haben mich angerufen und stellen alle möglichen Forderungen.«
    »Welche Cheerleader-Freundin?« Neue Wellen des Schmerzes schwappten über Ricks Schultern und Nacken hinweg.
    »Tiffany Soundso.«
    »Nie im Leben, Arnie. Die hat mit dem halben Browns-Team geschlafen. Was will die ausgerechnet von mir?«
    »Hast du mit ihr geschlafen?«
    »Natürlich, aber ich war sozusagen an der Reihe. Wenn sie sich ihr Baby vergolden lassen will, warum beschuldigt sie dann gerade mich?«
    Eine ausgezeichnete Frage, gestellt von dem am schlechtesten bezahlten Mitglied des Teams. Bei seiner Diskussion mit Tiffanys Anwälten hatte Arnie genau das gleiche Argument ins Feld geführt.
    »Ist es möglich, dass du der Papa bist?«
    »Auf keinen Fall. Ich war vorsichtig. Musste man ja sein.«
    »Na ja, sie kann nicht an die Öffentlichkeit gehen, bevor sie dir die Schriftstücke zugestellt hat, und wenn sie dich nicht findet, kann sie sie dir auch nicht zustellen.« Rick wusste das alles. Ihm war schon so einiges zugestellt worden. »Ich versteck mich für eine Weile in Florida. Da unten finden sie mich nicht.«
    »Da war ich mir nicht so sicher. Diese Anwälte sind

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