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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Brieftasche hatte. Er zog eine Visitenkarte hervor, die er aus Francos Büro mitgenommen hatte, und reichte sie nach vorn zu Dini. »Mein Freund«, sagte er. Giuseppe Lazzarino, Giudice.
    Beide Polizisten schienen den Richter Lazzarino ganz gut zu kennen. Ihr Tonfall, ihr Gebaren, ihre Körpersprache - alles veränderte sich. Beide sprachen sofort mit gedämpfter Stimme, als wollten sie nicht, dass ihr Gefangener sie hören konnte. Aski seufzte schwer, Dini ließ die Schultern hängen. Auf der anderen Seite des Flusses änderten sie die Richtung und schienen für ein paar Minuten im Kreis zu fahren. Aski rief jemanden über Funk an, erreichte aber nicht, wen oder was er wollte. Dini benutzte sein Handy, doch auch er blieb erfolglos. Rick saß tief in den Rücksitz gelehnt, feixte sich eins und versuchte die Stadtrundfahrt zu genießen.
    Sie setzten ihn auf der Bank vor Francos Büro ab, derselben, die auch Romo etwa vierundzwanzig Stunden zuvor ausgewählt hatte.
    Dini ging zögernd hinein, während Aski sich einen Platz knapp zehn Meter weiter suchte, als hätte er nichts mit Rick zu tun. Sie warteten, und die Minuten zogen sich hin. Rick war gespannt, ob dieser Vorgang als echte Festnahme zählen würde oder ob er eher der Romo-Variante zuzurechnen war. Woher sollte man das wissen? Eine weitere Auseinandersetzung mit der Polizei, und er würde die Panthers, Sam Russo und Signor Bruncardo mitsamt seinem armseligen Vertrag vergessen können. Fast vermisste er Cleveland.
    Laute Stimmen, die Tür wurde aufgerissen, und sein Fullback kam heraus gestürmt, Dini im Schlepptau. Aski stand kerzengerade.
    »Riek, es tut mir so leid«, rief Franco mit Donnerstimme, während er ihn von der Bank hochriss und fest in seine Fänge nahm. »Entschuldigung. Ist ein Irrtum, ja?« Der Richter funkelte Dini wütend an, der eingehend seine überaus glänzenden schwarzen Stiefel betrachtete und ziemlich blass um die Nase wirkte. Aski war ein Reh im Scheinwerferlicht.
    Rick versuchte etwas zu sagen, doch ihm fehlten die Worte. Von der Tür her beobachtete Francos süße Sekretärin den Vorgang. Franco hatte Aski ein paar Worte zu sagen, richtete anschließend eine scharfe Frage an Dini, der zu antworten versuchte, sich dann aber eines Besseren besann. Dann wandte er sich wieder an Rick: »Ist kein Problem, okay?«
    »Schön«, sagte Rick. »Ist okay.«
    »Das Auto, es gehört nicht dir?«
    »Ah, nein. Ich glaube, es gehört Signor Bruncardo.«
    Franco machte große Augen, sein Rückgrat versteifte sich. »Es ist Bruncardos?« Sowohl Aski als auch Dini erlitten einen partiellen Zusammenbruch bei dieser Nachricht. Zwar hielten sie sich auf den Beinen, schafften es aber nicht mehr, zu atmen. Franco ließ einiges an gepfeffertem Italienisch gegen die beiden Polizisten vom Stapel, wobei mindestens zweimal die Wendung »di Bruncardo« vorkam.
    Zwei Herren näherten sich, offenbar Anwälte - dunkle Anzüge, dicke Aktenkoffer, wichtige Mienen. Für sie wie auch für seine Mitarbeiter und Rick fuhr Richter Lazzarino fort, die beiden jungen Polizisten mit der Inbrunst eines wütenden Unteroffiziers zusammenzufalten.
    Rick hatte sofort Mitleid mit ihnen. Immerhin hatten sie ihn mit mehr Respekt behandelt, als ein gewöhnlicher Krimineller erwarten durfte. Als der Anschiss vorbei war, verdrückten sich Aski und Dini, um sich nie wieder sehen zu lassen. Franco erklärte, dass der Wagen in diesem Moment zurückgeholt und Rick unverzüglich wieder ausgehändigt werde. Signor Bruncardo müsse nichts davon erfahren. Weitere Entschuldigungen. Die beiden Anwälte begaben sich schließlich in das Büro des Richters, und die Sekretärinnen kehrten an die Arbeit zurück.
    Franco bat nochmals um Entschuldigung, und um sein aufrichtiges Bedauern zu bekunden über die Art und Weise, in der Rick in Parma begrüßt worden sei, bestand er darauf, ihn für den morgigen Abend zu sich nach Hause zum Essen einzuladen. Seine Frau - sehr hübsch, wie er versicherte - sei eine ausgezeichnete Köchin. Er war nicht bereit, eine abschlägige Antwort zu akzeptieren.
    Rick nahm die Einladung an, und Franco erklärte, dass er jetzt eine wichtige Unterredung mit einigen Anwälten habe. Sie würden sich dann beim Training sehen. Auf Wiedersehen. »Ciao.«
11. Kapitel
    Für die medizinische Betreuung der Panthers war ein drahtiger, etwas wild dreinblickender College-Student namens Matteo zuständig, der ein fürchterliches Englisch sprach, dafür aber sehr schnell. Nach mehreren

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