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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Richtigstellung bringen.«
    Ich legte auf, bevor sie noch etwas sagen konnte, dann stürmte ich über die Gangway und den Kai zu Tarentinos Boot. Ich hämmerte an die Tür. Nichts rührte sich, und ich hämmerte erneut. Schließlich hörte ich Schritte, und ein zwanzigjähriger barbrüstiger Latino mit zackiger Haargelfrisur öffnete und musterte mich wütend. »Hast du’n Problem, Mann?«
    »Wo ist Tarentino?«
    Er warf sich in die Brust. »Was geht dich das an, du Witzfigur? Jetzt ist Chaco hier.«
    Ich starrte ihn ungläubig an. »Ich bin kein Ex, du Erbsenhirn. Ich bin von der Mordkommission und –«
    »Ist schon gut, Chaco, der Sergeant ist ein guter alter Freund«, rief Tarentino, der gerade in Sandalen und einer blauen Surfhose die Treppe zum Deck hochkam. Auf seiner muskulösen Brust baumelte ein goldenes Kreuz. Der Kolumnist hatte einen Bartschatten und sah aus, als hätte er noch weniger geschlafen als ich. Im Mundwinkel baumelte eine unangezündete Zigarette.
    Er nahm eine Sonnenbrille von einem mit Zeitungen übersäten Kombüsentisch, setzte sie auf, quetschte sich an Chaco vorbei ins Freie und stöhnte: »Bisschen früh für einen Sonntagmorgenschwatz. Womit hab ich diese Ehre verdient? Mit meiner Kolumne vermutlich?«
    »Dieser Quatsch sorgt in der ganzen Stadt für Aufruhr. Unter anderem springt der Bürgermeister im Dreieck.«
    Tarentino verschränkte die Arme und lief dunkelrot an. »Quatsch? So nennst du das, wenn ich die Wahrheit schreibe, nämlich dass schwule Männer getötet werden? Da haben wir es wieder, der Durchschnittspolizist ist schwulenfeindlich.«
    »Es steht doch überhaupt nicht fest, dass sie ermordet wurden, weil sie schwul waren!«
    »Aber du kannst auch nicht das Gegenteil beweisen«, gab er zurück. »Ich werde jedenfalls nicht herumsitzen und darauf warten, dass das dritte Opfer von einer Giftschlange gebissen wird, ohne über eine Spur zu berichten, die die Polizei offensichtlich verfolgt.«
    »Das war eine Routinefrage, weil Haines noch Jungfrau war. Und Parallelen zwischen den Vorgängen hier und Andrew Cunanan sind kompletter Unsinn.«
    »Das finde ich nicht. Es könnte sich um einen schwulen Täter handeln, der wie Cunanan Männer ermordet, die kurz davor sind, sich zu outen.«
    »Brett, das ist das Problem bei euch Reportern: Ihr seid geistig nicht offen genug, um über den Tellerrand eurer Vorurteile hinauszublicken – in diesem Fall ist es deine sexuelle Orientierung. Wir glauben, dass hier ein Paar am Werk ist. Ein Mann und eine Frau: Der Mann ist der Mörder und die Frau der Lockvogel.«
    »Möglich«, räumte Tarentino ein. »Aber unwahrscheinlich. Sie müssten beide Ungeheuer sein, und Ungeheuer treten normalerweise nicht paarweise auf.«
    »Schön, Brett, im Zweifel für den Angeklagten. Kennst du irgendwelche Homos, die auf Gewalt stehen und sich Giftschlangen halten?«
    »Nur einen.« Um seine Lippen spielte ein höhnisches Lächeln.
    »Und wer könnte das wohl sein?«
    Tarentino sah seinen Lustknaben an, der am Rumpf lehnte. »Sag ihm, was du mir kürzlich erzählt hast, Chaco.«
    Der junge Latino machte ein ratloses Gesicht, doch als ihm klar wurde, wovon Tarentino sprach, hellte sich seine Miene auf, und er sah mich verschlagen an. »Nick Foster. Er hat mich mal gefesselt. Und ziemlich den wilden Mann markiert.«

23
    »Nicht zu fassen«, grummelte Missy Pan am Montagmorgen und schüttelte den Kopf. »Dabei habe ich einen Riecher für so etwas, aber bei Foster habe ich nichts gemerkt.«
    »Dann lass dich mal neu eichen«, gab ich zurück und nahm Mary Aboubacars Zeichnung von der Zwischenwand über meinem Schreibtisch. Ich zuckte die Schultern. »Möglich ist es. Bei dem Kinn und diesem durchtrainierten Oberkörper. Jedenfalls ist sich dieser Chaco sicher, dass unser MrKaltblütig bisexuell ist. Er meint, wenn schon die Frauen schwach werden, wenn er mit den Alligatoren knutscht, dann sollte man erst mal die Tunten erleben, wenn er spätabends in den Bars droben in Hillcrest auftaucht. Laut Chaco mag er es auf die harte Tour.«
    Rikko saß auf seiner Schreibtischkante und trank Kaffee. »Was ist unter ›harter Tour‹ zu verstehen?«
    »Fesseln, Ketten, Leder.«
    »Ach, das«, sagte Rikko.
    »Dominanter SM-Fan?«, fragte die eifrige Afroamerikanerin, die mir gegenübersaß. Ihr linkes Bein, das mit der Schiene, ruhte auf einer gegen den Schreibtisch gelehnten Krücke.
    »So stellt ihn Chaco dar, Freddie.«
    »Wir sind also kurz vor der Schlussfolgerung,

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