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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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ihn das zum Nachdenken an.«
    Sie legte auf. Ich schüttelte erschöpft den Kopf. Wieder klingelte der Apparat, und ich nahm lustlos ab. »Moynihan«, meldete ich mich gähnend. »Mordkommissariat.«
    »Sergeant«, schnurrte eine Frauenstimme. »Was gibt es Neues bei den Ermittlungen?«
    »Wie?«, fragte ich, dann erkannte ich sie. »Oh, tut mir Leid, Professor Dahoney. Nein, leider nichts Weltbewegendes. Wie steht’s bei Ihnen? Hatten Sie Glück mit unserer ersten Botschaft?«
    »Ich habe heute stundenlang in sämtlichen Konkordanzen, die infrage kommen, nach Belegen für ›unsagbare Freude‹ gesucht«, berichtete sie.
    »Und?«
    »Leider nichts. Aber ich werde mich weiter umtun.«
    »Vielen Dank für Ihre Mühe.«
    Nach einer kleinen Pause sagte sie: »Würden Sie mir dafür auch einen Gefallen tun?«
    »Wenn ich kann.«
    »Essen Sie mit mir zu Abend«, schlug sie vor. »Ich finde Ihre Arbeit faszinierend. Natürlich auf meine Rechnung.«
    Ich dachte an unsere Begegnung zurück, die junge Elizabeth Taylor, die noch dazu diesen betörenden Duft verströmte. Und das letzte Mal war sechs Wochen her – beinahe ein Rekord. Ich fühlte mich einsam.
    »Klar«, antwortete ich freundlich. »Ich würde wirklich gern mit Ihnen essen, Professor.«
    »Nennen Sie mich Susan. Wie wär’s heute Abend?«
    Ich warf einen Blick auf meinen Kalender und den Spielplan der Little Leage. »Bei mir geht’s nur nach halb neun. Ich bin Trainer des Baseball-Teams meines Sohnes.«
    »Sohn?«, sagte sie deutlich kühler. »Ich wusste nicht, dass Sie verheiratet sind.«
    »Geschieden.«
    »Ich liebe Baseball«, meinte Susan. »Mein Daddy war ein großer Fan der Pittsburgh Pirates. Darf ich zuschauen?«

29
    Sieben Stunden später spielte Jimmy auf dem Little-League-Feld von Santee östlich von San Diego den Batboy. Wenn er sich nicht gerade um die Ausrüstung kümmerte, saß er allein auf seiner Bank. Das war eine der Auflagen seiner Suspendierung: Er musste seinem Team helfen, obwohl er nicht spielen durfte.
    Meine Schwester hielt das für eine gute Idee. Sie hatte sich alles geduldig angehört, als ich sie anrief, und erklärte, was mit Jimmy los war. Sie sei bereit, auf neutralem Boden mit ihm zu sprechen, sagte sie. Ich holte ihn mit der Corvette von zu Hause ab und fuhr mit ihm zum Spiel. Er war eingeschnappt und würdigte mich keines Blickes.
    Ich gab keine großen Erklärungen ab, deutete nur an, seine Tante Chrissy wolle ihn nächste Woche mal zum Eis einladen. Er zuckte wortlos die Schultern. Ich bräuchte seine Antwort nach dem Spiel, sagte ich noch und beließ es dabei.
    Zu Beginn des dritten Inning führten wir 3 zu 0 ohne Outs und hatten zwei Läufer auf Base. Ich trank Espresso, um nach mageren fünf Stunden Schlaf wach zu bleiben, und versuchte mich auf das Spiel zu konzentrieren. »Komm schon«, ermunterte ich den kleinen Stetson. »Hau drauf.«
    Während ich auf den nächsten Pitch wartete, dachte ich darüber nach, was mir meine Schwester am Telefon noch gesagt hatte. Ich hatte sie gefragt, was sie davon hielt, dass die Silvers den Tatort einer Grundreinigung unterzogen hatten und der Täter ihr Vorgehen dann bei Haines kopierte.
    »Wahrscheinlich schneidet er sich alle Zeitungsartikel über seine Morde aus«, meinte sie. »Tarentino hatte den makellosen Tatort in seiner ersten Story erwähnt. Vielleicht fand der Mörder die Idee nicht schlecht und hat sie übernommen. Die meisten Leute denken, dass Serienmörder jedes Mal genau gleich vorgehen. Weißt du noch, ich habe das Ganze mit einem großen Werk, bestehend aus kleineren Einzelgemälden, verglichen? Das Ganze ist ein Prozess, es entwickelt sich, wird vom Umfeld beeinflusst – in diesem Fall vielleicht von den Zeitungsberichten. Das Bild wird zur Collage, bei jedem Opfer ist das Einzelgemälde ausgeklügelter. Aber bestimmte Symbole bleiben bestimmend.«
    Ich konnte den Gedanken nicht weiterverfolgen, weil in diesem Augenblick der kleine Stetson einen Double Hit hinlegte. Ich drehte mich zur Zuschauertribüne um und sah Susan Dahoney begeistert applaudieren. Sie sah zum Anbeißen aus in ihrem eng anliegenden pflaumenfarbenen Kleid, einem weißen, über die Schulter gelegten Pullover, ergänzt durch auffällige Ohrringe und Pumps. Mehrere Väter unter den Zuschauern verrenkten sich den Hals nach ihr, etliche Mütter dagegen, darunter auch Fay, verzogen missbilligend das Gesicht.
    »Wer ist das?«, fragte mich mein Hilfstrainer Don Stetson.
    »Na, das ist die

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