Tradingpsychologie
aus, das er nicht hat,
für Dinge, die er nicht braucht,
um Leuten zu imponieren, die er nicht mag.
Danny Kaye
Falle 4: Ungeduld
Viele reizt beim Trading das schnelle Geschäft. Deshalb handeln viele in den kleinen Zeiteinheiten. Im Volksmund heißt es: Zeit ist Geld. Auf die Börse bezogen kann das zutreffen. Jedenfalls dann, wenn man jede Bewegung auf dem Chart als ein Abbild entgangener Gewinne oder Verluste sieht. Verluste, die man vermeiden konnte, sind natürlich großartig. Aber entgangene Gewinne zählen für viele Trader zu den unerfreulichsten Erlebnissen. Solche Ereignisse können nervös machen und Gedanken aufkommen lassen wie: »Immer wenn ich nicht dabei bin, kommt so eine Superchance« »Was für eine Bewegung – was für ein Gewinn. Und leider alles wieder ohne mich!« Solche Momente provozieren beim Trader leicht unüberlegtes Handeln. Übertrading kann die Folge sein oder die Erhöhung der Positionsgröße, um damit die verpassten Chancen nachzuholen.
Wer sich beim Trading von solchen Erlebnissen derartig beeinflussen lässt, macht sich unnötig Stress und schafft die Grundlage für Fehlverhalten. Es geht nicht darum, ob Sie einen Gewinn hätten machen können, sondern ob es innerhalb dieser Bewegung ein Einstiegssignal gab, welches Ihrem Trading-Plan entsprach. Gab es eines, wäre die nächste Frage: Warum haben Sie es nicht gehandelt? Waren Sie nicht am Computer? Dann hatten Sie eben Pech. Saßen Sie aber am Computer und hatten Angst, das Signal zu gebrauchen, weil Sie direkt vorher schon einmal ausgestoppt wurden? Dann sollten Sie an dem Thema arbeiten, wenn es häufiger vorkommt!
Wer mit konstruktiven Gedanken an entgangene Chancen herangeht, wird immer objektiv bleiben und etwas dazulernen. Alles andere ist Zeitverschwendung und hat mit professionellem Trading nichts zu tun.
»Ich fange mein Leben noch einmal ganz von vorne an!« Sie kennen solche Sätze. Das ist Quatsch! Leben kann man nicht von vorne anfangen, man kann seinem bestehenden Leben höchstens eine neue Ausrichtung geben. Und so, wie man sein Leben nicht nachholen kann, kann man auch Börsenbewegungen nicht nachholen. An der Börse, wie im Leben, gibt es nur eine Zeiteinheit – das Hier und Heute. Das Jetzt zählt, die Gegenwart, nicht die Vergangenheit. In der Vergangenheit kann man nicht mehr reich werden, nur in der Zukunft.
Eine der größten Schwierigkeiten beim Trading ist die Ungeduld. Viele Einsteiger, die mit dem Traden anfangen, wollen möglichst schnell ans Ziel kommen. Das Machen steht an erster Stelle. Klar, so gehen wir ja auch täglich an unsere Aufgaben. Die meisten jedenfalls. Oder gehen Sie zur Arbeit, schalten Ihren Computer an, öffnen Ihr Programm und warten erst einmal zwei Stunden, bis Sie irgendwann mal einen Satz schreiben? Vermutlich nicht. Beim Trading besteht die Arbeit aber genau aus dieser Situation – warten! Warten auf gute Chancen, warten auf Ihr Setup, so wie Sie es haben wollen. Dafür braucht es allerdings Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Während der gesamten Trading-Ausbildung wird einem immer wieder unglaublich viel Geduld abverlangt. Da die allermeisten heute keine Geduld mehr haben, weil sie von sich und den alltäglichen Rahmenbedingungen des Lebens ständig zum Tun getrieben werden, unterwerfen sie sich diesem Reiz und handeln in Zeiteinheiten, die nur sehr erfahrene Trader handeln sollten: kleine Zeiteinheiten im Minuten- oder Tick-Chart.
Mit Entspannungsübungen und Meditation können Sie Geduld hervorragend einüben. Denn für profitables Trading benötigen Sie in jedem Fall Geduld!
Geduld – die Marktregeln des professionellen Tradings zu verstehen.
Geduld – sein System zu finden.
Geduld – mit Verlusten umgehen zu lernen.
Geduld – das richtige Moneymanagement anzuwenden.
Geduld – auf die nächste Trading-Chance zu warten.
Geduld – das ein Trade sich gewinnbringend entwickelt.
Geduld – beständig seinen Trading-Plan umzusetzen.
Geduld ist eine der schwersten umzusetzenden Eigenschaften, um an den Märkten effizient zu handeln.
Gerade weil die vielen entgangenen Chancen, die man immer wieder bedauert, so verlockend waren und an jeder Ecke scheinbar eine neue Chance lauert. Gefährlich wird es, wenn man vor lauter Ungeduld nach Trading-Alternativen in anderen Zeiteinheiten sucht. Der Trader wechselt dann vom Minuten-Chart zum Stunden-Chart, geht wieder auf den Tages-Chart und wechselt alsbald in den Tick-Chart. Es ist wichtig Trading-Chancen
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