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Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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leicht singende Ton einer Sprache, die Amy nicht verstand.
     
    Unterdessen war Michael
vorgegangen und begrüßte den Chauffeur ihres Privattransfers zum Hotel. Nach dem
Einladen ihres Gepäcks sah er sich um, doch Amy war nirgendwo zu sehen. Suchend
glitt sein Blick durch die staubige Straße. Inmitten des Hafens, vor einer der
Garküchen sah er sie endlich und atmetet erleichtert auf.
    Es würde wohl noch sehr lange
dauern, bis er sich keine Sorgen mehr um sie machte. Denn auch nach ihrer
Verwandlung konnte er noch immer seine tiefsitzende Furcht, dass ihr etwas
zustoßen könnte, nicht ablegen.
    Die einzige Hauptstraße der Insel
schlängelte sich in einem langen kurvigen Weg durch die Palmenhaine, an Feldern
vorbei, auf denen Wasserbüffel grasten, die ihrem Wagen gelangweilt
nachschielten.
    Die Fahrt würde eine knappe halbe
Stunde dauern, informierte sie der Chauffeur. Mit einem herzlichen Lachen hatte
er sich als Kukrit vorgestellt. Während der Fahrt versorgte er sie mit ersten
Informationen und begann voller Liebe über die Insel, auf der er geboren war, zu
erzählen.
    »Unser Archipel umfasst über
fünfzig Inseln. Aber nur Lanta Yai, Lanta Noi und Koh Ngai sind bewohnt. Lanta
Yai ist das touristische Zentrum. Die wenigen Hotels an den Stränden befinden
sich hier. Neben einheimischen Thaibuddhisten wie mir wird unsere Insel von
zugewanderten Thais aus dem Norden bewohnt, die in der Tourismusbranche
arbeiten. Die Geschäftswelt, insbesondere in Ban Saladan, am Lanta Pier, wo ihre
Fähre angelegt hat, ist fest in der Hand von chinesischstämmigen Thais. Man
erkennt sie ganz leicht an ihren Dollarzeichen in den Augen – sie sind sehr
gewitzt, wenn es ums Geld geht. Sie erkennen sie auch an ihrer lauten,
abgehackten Redeweise. Wir Thailänder bevorzugen im Gegensatz zu ihnen die
leisen Töne.«
    Amy musste lachen und Michael gab
ihr einen verstohlenen Kuss auf die Nasenspitze. Kunkrit war ihnen mit seiner
leisen und drolligen Aussprache auf Anhieb sympathisch. »Was ist das für ein
Ort?« Fragend deutete Amy mit der Hand auf die rechte Seite der schmalen Straße.
    Auf Kunkrits Gesicht spiegelte
sich Stolz, bevor er antwortete.
    »Das, Madame, ist Ban Sang Ga U.
In diesem Dorf bin ich geboren worden. Dieser Teil der Insel wird vorwiegend von
uns Einheimischen bewohnt. Die meisten von ihnen arbeiten hauptsächlich in der
Landwirtschaft und in der Fischerei. Wir haben auf Ko Lanta riesige Felder und
Gummi-Plantagen, Öl- und Kokospalmen sowie Cashewnüsse werden hier angebaut.
Wenn Sie möchten, dann wäre es mir eine Ehre, Ihnen irgendwann einmal meine
Insel zu zeigen.«
    Mit diesen Worten bog er rechts
ab und dirigierte die große Limousine scheinbar spielend den steilansteigenden
schmalen, kaum als Straße zu bezeichnenden Pfad hoch.
    Nach wenigen Minuten endete der
Weg. Kukrit drehte sich zu ihnen um.
    »Wir sind da. Das ist das
Noimalai Resort.«
     
    Trotz seiner stämmigen Gestalt
sprang der Fahrer behende aus dem Wagen, öffnete die Tür und half Amy beim
Aussteigen. Schwungvoll lud er danach ihr Gepäck aus dem Kofferraum.
Währenddessen schmiegte Amy sich in Michaels Arme und sah sich staunend um.
    Das Resort war so gut zwischen
dem schneeweißen Strand und den hohen Bäumen des Regenwaldes eingebettet, dass
man die Gebäude fast nicht wahrnahm. Es wirkte, als ob die Natur sich
inspirierend um das Hotel geschlungen und mit ihm zusammengewachsen wäre. Vor
ihren Augen erstreckte sich eine atemberaubende Tropenlandschaft.
    Kukrit geleitete sie die
Steinstufen hinauf, in die riesige und offene Rezeption, hinter der jetzt eine
kleine, zierliche Person erschien und sich lächelnd vor ihnen verbeugte.
    »Sawadee. Herzlich willkommen im
Noimalai Resort. Ich hoffe, dass sie Ihre Flitterwochen hier bei uns in vollen
Zügen genießen werden. Ich heiße Malee. Mein Vater hat diese Anlage vor vielen
Jahren gegründet und kannte Ihren verehrten Vater sehr gut. Jetzt hat er sich
zur Ruhe gesetzt und mich mit der Verwaltung der Anlage betraut. Wenn Sie also
irgendwelche Wünsche haben, dann zögern Sie bitte nicht, es mir zu sagen.«
    Michael erwiderte ihren Whai-Gruß
und verbeugte sich auch leicht. »Kop kun krap, Malee! Für alles, was Sie für
mich arrangiert haben.« Bei seinen Worten umspielte ein leicht geheimnisvolles
Lächeln seine Lippen und Amy bemerkte, wie die Direktorin mit einem leichten
Nicken antwortete.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Neugierig

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