Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
Amy
     noch
     verschärft.
    Alle drei Brüder, Taylor, Ben und Frank, wechselten
     sich mit den
     verschiedenen Übungen ab. Immer wieder, ohne Pause wurde das
     Anlegen und
     abschießen der Pfeile geprobt.
    Im Stehen, im Liegen und auch in den luftigen Höhen der
     unzähligen
     Baumkronen.
    Taylor machte Amy mit noch mehr Schritten und den
     Feinheiten, der Shinobi
     Technik, vertraut. Täglich musste sie die ihr verordneten
     Atemübungen wieder
     und wieder wiederholen damit ihre Muskeln sich nicht zu sehr
     anspannten.
    So lernte sie jeden Tag ein bisschen mehr ihren Körper
     zu
     kontrollieren. Lernte, sich lautlos anzuschleichen. Durchs
     Gebüsch zu laufen,
     ohne das ein Ast knackte oder die Blätter raschelten. Aus dem
     Lauf heraus den
     Bogen zu spannen, den Pfeil zu platzieren, sein Ziel
     anzuvisieren und zu
     treffen. Mit Suletu schwang sie sich von Ast zu Ast und von
     einer Baumkrone,
     zur nächsten.
    Suletu hatte ihr auch beigebracht wie sie das Seil mit
     der
     Edelsteinkugel um einen Ast warf. Es schlang sich umeinander und
     die Kugel
     hielt das Seil fest umspannt. Damit gelang es Amy große
     Distanzen in den
     Bäumen, in Sekundenschnelle zu überbrücken. Eine ganz andere
     Sache war es
     allerdings, das Seil wieder loszubekommen. Tagelang kämpfte Amy
     mit diesem
     schier aussichtslosen Unternehmen.
    Bei Suletu sah immer es so anmutig und graziös aus. Aus
     dem Handgelenk
     begann sie den rechten Arm zu schütteln. Drehte in dreimal nach
     links und
     einmal kurz nach unten.
    Danach löste sich die Bergkristallkugel aus seiner
     Windung, gab den
     Knoten und gleichzeitig auch das Seil wieder frei. Wie schaffte
     sie das nur.
     Amy begann an den Vorhaben beinahe zu verzweifeln. Nach ihren
     zwanzigsten
     misslungenen Versuch, das Seil aus seiner Verankerung zu lösen
     ließ sie sich
     auf den Boden fallen und Tränen der Enttäuschung schimmerten in
     ihren grünen
     Augen.
    Suletu beobachtete sie und reagierte sofort. Sie
     schwang sich mit
     einem großen Schwung von der Baumkrone und ließ sich neben Amy
     ins Gras fallen.
    »Hey, du darfst nicht so an deinen Fähigkeiten
     zweifeln. Auch ich habe
     das erst in Jahrhunderten von Jahren in den drei Welten der
     Gezeiten gelernt.
     Mir ist diese Gabe auch nicht in die Wiege gelegt worden und du
     bist erst seit
     zehn Tagen am üben«, sagte sie aufmunternd und wiederstand
     zeitgleich den
     Drang, sich eine Zigarette anzuzünden. Da Taylor in ihrer
     unmittelbaren Nähe
     war, konnte sie das nicht riskieren.
    »Weißt du eigentlich, woher diese Technik ihren
     eigentlichen Ursprung
     hat ?«
    Amy verneinte, indem sie immer noch wütend mit sich
     selber den Kopf
     schüttelte und sich frustriert auf die Lippen biss.
    Suletu streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
»Schon seit Urzeiten beherrschen die Saomayas ,
     die
     heiligen Medizinmänner der Navajo Stämme, diese Technik. Nur sie
     alleine haben
     die mystische Gabe die Ursache aller Krankheiten nur durch das
     zittern ihrer
     Hände zu erspüren. Wird der Schamane zu einem Kranken gerufen
     dann bestäubt er
     den Patienten mit einem magischen, gelben Blütenstaub. Er
     beginnt bei den
     Handflächen, dann folgen die Fußsohlen, die Brust, der Kopf und
     als letztes der
     Mund.
    Dann nimmt er genau einen Meter vom Kranken entfernt,
     an seiner
     rechten Seite Platz. Danach bestäubt er sich selber auch, die
     Innenseiten
     seiner Arme, von Ellenbogen abwärts, bis zu den Fingerspitzen
     und beginnt mit
     der Zeremonie. Er betet zu dem schwarzen Gila-Monster, das ist
     eine heilige
     Eidechse. Er beschwört und bittet sie ihm die Krankheit
     aufzuzeigen. Leise
     spricht er die alten Rituale und Gebete. Als Dank bietet er dem
     Gila-Monster
     immer wieder eine Jett-Perle an. Für jedes Gebet und jeden
     Finger eine andere
     Farbe der Perle. Nachdem er das mystische Lied gesungen hat,
     beginnt sein Arm
     dann ruckartig und heftig zu erzittern. Sein Zittern wird immer
     heftiger und
     führt ihm so ganz langsam zu dem bestimmten, erkrankten
     Körperteil. Darum
     werden diese heiligen Männer auch Handzitterer oder
      Wahrsager genannt .«
    Suletu lächelte sie gewinnend an.
    »Siehst du Amy. Wir haben uns damit eine Jahrtausend
     alte Tradition zu
     Eigen gemacht. Und du erwartest, dass du es in einer Woche
     erlernen kannst.
     Also komm hoch und schwing dein liebliches Hinterteil wieder in
     die Bäume.
    Wir versuchen es nochmal, solange bis es klappt .«
     
    Am nächsten

Weitere Kostenlose Bücher