Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
doch ein wenig, so
bemuttert zu werden.
Bald ist es vorbei und das normale Leben beginnt wieder.
Jetzt, wo Amy über
seine
aufmunternden Worte nachdachte, kam ihr eine grandiose Idee. Das
Klingeln der
Haustür riss sie aus ihren Gedanken und nach dem Poltern und
lautem
Stimmenwirrwarr zu schließen, war Besuch angekommen. Gut, dachte
sie bei sich.
Das ist der perfekte Zeitpunkt, allen von meiner Idee zu
berichten.
Schwungvoll riss
sie ihre
Zimmertür auf und begab sich nach unten. In der Küche
angekommen, wurde sie
sofort freudig von Suletu umarmt.
»Amy, ich habe zur
Feier des
Tages einen Kuchen gebacken, willst du ein Stück ?«
»Davon würde ich
dir dringend
abraten, Schwesterherz .«
Ben kam zu ihnen
rüber
geschlendert, umarmte Amy kameradschaftlich und beugte sich
anschließend
kichernd über den Teller.
»Es ist ihr erster
Backversuch.
Und wenn das da so schmeckt, wie es riecht und aussieht, dann
wird es eine
ziemlich verkohlte Angelegenheit werden .«
Auch Taylor beugte
sich jetzt
schnuppernd zu dem sehr dunkel aussehenden Kuchen hinunter, doch
ritterhaft
versuchte er seine Freundin zu verteidigen.
»Wenn man drei
Kilo Puderzucker
drüberstreut, dann wird er bestimmt zu genießen sein… denke ich .«
»Ihr seid
Idioten«, schimpfte
Suletu, »ich wollte doch nur eine Überraschung für morgen
vorbereiten, wenn
Rebecca aus der Klinik kommt .«
»Das ist dir auch
fast perfekt
gelungen«, lachte Amy auf. Es klingelte erneut an der Tür und
Suletu begab sich
in den Flur um nachzusehen. Unterdessen kam Mahu in die Küche
und gab Amy ein
Päckchen.
»Hier Liebes, ich
habe dir eine
neue Salbe zubereitet. Reib damit zweimal täglich das
Narbengewebe ein, damit
es geschmeidig bleibt und …«, sie stockte kurz und beugte sich
schnüffelnd zu
dem dunklen Etwas auf dem Teller runter. Stirnrunzelnd schaute
sie Amy an und
flüsterte danach im verschwörerischen Ton: »Suletu wird niemals
eine perfekte Köchin
werden, aber Taylor liebt sie abgöttisch. Ich denke, mit viel
Zuckersirup und
Schlagsahne können wir den Geschmack übertünchen .«
Amy musste grinsen
und sah dabei
aus den Augenwinkeln, wie Ben sich gerade aus der Haustür
schlich.
»Wohin geht er
eigentlich immer?
Jeden Tag kommt er mich besuchen, aber schon nach kurzer Zeit
verschwindet er
wieder, ohne was zu sagen .«
Mahu folgte ihrem
Blick und
lächelte daraufhin weise.
»Ich glaube, dass
mein jüngster
Sohn langsam erwachsen wird.
Hast du noch nicht
bemerkt, dass
er dich oft nach Rebecca gefragt hat, was sie für einen
Charakter hat und was
ihre Vorlieben sind ?«
Amy blickte Sie
sprachlos an.
»Denkst du, er mag sie ?«
Die Küchentür
schwang auf und
unterbrach ihr Gespräch. Robert kam freudestrahlend in die
Küche.
»Wie geht es
meinem
Lieblingsmädchen heute ?« , fragte er
selbstbewusst und
küsste sie herzhaft auf die Wange. Es dauerte nur einen
Windhauch und Michael
stand wie aus dem Nichts heraus auch im Raum. Scheinbar
gelangweilt kam er auf
sie zu und schlang besitzergreifend seinen Arm um ihre Taille.
Amy bemerkte
seinen angespannten Körper und strich ihm beruhigend über den
Rücken.
»Robert, welche
Freude sie schon
so schnell wiederzusehen«, begrüßte er ihn süffisant und seine
Stimme tropfte
dabei vor Sarkasmus.
»Michael, hören
sie mit dem
blöden Spiel auf. Es fängt an mich zu langweilen .«
Robert starrte ihn
angriffslustig
an und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
Taxierend sahen
sich die beiden
Männer an und aus Michaels Kehle war ein unterdrücktes Knurren
zu hören. Amy
stellte sich schlichtend zwischen die beiden Kampfhähne.
»Kommt mit ins
Wohnzimmer. Ich
habe eine schöne Idee, wie wir Rebecca morgen empfangen können .«
Als sie alle im
Wohnzimmer saßen,
rückte Amy mit der Sprache heraus.
»Ich denke, dass
es eine schöne
Idee ist, nach Rebeccas Entlassung an den Mormon Lake zu fahren
und da ein
kleines Picknick zu veranstalten. Wir haben beide so lange Zeit
in der Klinik
verbracht. Ein Tag in der frischenden Natur wird sicherlich ihre
Lebensgeister wieder
erwecken und meine auch .«
Ihr Vater warf ihr
einen
entsetzen Blick zu, aber Mahu lächelte und schaute ihm
beruhigend in die Augen.
Auch von Miltons
Seite wurde kein
Einwand erhoben und so war es
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