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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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so ureigenen, nach Lilien und Maiglöckchen süßen Geruch
     auf. Trotzdem
     grollte er ihr noch immer.
    »Weißt du, dass du
     mich beinahe
     in den Wahnsinn getrieben hast«, fragte er streng.
    »Dir hätte
     unterwegs schwindelig
     werden können oder du hättest stolpern und die Treppenstufen
     runter stürzen
     können. Ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du in den
     nächsten sechzig
     Jahren unseres Zusammenlebens, solche Alleingänge unterlässt.
     Meinst du, dass
     du das hinbekommst ?« , murmelte er.
    Trotz ihrer
     Müdigkeit musste sie
     lächeln. Mit seinen simplen Worten hatte er gerade erneut sein
     Versprechen
     bestätigt,  für immer mit ihr zusammen zubleiben. Das
     alleine bewirkte,
     das ihr Adrenalin Spiegel in die Höhe schnellte.
    Ben hatte sich bis
     jetzt stumm im
     Hintergrund gehalten. Eigentlich war er nur hergekommen, um Amy
     zu besuchen.
     Jetzt standen sie allerdings in Rebeccas Zimmer, die er vorher
     nur ein oder
     zweimal in Amys Haus gesehen hatte. Er betrachtete seinen
     Bruder, der Amy immer
     noch liebevoll umarmte. Darum hielt er sich zurück und wollte
     sie nicht stören.
     Mit den Händen in den Hosentaschen stand er am Fenster und
     betrachtete den
     wolkenfreien Himmel.
    Als er sich
     irgendwann wieder
     umdrehte, begegnete er zufällig Rebeccas Blick.  Ein
     komisches Gefühl,
     dass er bis dahin nicht gekannt hatte, erwachte in seinem
     Inneren.
    Ihre Gestalt
     erinnerte ihn an
     einem Vogel, der aus dem Nest gefallen war. Weich, wehrlos und
     so entsetzlich
     verletzlich starrte sie ihn an.
    Ben hatte bis
     jetzt noch keine
     sonderlich großen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht
     gemacht, die über mehr
     als verstohlene Küsse hinaus gingen. Mädchen waren für ihn immer
     noch ein Buch
     mit sieben Siegeln.
    Doch diese
     gepeinigten Rehaugen berührten aus
     irgendeinem Grund seine Seele.

Wieder
     Zuhause
     
    S eit ihrer
     Entlassung aus dem
     Krankenhaus waren mittlerweile zwei Wochen vergangen und mit
     jedem weiterem Tag
     fiel Amy die Decke mehr auf dem Kopf.
    Erst in drei
     Monaten konnte sie
     wieder anfangen zu arbeiten, erst dann war ihre Narbe ganz
     verheilt, aber
     Nichtstun war noch nie ihre starke Seite gewesen. Ihr war
     durchaus bewusst,
     dass sie sich nach der schweren Operation an ihren Herzen noch
     schonen musste.
     Darum war sie trotzdem nicht senil.
    Doch selbst die
     einfachsten
     Arbeiten, die sie anfangen wollte, wurden ihr sofort aus der
     Hand gerissen.
     Wenn sie Anstalten machte die Spülmaschine auszuräumen, stand
     sofort Emilys
     Mutter hinter ihr und mit den Worten: Lass nur Liebes, ich mache
     das schon,
     wurde sie zum Ausruhen auf die Couch geschickt.
    Bei ihrem
     gestrigen Versuch einen
     kleinen Blumenkübel zu bepflanzen, war ihr dann beinahe der
     Kragen geplatzt.
     Denn sofort kam Emilys Vater um die Ecke gestürmt, um ihr die
     Schaufel aus der
     Hand zu nehmen. Daraufhin hatte sie sich wütend umgedreht und
     sich vor Frust in
     die Hand gebissen, um nicht laut aufzuschreien. Danach war sie
     genervt in ihr
     Zimmer gerannt. Der einzige Ort, an dem sie zurzeit alleine sein
     konnte.
    Tief in ihrem
     Inneren wünschte
     sie sich, das Emilys Eltern und auch ihr Vater bald abreisten,
     damit endlich
     wieder der normale Alltag zurückkam.
    Dass Michael sich
     wie ein
     Wachhund verhielt und ihre wackligen Schritte mit Aufmerksamkeit
     beobachtete,
     daran hatte sie sich mittlerweile gewöhnt. Sie war ihm dankbar,
     dass er sie
     wenigstens allein auf die Toilette gehen ließ. Aber ihr Vater
     setzte allen noch
     die Krone auf, mit seiner übertriebenen Fürsorge. Einzig
     Michaels Familie ging
     völlig normal mit ihr um. Sein Vater Milton, der für ihre
     ärztliche
     Nachbehandlung verantwortlich war, verstand es immer wieder, sie
     aufzumuntern.
     Bei seiner gestrigen Untersuchung übertrug sich seine Ruhe auch
     auf Amy. Zum
     Schluss hatte er zufrieden genickt und seine entspannten Worte
     waren Balsam für
     ihren gestressten Körper gewesen.
    Die Narbe
     wächst sehr gut zu,
     Amy. Du musst dich nicht mehr übermäßig schonen. Sieh nur zu,
     dass du keine
     ruckartigen Bewegungen machst oder dich nach unten beugst,
     dann wirst du schon
     bald wieder ganz die alte sein.
    Nach ihrem
     frustrierten
     Aufstöhnen hatte Milton wissend mit dem Kopf genickt.
    Ich weiß, dass
     dir das schwer
     fällt, aber du musst auch deinen Vater und die anderen
     verstehen. Sie sind
     einfach besorgt um dich. Genieße es

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