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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Saal auf und ab während er die
     Sitzreihen
     musterte.
    Dabei blieb sein Blick auf einem jungen Studenten
     hängen. Seit zwei
     Tagen wies Jeremias Gesicht einen unnatürlichen Rotton auf und
     jetzt bemerkte
     Thomas auch, dass sich die Haut anspannte und an einigen Stellen
     zu pellen
     anfing. Leise vor sich hin schmunzelnd ging er wieder zu seinem
     Rednerpult
     zurück. Die Natur hatte ihm soeben ganz unverhofft ein
     aussagekräftiges
     Beispiel geliefert, dachte er bei sich. »Meine lieben
     Studentinnen und
     Studenten, dieses Öl wirkt übrigens auch absolut magisch gegen
     einen
     Sonnenbrand«, seine Augen suchten wieder Jeremias Gesicht und
     alle folgten
     unwillkürlich seinen Blicken.»Vielleicht hat der eine oder
     andere unter ihnen in
     den letzten Tagen etwas zu lange am Strand gelegen, weil er die
     Freundin mit
     einer George Cloony Bräune beeindrucken wollte? Leider ist es
     danebengegangen
     und jetzt sind sie so rot wie ein Lopster? Dann probieren sie es
     aus, meine
     Damen und Herren. Reiben sie sich mit diesem natürlichen Öl ein
     und ich
     versichere ihnen die Entzündung wird sich binnen weniger Stunden
     lindern.
     Danach werden Sie abends wieder frisch wie ein Adonis für ihre
     Angebetete sein .«
    Erheiterndes Gelächter ertönte im Hörsaal. Alle
     Studenten, ohne
     Ausnahme, vergötterten Professor Mallone. Er verstand es wie
     kein anderer
     Lehrer seine Schüler zu fördern. Aber auch hart zu fordern und
     ihren Ehrgeiz
     jeden Tag aufs Neue mit seinen interessanten und geheimnisvollen
     Vorträgen
     anzustacheln.
    »Meine Damen und Herren, damit ist der Unterricht für
     heute beendet.
     Morgen erwarte ich von ihnen ein Referat über die Teonanacatl
     Pilze und die
     Peyote Kakteen. Schreiben sie es mit einer umfassenden
     Zusammenfassung der
     verschiedenen und komplexen Wirkungsweisen.
    Und wenn es sich machen lässt, dann bitte mehr als nur
     einen
     Vierzeiler. Auf Wiedersehen.«
     
    Er nahm seine Aktentasche und verließ den Raum.
     Professor Thomas
     Mallone unterrichtete nun schon seit mehr als elf Jahren
     indianische Kultur an
     der Santa Barbara Universität, in Montana. Auch nach so vielen
     Jahren verspürte
     er jeden Tag wieder die Begeisterung für seinen Beruf.
    Mit vollem Elan versuchte er jeden Tag wieder sein
     gesammeltes Wissen an
     seine Studenten weiterzugeben und sie so für die Welt der Natur
     zu begeistern.
    Seine 49 Jahre sah man ihm nicht an, als er den langen
     Arkadengang
     Richtung Auto ging. Als er in den Wagen stieg, dachte er
     wehmütig daran dass
     seine einzige Tochter Amy ihn nächste Woche schon für eine lange
     Zeit verlassen
     würde.
    Wahrscheinlich war sie jetzt schon am packen. Er
     wendete den Wagen und
     fuhr vom Universitätsparkplatz Richtung Stadt. Dort wollte er
     noch schnell zum
     Blumenladen Ecke Madison fahren. Denn nur da verkauften sie
     immer die schönsten
     und meerblauen Lilien. Die Lieblingsblumen seiner Tochter. Die
     Vorliebe für
     diese besondere Sorte Blumen hatte sie von ihrer Mutter geerbt.
    Thomas konzentrierte sich auf den dichten
     Feierabendverkehr, fädelte
     sich langsam auf dem Highway ein und stand dann wie immer im
     allabendlichen
     Verkehrsstau fest. Es ging jetzt nur noch schrittweise voran.
     Müde blickte er
     aus dem Fenster.
    Amys Umzug schien ihm doch mehr zuzusetzen, als er sich
     insgeheim
     eingestehen wollte. Nach seiner Frau, verließ ihn nun auch noch
     seine Tochter.
     Eine unendliche Traurigkeit überkam ihn und langsam begannen
     seine Gedanken
     abzuschweifen und noch einmal zurückzuwandern, zu der Zeit in
     seinem Leben in
     der noch alles vollkommen war. Leise seufzte er auf.
    Auch heute noch, acht Jahre nach dem qualvollen
     Krebstod seiner
     geliebten Frau, vermisste er sie noch immer Tag für Tag. Alleine
     ihr Name klang
     noch immer wie Musik in seinen Ohren. Tadita, was in ihrer
     Sprache „eine die
     rennt“ bedeutete, war eine Indianerin vom Stamm der Hopi
     gewesen. Als er sie
     vor über vierundzwanzig Jahren kennenlernte, hatte er sich
     sofort Hals über
     Kopf in sie verliebt. Sie waren beide Studenten an derselben
     Universität in
     Montana gewesen und Tadita hatte damals, erst wenige Wochen
     vorher, ihre Eltern
     bei einem Verkehrsunfall verloren. Überaus verloren und traurig
     sah er sie
     jeden Tag im Hörsaal sitzen.
    Nachdem er sie danach lange umworben hatte schenkte sie
     ihm
     schließlich all ihre Liebe aus vollen Herzen.
    Als zwei Jahre später

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