Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
Tief atmete er ein und sah
sie an. Sie
war so überirdisch schön wie sie so stolz, aufrecht und
verstehend vor ihm
stand. Ihre grünen Augen glänzten in der Abendsonne wie
funkelnde,
geheimnisvolle Smaragde.
Ein Schauer rann ihm über den Rücken, so sehr wollte er
sie in diesem
Augenblick. Seine Gefühle für sie waren in all den Jahren immer
stärker
geworden. Auch wenn er wusste, dass sie eine Auserwählte der
Dogianer war
wollte und konnte er das niemals akzeptieren. Michael stöhnte
leise auf. Er war
nicht imstande Amys Gedanken lesen, konnte auch nicht erkennen
was sie ganz
tief in ihren Innersten fühlte.
Aber er war in der Lage sich in ihre Empfindungen
hinein zu versetzen.
In Sekundenbruchteilen konnte er spüren wenn sie Freude, Leid,
Schmerzen oder
Angst empfand.
Diese Angst hatte er auch bei ihr gespürt, als Amy zum
ersten Mal
Blake Tohopka Atcitty gegenüberstand.
An jenem Tag im Ärztezimmer des Flagstaff Medical
Centers.
Er erinnerte sich noch ganz genau, wie ihm ein kalter
Schauer des
Grauens über die Schulter lief als er damals das nackte
Entsetzen und die kalte
Angst in ihren Inneren wahrgenommen hatte. Das war auch der
wahre Grund gewesen
warum er die mystische Dimension damals überschritten hatte und
wenige Minuten
später bei ihr war, um sie von Atcitty weg zu holen. Es hatte
niemals die zu
liefernden Blutkonserven gegeben und auch keine Änderung ihres
Dienstplanes.
Michael warf noch einen letzten Kieselstein ins Wasser
und dreht sich
dann wieder zu ihr um.
»Amy, du wurdest von dem weisen Rat der Gezeiten
ausgewählt, um uns zu
helfen und das Böse zu besiegen. Denn Atcitty ist schlau.
Er hat neue junge Männer, eigentlich noch Jungen, durch
das
Schlupfloch geholt. Er versucht mit diesem Heer der
Todesschwadron seine
Machtposition unter allen Umständen zu stärken. Denn in der
besagten
Vollmondnacht gibt es nur einen einzigen Weg, um Atcitty und
seine Söhne für
immer zu töten und zu vernichten. Das gelingt jedoch nur mit der
scharf
geschliffenen Spitze eines Azurits Malachit Steines. Nur damit
können wir diese
Kreaturen töten.
Für uns Indianer, ist es der Schutzstein unserer Erde.
Er ist der
Hüter der Natur und stellt eine göttliche Verbindung zwischen
dem Himmel und
der Erde her.
Das Grün des Malachits steht für die Natur und das Blau
des Azurits
spiegelt die Farbe des Wassers wieder. Er ist auch der
Glücksstein deines
Sternzeichens, aber das weißt du sicher, oder ?«
Sein Blick glitt über Amys Körper und alle möglichen
Emotionen
spiegelten sich fast gleichzeitig, in seinem Gesicht wieder.
Tief empfundene Liebe, gleichzeitig Verunsicherung und
das fast
übermächtige Gefühl sie beschützen zu müssen überrannten ihn
fast.
Amy nahm seinen inneren Kampf wahr. Sie fühlte, wie er
unendlich mit
sich rang um ihr das zu erzählen, was er eigentlich vor ihr
geheim halten
wollte. Sie konnte seinen inneren Zwiespalt fast mental spüren.
Eine grenzenlose Wärme durchströmte sie und breitete
sich in ihrem
ganzen Körper aus. Abwartend und hilflos zugleich sah sie ihn an
aber er musste
von alleine die verschlungenen Wegen
seine Gefühle
finden. Dabei konnte sie ihm nicht helfen. Sie wusste nur was
sie selber
fühlte. Und das war stark und all übermächtig. Michael sah sie
immer noch an
und versuchte krampfhaft seine Gefühle für sie zu verbergen.
Sein Gesicht nahm
wieder einen ausdruckslosen und wachsamen Ausdruck an.
»Nur durch diese Steinspitze, des Azurits Malachit Steines,
zwischen die erste
und zweite Kralle des linken Vorderfußes des Wolfes
abgeschossen, nur so kann
er getötet werden. Die Dogianer haben dich dafür auserkoren,
Amy.
Du bist in ihren Augen, die Vollkommenheit des Guten,
diejenige, die
das Böse vernichten kann. Denn wenn wir die Gestalt eines Pumas
annehmen um sie
zu jagen, können wir im Sprung den Steinsplitter nicht halten
und ihn
gleichzeitig abschießen.
Diese magische Kraft ist nur einer Jungfrau
indianischer Abstammung
gegeben. Eine Frau die alles Reine und Wahre des Universums in
sich trägt. Darum
habe ich dich seit Jahren gewarnt. Ich wollte dich nicht damit
hineinziehen.
Ich habe immer wieder versucht, dich zu beschützen und dir
dieses
menschenunwürdige Leben zu ersparen.
Das meinte Mahu damals damit als sie dir sagte, dass
dein
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