Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
er sie noch
einmal
unendlich zärtlich.
Als sie durch das Tor ritten, sahen sie schon von
weitem, das das
ganze Haus hell erleuchtet war.
Sie ritten zu den Ställen und er kam herum um ihr beim
Absteigen zu
helfen. Fast unmerklich streifte er dabei mit seinen Lippen die
kleine Kuhle an
ihrem Hals und sie zuckte genüsslich zusammen.
»Ich liebe dich«, flüsterte sie kaum hörbar.
»Ich liebe dich auch«, flüsterte er ihr ins Ohr und
drückte sie fest
an sich.
Er schaute sie mit seinen leuchtenden, eisblauen Augen
an und begann
zärtlich an ihren Handgelenk zu knabbern. Sie begann leise und
gurrend zu
kichern.
»Michael, wenn du nicht sofort damit aufhörst, dann werde ich
dich so küssen,
dass deine Mutter hinter der Küchengardine rot wird und in
Ohnmacht fällt .«
Er fiel in ihr Lachen mit ein.
»Das wird leider nie passieren. Auch in hundert Jahren
nicht, glaub
mir mein Schatz. Komm, lass uns in die Höhle des Löwen gehen .« Mit diesen Worten nahm er ihre Hand und sie gingen die Auffahrt
hinauf, bis zur
Haustür.
Diese wurde auch sogleich und mit Schwung geöffnet.
»Mutter…« Michael spielte den Überraschten. »Ich wusste
nicht, das du
noch auf bist .«
Amy verbiss sich ein Lachen und Mahu schaute sie beide
mit
mütterlichem Stolz an.
»Ich wusste von Anfang an, dass ihr füreinander
bestimmt seid. Leider
braucht mein Sohn immer etwas länger um die guten Sachen für
sich zu entdecken .«
Mahu war glücklich über den Ausdruck den sie nun in
Michaels Gesicht
bemerkte. Nachdem er sich jahrelang so sehr gequält hatte,
erstrahlte sein ganzer
Körper jetzt vor neugewonnener Kraft und Liebe. Und Amys
Gesichtsausdruck stand
dem ihres Sohnes in keinster Weise nach. Zwei Seelen hatten sich
gefunden.
Beruhigt und stolz nickte sie. Ihre Aufgabe war vollbracht. Eine
Aufgabe von
vielen, die noch folgen sollten. Im Wohnzimmer wartete schon die
anderen.
»Willkommen in unserer Familie«, begrüßte sie Milton,
»sag mir
Bescheid wenn mein Sohn sich nicht gut benimmt. Dann kriegt er
es mit mir zu
tun .«
Er lächelte bei diesen Worten gutmütig und bedachte sie
mit einem
wohlwollenden Blick.
Taylor stand auf und umarmte sie kameradschaftlich.
»Endlich. Willkommen Schwesterherz, wird auch langsam
Zeit, dass ihr
nach Hause kommt. Mom hat gesagt, das wir nicht eher mit dem
Abendessen beginnen
bis ihr euch aus gesprochen habt. Ich dachte schon, dass es noch
ewig dauern
würde. Wir haben Hunger .« Er sagte
das im gespielt
vorwurfsvollen Ton doch der gutmütige, liebevoller Ausdruck
seiner Augen
zollten von seinen Freude die er empfand.
Wie zum Beweis um der Echtheit seiner Worte, begann
sein Magen laut
und geräuschvoll zu knurren. Alle lachten. Auch Ben, der jüngste
von den
Brüdern schalte jetzt den Fernseher aus und kam auf sie zu um
sie zu umarmen.
»Freut mich, dass ich jetzt wieder eine Schwester habe.
Dann setzt
euch gefälligst alle an den Tisch. Auch ich sterbe schon fast
vor Hunger .«
Wie aufs Stichwort kam in diesem Moment Mahu ins
Esszimmer und stellte
eine große Terrine mit Lammragout auf den Tisch.
Da unsere Familie nun endlich komplett ist, können wir
jetzt essen.
Ein köstlicher Duft umnebelte den Raum. Amy bemerkte,
wie auch ihr
Magen leicht zu knurren begann. Michael schob ihren Stuhl zu
Recht, küsste sie
leicht aufs Haar und nahm neben ihr Platz.
Unter dem Tisch streichelte er liebevoll ihre Hand. Sie
blickte in
sein Gesicht und sah darin die gleiche Liebe und das Gefühl von
Angekommen
sein, welches sich auch in ihren Augen wiederspiegelte.
15. Kapitel
»Wo warst du gestern? Wir haben auf dich gewartet. Wir
wollten doch
ins Kino gehen, hast du das vergessen gehabt«, fragte
Rachel und bedachte sie mit einem vorwurfsvollen Blick. Sie lag
eingemummelt
mit der großen Kuscheldecke auf dem Sofa, im Wohnzimmer. Amy war
gerade nach
Hause gekommen, nach einer anstrengenden zehnstündigen Schicht
auf der
chirurgischen Station des Flagstaff Medical Centers. Müde lehnte
sie sich im
Stehen an die schwere Kommode aus Pinienholz und schloss kurz
die Augen.
»Verdammt Rachel, das tut mir leid. Das habe ich
wirklich komplett
vergessen«, murmelte sie schuldbewusst. Es stimmte tatsächlich.
Nach Michaels
Geständnis gestern Nachmittag am See und dem anschließenden
Abendessen mit der
Familie, hatte sie es
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