Traeume aus 1001 Nacht Band 03
ihren Höhepunkt erreichte. Dann blieb er ruhig liegen. Sein Kopf sank auf ihre weiche Brust.
Sie nickten ein und verschliefen fast den ganzen Nachmittag. Dann liebten sie sich erneut. Und noch ein drittes Mal. Schließlich setzte sie sich mit zerzausten Haaren auf. Er saugte an ihrem Zeigefinger.
„Khalim?“
„Hmm?“ Er liebte den Salzgeschmack ihrer Haut.
„Ich habe Hunger.“
„Hunger?“ Er hatte in ihren Armen nicht an Essen gedacht. Aber er hatte sich auch geschult, über dem Essen zu stehen. Sein Lehrer war in der Adoleszenz mit ihm in die Wüste gegangen, um ihn zu lehren, wie man tagelang ohne Nahrung überlebt. Sie hatten nur etwas Wasser und Beeren zu sich genommen. Es war das Gesetz der Wüste, ohne alles auskommen zu können.
„Ja, ich verhungere fast“, klagte Rose.
Er legte sich ins Bett zurück. „Sollen wir uns Essen bringen lassen?“, fragte er.
Sie spielten gewöhnliche Leute. Und gewöhnliche Leute hatten nach dem Hauskauf sicher kein Geld, sich etwas bringen zu lassen.
„Nein, lass uns hier etwas kochen“, sagte sie. „Ich habe eine Menge Lebensmittel eingekauft, erinnerst du dich?“
Khalim zuckte mit den Achseln. „Was immer du zubereiten wirst, Rose. Es wird göttlich schmecken.“
„Wieso machst eigentlich nicht du uns etwas zu essen, Khalim?“
„Ich?“, fragte er.
„Ja. Du sollst doch nicht nackt die Park Lane entlanglaufen. Du sollst uns nur ein Sandwich und Tee zubereiten.“
„Ein Sandwich und Tee?“, wiederholte er fragend. Er wollte nicht zugeben, dass er noch nie eine Mahlzeit zubereitet hatte, seit er erwachsen war. Er erhob sich und stellte sich provozierend nackt vors Bett.
„Bist du sicher?“
Rose befeuchtete ihre Lippen. „Ganz sicher.“ Er wollte seine Sinnlichkeit dazu benutzen, sich vor der Hausarbeit zu drücken. Sie drehte sich auf den Bauch, damit er ihre Erregung nicht bemerkte.
Er kehrte erst so spät wieder, dass Rose schon dachte, er wäre in der Küche eingeschlafen. Immer noch war er nackt.
Zu ihrer Überraschung sah das Sandwich gut aus.
„Das sieht wirklich köstlich aus, Khalim!“, rief sie begeistert.
Er sah sie strafend an. „Behandle mich nicht herablassend, Rose“, entgegnete er.
„Das war nicht so gemeint.“
„Doch, das war es!“ In seinen Augen funkelte es. „Nur weil ich mich nicht selbst verpflegen muss, heißt das noch lange nicht, dass ich es nicht könnte. Man muss nicht eben ein kulinarisches Genie sein, um zwei Scheiben Brot mit etwas Salat zu füllen.“
Diese Runde geht an Khalim, dachte Rose bewundernd, während sie in das delikateste Sandwich biss, das sie je gegessen hatte.
12. KAPITEL
Mit einem Prinzen zu leben war anders, als sich Rose das vorgestellt hatte. Es gab auch nichts Vergleichbares in ihrem Leben.
Sie konnte es nur mit einem Wort beschreiben. Es war die reine Glückseligkeit. Erstaunt merkte sie, wie gut sie zusammenpassten.
Sie lachten über dieselben Dinge wie Quizsendungen und schlecht gemachte Fernsehkomödien.
„Es ist schön, gemeinsam zu lachen“, murmelte er eines Morgens, als sie zur Arbeit ging.
Sie hörte ein Bedauern aus seiner Stimme heraus. „Wie isoliert du gelebt haben musst, Khalim!“
Er zuckte mit den Schultern. „Natürlich. Das ist der Preis des Herrschens.“
Außerdem war das Liebesleben fast perfekt. Der Sex, korrigierte sich Rose automatisch.
Obwohl Khalim sie während des Liebesakts manchmal mit erstaunlicher Zärtlichkeit überraschte, hieß das noch lange nicht, dass er sie liebte. Auch Sex konnte zärtlich sein. Tatsächlich gab es tausend verschiedene Arten von Sex. Khalim erforschte zusammen mit ihr jede einzelne davon.
Khalim war körperlich und geistig zweifellos verwöhnt. Es gab oft eine Auseinandersetzung, wobei Khalim stets aus Gewohnheit annahm, dass Rose seinen Willen akzeptieren würde.
„Nein!“, protestierte sie eines Abends, als das Geschirr vom Frühstück immer noch nicht in der Geschirrspülmaschine war. „Khalim, heute bist du dran mit dem Abwasch.“
Khalim musterte sie streng. So etwas hatte er zum letzten Mal auf einem Camping-Ausflug in der Schule mitgemacht, als er dreizehn Jahre alt gewesen war. „Wir sollten das normale Leben nicht auf die Spitze treiben“, forderte er. „Die meisten Paare werden sich jemanden leisten, der für sie die Hausarbeit übernimmt.“
„Ja, das machen sie“, sagte Rose geduldig. „Aber das Aufräumen gehört nicht dazu. Abgesehen davon würden dann wieder Leute für dich
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