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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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New Yorker um. Und dann komm ich ins Spiel und
rette ihn.«
    »Heißt das, dass
wir beide den ganzen Sommer über Nachbarn sind?«, fragte Jason so
hoffnungsvoll, dass Serena ganz warm ums Herz wurde.
    »Es werden wohl
bloß zwei Wochen«, räumte sie ein. »Frühstück bei Fred« war zwar Ken Moguls
erster Film mit einem wirklich großen Budget, aber für die Dreharbeiten waren
trotzdem nur zwölf Tage veranschlagt.
    Im nächsten
Stockwerk gingen sie einen schmalen Flur entlang, an dessen Ende Jason auf
einen weiteren Treppenaufgang zeigte.
    »Wie weit geht es
denn noch hoch?«, fragte Serena, die schon etwas außer Atem war.
    Vielleicht sollte
sie lieber aufhören, diese krassen französischen Zigaretten zu rauchen?
    Oben angekommen,
gingen sie noch einen Flur entlang und bestiegen die nächste Treppe. Führte
dieser Jason sie womöglich in irgendeine versteckte dunkle Abstellkammer, um
sie dort zu vergewaltigen? Musste sie Angst haben? Sicherheitshalber tastete
sie in der Rocktasche nach ihrem Handy.
    »Ich hab übrigens
auch gerade meinen ersten Job angefangen«, erzählte er. »Ich hab Jura studiert
und arbeite jetzt den Sommer über als Assistent in der Kanzlei Lowell,
Bonderoff, Foster and Wallace. Gestern war ich bis vier Uhr nachts im Büro,
deswegen gehe ich erst jetzt zur Arbeit. Normalerweise arbeite ich aber nicht
so lange.«
    Endlich hatten
sie das oberste Stockwerk erreicht. Die Decken waren hier niedriger und es war
sehr dunkel im Flur. Trotzdem sah Serena, dass Jasons Wangen leicht gerötet
waren. Hatte das etwas mit der steilen Treppe zu tun oder mit ihr?
    »So. Da wären
wir«, verkündete er schließlich.
    Serena steckte
den Schlüssel ins Schloss und drückte die Tür auf. Jason folgte ihr mit den
Reisetaschen. Als er sie mit einem dumpfen Knall abstellte, hallte das Geräusch
von den Wänden der leeren Wohnung wider. Zwei nackte Glühbirnen baumelten an
der uringelben Decke, die so stockfleckig war, dass sie fast aussah, als wäre
sie orangegelb marmoriert.
    »Nett hier«,
sagte Serena tapfer.
    Ja?
    Als sie durchs
Wohnzimmer ging, wäre sie fast über eine der verzogenen, knarrenden
Dielenplanken gestolpert. Durch die löcherigen Fliegengitter an den drei
Fenstern, die zur Straße führten, blickte sie auf ein Klinkergebäude, in dem
offenbar ein Altersheim untergebracht war. Sie betrat die winzige Küche, die
auf der Hinterhofseite lag, und erkannte die Feuertreppe aus »Frühstück bei
Tiffany« wieder, auf der Holly Golightly gesessen und auf ihrer Man- doline
gespielt und »Moon River« gesungen hatte. Blair kamen bei dieser Szene jedes
Mal die Tränen. Serena schob das Fenster hoch. In der Wohnung roch es so muffig
nach Schweißfüßen und Sardinen, dass sie leichte Beklemmungen bekam.
    »Wo sind denn die
Möbel?« Ihre Stimme war so verzagt, dass es fast wie ein Schluchzer klang.
    »Hey! Wen haben
wir denn da?«, fragte Jason im selben Moment. Aus dem Schlafzimmer kam ein
schwarzer Kater ins Wohnzimmer geschlichen.
    Okay, das erklärt
den Geruch.
    Serena zog ihre
Schachtel Gauloises hervor, stellte sich ans Fenster und sah in den Hinterhof
hinaus, weil sie hoffte, der filmträchtige Ausblick würde sie inspirieren, aber
sie fühlte sich bloß beklommen und allein. Wieso war sie eigentlich hier?
    Hallo? Vielleicht
weil sie die Hauptrolle in einem Hollywood-Blockbuster-Film spielt?
    »Och, der ist ja
süß.« Jason ging in die Hocke und kraulte den Kater zwischen den Ohren.
    Serena drehte
sich um, zündete ihre Zigarette an und beobachtete, wie ihr dunkelhaariger,
blauäugiger neuer Nachbar mit dem Kater spielte, der anscheinend ihr Mitbewohner
war.
    Na bitte. So
schlecht ist die Aussicht doch gar nicht.

 
    kundenservice ist das a und o
     
    »Verzeihung.
Könnten Sie mir bitte sagen, wo ich die Liebesromane finde?«
    Daniel Humphrey
hockte vor einem Regal mit Biografien und war damit beschäftigt, die Titel neu
zu sortieren - nach Themengebieten statt wie bisher nach Autorennamen.
Immerhin arbeitete er jetzt im »The Strand«, der größten und besten
antiquarischen Buchhandlung in ganz New York, und fand es außerordentlich
wichtig, dass in den Regalen Ordnung herrschte.
    Bitte, wenn es
ihm Spaß macht.
    »Wir haben keine
eigene Abteilung für Liebesromane, aber auf den Regalen bei der Treppe dahinten
finden Sie vielleicht ein paar solche Schmöker«, antwortete Dan mit einer
Stimme, aus der deutlich Verachtung herauszuhören war.
    »Danke.« Die Frau
lächelte und ging davon, um das

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