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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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schenkt, kann dich nicht wirklich wollen“, erklärte er ruhig.
    Paige blickte starr auf den Ring in ihrer Hand. Der Rubin in seiner antiken goldenen Fassung brannte auf ihrer Haut wie ein Stück glühend heißer Kohle. Mit verständnislosem Blick sah sie schließlich auf und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht ganz.“
    „Du bist wie dieser blutrote Rubin“, sagte er leise, nahm ihr Gesicht in beide Hände und zog es zu sich heran. „Selten, kostbar und voll ungezügelter Leidenschaft.“ Als er sie küsste, schloss sie die Augen. Kurz darauf löste er sich wieder von ihr. „Behalte den Ring. Sieh ihn dir heute Nacht an. Betrachte die Flamme in seinem Herzen. Denke dabei an mich und wie es sein wird, wenn wir zusammen sind.“ Er schloss ihre Finger um den Ring zu einer Faust. Paige spürte die Hitze des Rubins. „Schüre die Flamme in deinen Träumen, und wenn ich dich morgen wiedersehe …“
    „Morgen?“, unterbrach sie ihn verständnislos, als spräche er eine fremde Sprache.
    „Die Hochzeit. Du wirst doch da sein?“
    „Äh, ja. Ja, ich werde da sein.“
    „Wir werden den Tag gemeinsam verbringen“, sagte er und lächelte. „Wir tun alles, was Paare tun, die sich zum ersten Mal begegnen. Wir reden, scherzen …“ Er wurde ernst, als er sie umarmte. „Dann nehme ich dich in die Arme und küsse dich.
    Etwa so.“ Langsam und aufreizend küsste er sie erneut. „Und dann bitte ich dich, mit mir zu kommen. Und dann …“
    Morgen …
    „Bitte“, flehte Paige verzweifelt. „Du musst mir zuhören.“
    „Wenn du Nein sagst, gehe ich. Dann siehst du mich nie wieder.“ Er umarmte sie fester. „Aber das wirst du nicht.“ Seine heisere Stimme berührte sie tief im Innern. „Das wirst du nicht, Julia. Du wirst mir in die Augen sehen und mir sagen, dass ich dich lieben soll.“
    „Du verstehst nicht. Morgen …“
    Das Geräusch einer zufallenden Tür unterbrach sie. Dann hallte ein lauter Pfiff durch die Nacht.
    „He, seid ihr da draußen?“
    Ach, du lieber Gott. Das war Alan.
    Paiges Herz raste. „Du musst verschwinden“, zischte sie. „Bitte!“
    „Paige? Wo bist du denn, Liebling?“
    „Bist du denn taub? Verdammt! Das ist Alan, mein Verlobter!“
    Die Augen des Fremden verdunkelten sich schlagartig, bis sie an die Tiefen der nachtschwarzen See erinnerten. Er packte Paige an der Schulter und grub seine Finger derart fest in ihr Fleisch, dass sie vor Schmerz aufstöhnte.
    „Ich habe versucht, es dir zu sagen“, flüsterte sie.
    Der Ausdruck in seinem Gesicht ließ sie verstummen. „Ich sollte dich umbringen“, flüsterte er sanft, viel zu sanft. „Bei Gott, ich sollte dir die Hände um den Hals legen und …“
    Weiter kam er nicht. Schritte waren auf den Stufen des Pavillons zu hören, dann legte sich ein Arm um Paiges Taille.
    „Da bist du ja, mein Liebling“, rief Alan und lächelte sie an. Paiges Augen weiteten sich erstaunt, als er seinen anderen Arm locker um den Hals des Fremden warf. „Wunderbar“, freute er sich. „Ich sehe, ihr habt euch schon kennengelernt. Also, Quinn. Wie findest du sie? Was hat mein großer Bruder zu meiner Braut zu sagen?“

4. KAPITEL
    Hochzeitstage sollten eigentlich so perfekt wie im Bilderbuch sein. Strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen, das den blauen Himmel trübt. Genauso wie der heutige Tag, dachte Paige niedergeschlagen. Sie stand am Fenster in ihrem Schlafzimmer und blickte auf den alten Ahornbaum. Als sie klein gewesen war, war sie gerne auf seine niedrig hängenden Zweige geklettert.
    Könnte sie sich doch jetzt noch dort im Baum verstecken, bis dieser furchtbare Tag vorüber war! Aber sie wusste, dass das nicht ging. Paige seufzte. Alan hatte noch nicht angerufen. Aber das würde er, sobald Quinn ihm alles erzählte.
    Irgendwie hatte sie ihn überstanden, diesen entsetzlichen Augenblick im Pavillon. Sie hatte gemurmelt, wie froh sie sei, Quinn endlich kennenzulernen. Obwohl sie dachte, er würde sie auffliegen lassen, sagte er kein Sterbenswörtchen. Sein Blick jedoch lag grausam und schrecklich intensiv auf ihr, bis er etwas Ähnliches murmelte. Alan hatte gelächelt, und als sie schließlich zum Haus zurückgingen, lief er glücklich zwischen ihnen beiden her.
    Paiges Mutter war zu ihrer Rettung geeilt, als sie das Wohnzimmer betraten, und drängte ihre Tochter in die Sicherheit des Gästebadezimmers. „Du hast dich in letzter Zeit sehr sonderlich verhalten, Paige. Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Diese Frage stellte

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