Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
verabredeten uns vor der Kathedrale und verbrachten dann eine knappe Woche zusammen in der Hauptstadt Galiciens. Cecilia war bereits vor Tagen in Santiago angekommen, da ihr das Pilgern nicht lag und sie lieber moderne Hilfsmittel zur Fortbewegung nutzen wollte.
Eduardo bin ich bis heute sehr dankbar und habe immer noch Kontakt zu ihm! Er vermittelte mir ein sehr sympathisches, junges, spanisches Pärchen aus A Coruña, welches wenige Tage später nach Santiago kam, um mich zu treffen und Maja abzuholen. Die Trennung fiel mir nicht leicht und ich benötigte den Weg nach Finisterre, um den Verlust zu verkraften. Lucia und Cecilia buchten einen Flug nach Italien und erneut mussten wir uns voneinander verabschieden. Anschließend begann ich meine Reise fortzusetzen und pilgerte über Negreira, Dumbría, sowie Muxía bis nach Finisterre!
Es ist unbeschreiblich schön, besonders, wenn man sich einen Tag mehr Zeit nimmt und das Stück zwischen Finisterre und Muxía an der Atlantikküste entlang läuft. Vier Tage habe ich gebraucht und diese vier Tage waren die einsamsten meiner gesamten Reise. Andauernd musste ich an Lucia denken, die ich nun zum zweiten Mal verloren hatte und als ob das nicht genug Gefühlschaos wäre, fehlte mir natürlich meine geliebte Maja über alles, die sonst immer brav neben mir her gelaufen war und sich nachts im Zelt an meinen Rücken kuschelte. Noch nie habe ich mich so glücklich und dennoch so verlassen und alleine gefühlt.
Etwa einen Monat nach unserer Pilgerreise haben Lucia und ich uns in Salamanca wieder getroffen. Wir sind zusammen durch ganz Spanien gereist und haben Ávila, Segovia, Madrid, Toledo, Córdoba, Granada, Malaga, Gibraltar und Algeciras besucht. Von dort aus sind wir spontan weiter nach Marokko gefahren. Tanger, Casablanca, Marrakech, Quarzazate, Agdz, Zagora, bis in die südwestliche Sahara. Dort verbrachten wir 3 Tage und 2 Nächte mit den Nomaden Marokkos in der Wüste. Anschließend reisten wir über Rabat zurück nach Tanger, um von dort aus mit dem Schiff zurück nach Spanien zu gelangen. Über Sevilla erreichten wir die Algarve Portugals im Süden des Landes. In Sagres, einem kleinen portugiesischen Fischerdorf an der südwestlichsten Spitze unseres Kontinents, verbrachten wir den Rest des Jahres und ich nutze die Stille, um meine Geschichte aufzuschreiben. Lucia flog Mitte Dezember nach Brasilien zurück und abermals mussten wir uns verabschieden, erneut mit dem Wissen uns eventuell nie wieder zu sehen.
21.01.10 — Donnerstag — São Paulo / Brasilien
Ich halte mich seit Anfang Februar 2010 in Brasilien auf. Am 21.01.10 ging mein Flug von Frankfurt nach São Paulo.
Bisher verfüge ich über kein Rückflugticket...
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