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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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damit offensichtlich genau ins Schwarze getroffen.«
    »Nein, er hat nur Mitleid mit mir. Und ihn plagen Schuldgefühle.« Entschlossen blinzelte sie sich die letzten Tränen aus den Augenwinkeln. »Meinst du nicht?«
    »Meine Liebe, den Mann, der mir im Krankenhaus ständig über den Weg geschlichen ist, haben nicht nur Schuldgefühle geplagt.« Sie strich Dora eine Haarsträhne hinters Ohr. »Wirst du ihm eine Chance geben?«
    Sie legte das Buch in den Schoß und strich liebevoll über den Einband. »Kurz bevor das hier passierte, habe ich mit ihm Schluss gemacht und ihm gesagt, er solle ausziehen. Er hat mich verletzt, Lea. Und ich will nicht, dass er mir noch einmal wehtut.«
    »Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun sollst, Dora, aber ich finde es ziemlich unfair von dir, ihn so leiden zu lassen.« Sie gab ihrer Schwester einen Kuss auf die Stirn und stand auf, um die Tür aufzumachen, denn es hatte geklopft. »Hallo, Jed«, begrüßte ihn Lea mit einem Lächeln und gab auch ihm einen Kuss. »Die Überraschung ist gelungen. Sie sitzt im Wohnzimmer und heult wie ein Schlosshund.«
    Jed machte instinktiv einen Schritt zurück, doch Lea fasste ihn an der Hand und zog ihn herein. »Schau, wer gekommen ist.«
    »Hallo.« Dora wischte sich rasch über die Augen und brachte ein zaghaftes Lächeln zustande. »Die sind toll.« Und schon rollten die Tränen wieder. »Wirklich toll.«
    »Wasserschäden mindern den Wert von Büchern erheblich«, versuchte er zu scherzen.
    »Das stimmt. Aber Erstausgaben treiben mir immer Tränen der Ergriffenheit in die Augen.«
    »Ich wollte gerade gehen«, verkündete Lea und schnappte sich ihren Mantel, doch keiner der beiden schenkte ihrem diskreten Rückzug die geringste Aufmerksamkeit.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Dora drückte The Hidden Staircase wie ein geliebtes Kind an die Brust.
    »Sag einfach danke«, schlug er ihr vor.
    »Danke. Aber, Jed …«
    »Hör zu, ich habe von höchster Stelle grünes Licht bekommen, dich für eine Weile zu entführen. Wie wär’s mit einer kleinen Spazierfahrt?«
    »Machst du Witze?« Sie war bereits aufgestanden. »Spazierfahrt? Eine richtige Spazierfahrt – und nicht ins Krankenhaus?«
    »Hol deinen Mantel, Conroy.«
    »Ich kann es kaum glauben«, hauchte sie glücklich, als sie sich wenige Minuten später elegant auf den Beifahrersitz von Jeds Wagen gleiten ließ. »Keine Krankenschwestern. Keine Fieberthermometer, die einem bedrohlich vor dem Mund schweben, keine Blutdruckmanschetten.«
    »Wie geht’s deiner Schulter?«
    »Tut noch weh.« Sie kurbelte das Fenster eine Hand breit herunter, um sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen zu lassen, und bemerkte daher nicht, wie Jeds Finger sich fester um das Lenkrad schlossen. »Sie haben mir diese Krankengymnastik verordnet, die milde ausgedrückt – ziemlich unangenehm, aber wirkungsvoll ist.« Zum Beweis winkelte sie ihren Ellbogen ab. »Nicht schlecht, wie?«
    »Ja, prima«, erwiderte er mit so viel unterdrückter Heftigkeit in der Stimme, dass Dora verwundert die Stirn in Falten legte.
    »Alles in Ordnung im Büro?«
    »Ja, alles läuft bestens. Du hattest absolut Recht. Ich hätte nicht aufhören sollen.«
    »Du hast nur etwas Zeit gebraucht.« Sie berührte sachte seinen Arm, ließ ihre Hand aber sofort sinken, als er zusammenzuckte. Es war höchste Zeit, beschloss sie, endlich die Situation zu klären. »Jed, ich weiß, dass wir in einer schwierigen Phase waren, vor … nun, bevor er auf mich geschossen hat. Und ich weiß, dass ich unfreundlich war.«
    »Nein, nicht doch.« Er würde es nicht ertragen können. »Du hattest Recht. Alles, was du gesagt hast, war richtig. Ich wollte nicht, dass du mir zu nahe kommst, ich habe alles darangesetzt, um das zu verhindern. Wegen dir habe ich meinen Job wieder aufgenommen, aber ich habe es dir verheimlicht, weil ich dann hätte zugeben müssen, dass mir mein Job doch etwas bedeutet. Ich hätte zugeben müssen, dass es mir nicht gleichgültig ist, was du von mir denkst. Ich habe es dir absichtlich verschwiegen.«
    Sie kurbelte das Fenster wieder hoch. Der Wind war zu kalt. »Wir brauchen das Ganze nicht noch einmal durchzukauen.«
    »Ich schätze, es würde besser klingen, wenn ich dir sagte, dass ich dich um Verzeihung bitten, dich anflehen wollte, mir noch eine Chance zu geben – bevor das Unglück passierte.« Er warf ihr einen schnellen Seitenblick zu, sah, dass sie ihn mit kugelrunden Augen anstarrte. Er wandte sich wieder ab

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