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Traeume, zart wie Seide

Traeume, zart wie Seide

Titel: Traeume, zart wie Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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den aufgeregten Hund zu beruhigen, aber Joy machte es nichts aus, dass er an ihr hochsprang.
    „Ernest mag Sie“, murmelte Libby, während sie versuchte, sein Halsband zu fassen zu bekommen.
    Doch Ernest versuchte alles, um Joy die Vorderpfoten auf die Schultern zu legen. Lachend kraulte sie ihm den Hals.
    „Ich fürchte, es geht ihm gar nicht um mich“, erwiderte sie. „Ich rieche nach Tortellini mit Pesto, das ist wahrscheinlich unwiderstehlich.“
    Tatsächlich fand Ernest in den Falten ihrer Bluse noch eine vergessene Nudel mit Nates leckerer Fleischfüllung und machte sich glücklich darüber her. Joy nutzte die Gelegenheit, um in Libbys Zimmer zu schlüpfen. Es war mit antiken Möbeln eingerichtet und wunderschön dekoriert. In der Mitte des Raums stand ein großes Himmelbett, das mit einem handgenähten Quilt bedeckt war.
    „Sie haben es aber hübsch hier“, bemerkte Joy. Unwillkürlich dachte sie an die Zimmer, die ihre Familie in White Caps bewohnten. Sie wirkten gegen dieses hier wie Gefängniszellen.
    „Die Bennetts kümmern sich sehr um mich. Ich darf sogar Ernest hier halten. Der junge Mr. Bennett nimmt ihn immer mit, wenn er auf den See rausfährt.“
    „Er mag Hunde?“ Wenn der Mann, den sie schon so lange anhimmelte, sich auch noch als Hundefreund erwies, wurde er damit völlig unwiderstehlich.
    „Ich weiß nicht, wie es bei anderen Hunden ist, aber meinen liebt er. Wenn er hier ist, bekomme ich Ernest kaum zu Gesicht und …“ Sie unterbrach sich. „Ich stehe hier und erzähle, dabei werden Sie unten gebraucht. Das Bad ist hier. Frische Handtücher finden Sie auf dem Regal, und im Schrank unter dem Waschbecken liegt ein Fön. Macht es Ihnen was aus, wenn Ernest hier bleibt?“
    „Nein, natürlich nicht“, sagte Joy lächelnd und kraulte dem Hund die Ohren.
    Als Libby gegangen war, setzte sich Ernest vor Joy hin und schob ihr die feuchte Nase in die Hand. Joy ging vor ihm in die Hocke. „Soso, Gray ist also dein Freund“, sagte sie nachdenklich. „Dann kannst du mir ja vielleicht ein paar Geheimnisse über ihn verraten.“
    Gray betrat die Küche durch das Butlerzimmer und wurde von Nate mit Handschlag begrüßt. Wie sich bald herausgestellt hatte, kannte er den neuen Küchenchef des White Caps von früher. Er und Nate waren zusammen aufs College gegangen, hatten sich dann aber aus den Augen verloren, weil sie grundverschiedene Berufswege eingeschlagen hatten.
    Dennoch freute sich Gray immer, Nate zu sehen. „Es duftet alles herrlich“, bemerkte Gray, während er sich unauffällig in der Küche umsah, Frankie zuwinkte und den jungen Koch, den er noch nicht kannte, mit einem Nicken begrüßte.
    Wo war sie nur? Oder hatte er sich nur eingebildet, dass Joy die Einfahrt heraufgekommen war?
    „Braucht ihr noch irgendwas?“, fragte er, um Zeit zu gewinnen.
    „Nein, alles bestens. Wir haben die Lage unter Kontrolle“, entgegnete Nate, ohne den Blick von dem Gemüse zu heben, dass er gerade rasend schnell in Stücke schnitt.
    Gray wurde bewusst, dass er als Einziger nur herumstand, während alle anderen eifrig arbeiteten. Hinter ihm ging die Tür auf.
    „Ach, hier bist du“, hörte er Cassandras Stimme. „Du hast einen Anruf. Libby sucht dich schon im ganzen Haus.“ Als sie merkte, dass alle sie anschauten, lächelte sie. „Tut mir leid, dass ich hier einfach so reinplatze.“
    Gray beobachtete Cassandras Gesichtsausdruck und stellte fest, dass sie und Frankie sich nicht zu kennen schienen. Er zögerte kurz, beschloss dann aber, dass das Unvermeidliche wohl nicht länger aufzuschieben war.
    Mit einem Räuspern sagte er: „Cassandra, darf ich dir Frankie Moorehouse vorstellen, Alex’ Schwester? Frankie, das ist Cassandra Cutler. Reeses … Witwe.“
    Cassandra wurde blass und legte unwillkürlich die Fingerspitzen an den Mund. Auch Frankie schien erschrocken.
    Verdammt, vielleicht hätte ich beide vorher diskret warnen sollen, dachte er etwas verspätet. Er war einfach davon ausgegangen, dass die beiden sich schon kannten.
    Frankie trat auf Cassandra zu und wischte sich dabei die Hände an einem Küchentuch ab, das in ihrem Hosenbund steckte. „Es tut mir so leid wegen Reese.“
    Cassandra legte ihr die Hand auf den Arm. „Und Ihr Bruder – geht es ihm gut? Ich habe gehört, dass er bei dem Bootsunglück verletzt wurde.“
    „Ja, es geht ihm etwas besser, aber die Heilung verläuft sehr langsam.“
    „Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil er nicht bei der Beerdigung war

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