Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Polokov gesagt, er soll sich nicht als WPO-Mann selbst in Gefahr bringen. Und Garland habe ich prophezeit, daß ihn eines Tages einer seiner eigenen Blade Runner erledigen würde. Sehr gut möglich, daß genau das geschehen ist.” Er wippte im Stehen hin und her und machte ein weises, überlegenes Gesicht.
    Isidore meldete sich wieder zu Wort: “Von d-dem, was ich d-da höre, nehme ich an, daß Mr. Baty euer Anführer ist.” “O ja, Roy ist eine Führernatur”, bestätigte ihm Irmgard.
    Pris ergänzte: “Er hat unsere Rückkehr vom Mars organisiert.” “Dann solltet ihr l-lieber t-tun, was er sagt!” Vor innerer Spannung und Hoffnung konnte er kaum reden. “Das wäre g-ganz t-t-toll, Pris, wenn Sie b-bei mir wohnen würden. Ich bleib ein p-paar Tage zu Hause, ich hab’ nämlich noch Urlaub gut. D-dann kann ich dafür sorgen, daß Ihnen n-nichts geschieht.” Und vielleicht würde ihm der erfindungsreiche Mut sogar irgendeine Waffe basteln. Eine Wunderwaffe, mit der man sogar Blade Runner besiegen konnte - was immer das auch für Leute waren. Unfaßbar, daß die Polizei nichts dagegen unternimmt! dachte er. Ich verstehe das einfach nicht. Diese Leute müssen etwas verbrochen haben. Vielleicht sind sie illegal zur Erde zurückgekommen. Wir werden doch im Fernsehen immer wieder ermahnt, jedes unbekannte Schiff zu melden, das außerhalb der offiziellen Landeplätze niedergeht. Darauf war die Polizei sicher ganz scharf.
    Aber man tötete doch nicht mehr so einfach. Das widersprach allen Grundsätzen
des Mercerismus.
“Der Einfaltspinsel mag mich”, sagte Pris.
    “Nenn ihn nicht immer so, Pris”, sagte Irmgard und bedachte Isidore mit einem freundlichen Blick. “Denk lieber daran, wie er dich nennen könnte!” Pris schwieg. Ihre Miene wurde undurchdringlich, rätselhaft.
    “Ich baue jetzt die Abhöranlage ein”, sagte Roy. “Irmgard und ich bleiben hier in dieser Wohnung. Pris, du gehst mit Mr. Isidore.” Er wandte sich zur Tür. Für einen so schweren, kräftigen Mann bewegte er sich erstaunlich schnell. Er riß die Tür auf und ließ sie gegen die Wand krachen, dann war er verschwunden. In diesem Augenblick hatte Isidore für den Bruchteil einer Sekunde eine seltsame Halluzination: Er sah einen Metallrahmen vor sich, ausgefüllt mit Drähten, Schaltungen, Batterien und elektrischen Anlagen, dann verschwand das Bild, und er sah wieder den vierschrötigen Roy Baty.
    “Ein Mann der Tat”, bemerkte Pris ungerührt. “Schade, daß er bei allen mechanischen Dingen so ungeschickte Hände hat.”
    “Wenn wir gerettet werden, dann haben wir es nur Roy zu verdanken, Pris”, sagte Irmgard tadelnd.
    “Na ja, es lohnt sich schon.” Pris sagte das mehr zu sich selbst, zuckte die Achseln und nickte Isidore zu. “Gut, J. R., ich ziehe zu dir, und du kannst mich beschützen.”
    Isidore wurde rot vor Freude und Stolz und versprach sofort: “Ich w-werde euch alle schützen!”
    Ernsthaft und in formellem Ton sagte Irmgard Baty: “Sie sollen wissen, Mr. Isidore, daß wir Ihre Hilfe sehr zu schätzen wissen. Ich hoffe nur, daß wir uns eines Tages revanchieren können.” Sie glitt hinüber zu ihm und streichelte seinen Arm.
    “Haben Sie für mich etwas zu lesen? Vorkoloniale Literatur?” fragte er sie. “Wie bitte?” Irmgard Baty warf Pris einen fragenden Blick zu. “Er meint diese alten Zeitschriften”, erklärte Pris. Dabei suchte sie ein paar Sachen zusammen, die sie mitnehmen wollte. Isidore nahm ihr das Bündel ab. Pris fuhr fort: “Nein, J. R., wir haben nichts mitgebracht. Die Gründe habe ich dir schon erklärt.”
    “Dann g-g-geh ich morgen in die B-bibliothek”, sagte Isidore. Er trat auf den Flur hinaus. “Ich hol’ mir und euch w-wwas zu lesen, damit euch d-das Warten nicht so lang wird.”
    Er führte Pris nach oben in seine dunkle, leere, ungelüftete Wohnung, trug ihre Sachen ins Schlafzimmer und schaltete sofort Heizung, Licht und das einzige noch funktionierende Fernsehprogramm ein.
    “Hier gefällt es mir”, sagte Pris, aber ihre Miene drückte das Gegenteil aus. “Was ist denn los?” fragte er, als er ihr Bündel abgelegt hatte. “Nichts.” Sie blieb vor dem Panoramafenster stehen, zog den Vorhang beiseite und starrte düster hinaus. “Wenn du glaubst, daß man dich sucht …”
    “Es ist nur ein Traum - er stammt von den Drogen, die Roy mir gegeben hat.” “B-bitte?”
    “Glaubst du wirklich, daß es solche Blade Runner gibt?” “Mr. Baty hat doch gesagt, sie

Weitere Kostenlose Bücher