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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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dasselbe Wunder erlebte im gleichen Augenblick jeder, der hier auf der Erde oder auf einem der Kolonialplaneten in dieser Sekunde die beiden Griffe packte. Er nahm sie wahr, diese anderen, verspürte den Wirrwarr ihrer Gedanken, hörte in seinem Gehirn den Lärm ihrer vielfältigen Existenzen. Ihnen wie auch ihm war nur eines wichtig: dieses Einswerden ihrer Seelen konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf den Berg, das Klettern, die Notwendigkeit des Aufstiegs. Er vollzog ihn Schritt um Schritt, langsam und beinahe unmerklich. Aber es war ein Aufstieg! Höher! dachte er, als unter seinem Fuß Steine rollten. Heute sind wir höher als gestern, und morgen … Er, diese Sammelgestalt des Wilbur Mercer, blickte hinauf und taxierte den bevorstehenden Aufstieg. Kein Ende abzusehen. Zu weit entfernt. Aber irgendwo lockte der Gipfel.
    Ein Stein flog auf ihn zu und traf ihn am Arm. Er fühlte den Schmerz. Er drehte sich halb um, da sauste ein zweiter Stein dicht an ihm vorbei und prallte auf den Boden. Bei diesem Geräusch schreckte er zusammen. Wer? dachte er und suchte nach seinem Peiniger. Es waren die alten Widersacher, die sich am äußersten Rande seines Blickfeldes bemerkbar machten. Sie waren ihm auf dem ganzen Weg gefolgt und würden bis zum Gipfel bei ihm bleiben. Sie - oder es? Dieser Gipfel fiel ihm wieder ein, wo der Boden plötzlich flacher wurde, das Klettern aufhörte und der andere Teil begann. Wie oft hatte er das so hinter sich gebracht? Die verschiedenen Aufstiege verschwammen, Zukunft und Vergangenheit flössen ineinander, das schon Erlebte und das noch zu Erlebende wurden eins, und übrig blieb nur der Augenblick, die kurze Rastpause, wo er sich mit der Hand über die schmerzende Stelle am Arm rieb. Gott, dachte er müde, das soll Gerechtigkeit sein? Warum muß ich allein hier oben stehen und mich von etwas quälen lassen, das ich nicht einmal sehen kann? Dann wurden in ihm die verworrenen Stimmen aller anderen, die mit ihm eins waren, laut und das Gefühl der Einsamkeit verschwand.
    Ihr habt es auch gespürt, dachte er. Ja, antworteten die Stimmen. Der Stein hat uns getroffen, am linken Arm, und es tut scheußlich weh. Okay, sagte er, dann machen wir uns besser wieder auf den Weg. Er ging weiter, und alle anderen begleiteten ihn auf der Stelle. Einmal war es anders gewesen, erinnerte er sich. Bevor der Fluch über ihn gekommen war, in einem früheren, glücklicheren Leben. Seine Pflegeeltern, Frank und Cora Mercer, hatten ihn entdeckt, wie er in einem Gummischlauchboot, dem Rettungsboot eines Flugzeugs, vor der Küste von Neuengland trieb - oder war es Mexiko, nahe dem Hafen von Tampico? An Einzelheiten erinnerte er sich nicht mehr genau. Er verlebte eine frohe Kindheit. Er liebte alles Lebendige, insbesondere die Tiere, und für eine Weile besaß er sogar die Gabe, tote Tiere wieder zum Leben zu erwecken. Er lebte zusammen mit Kaninchen und Käfern entweder auf der Erde oder einer Kolonialwelt, auch das hatte er inzwischen vergessen. Aber er erinnerte sich noch an die Mörder. Sie hatten ihn als Mißgeburt, als abartig, verhaftet, weil er ein ganz besonderer Sonderfall war. Und danach war alles ganz anders geworden. Nach geltendem Recht war die Fähigkeit der Zeitumkehrung, durch die Tote ins Leben zurückkehrten, verboten, das hatten sie ihm schon in seinem sechzehnten Lebensjahr klargemacht. Noch ein Jahr lang tat er es heimlich, in den immer noch vorhandenen Wäldern, aber eine alte Frau, die er nicht kannte und von der er noch nie etwas gehört hatte, verriet ihn. Ohne Zustimmung seiner Eltern beschossen sie - die Mörder - das besondere Lymphknötchen in seinem Hirn, das sich dort gebildet hatte, mit radioaktivem Kobalt. Er wurde dadurch in eine andere Welt versetzt, von deren Existenz er nie etwas geahnt hatte. Es war ein dunkles Loch, gefüllt mit Leichen und bleichenden Knochen und jahrelang kämpfte er darum, herauszukommen. Die Geschöpfe, die ihm am nächsten standen, waren verschwunden, ausgelöscht. Übrig blieben nur verwesende Glieder. Schließlich erzählte ihm ein Vogel, der zum Sterben hierhergekommen war, wo er sich befand. Er war in die Unterwelt hinabgesunken. Nie würde er sich befreien können, bis die verstreuten Gebeine wieder zu lebenden Kreaturen zusammengewachsen waren. Er war in den Kreislauf anderer Leben verstrickt und konnte nicht wieder auferstehen, ehe sie nicht auch auferstanden waren. Wie lange dieser Teil des Kreislaufs dauerte, wusste er nicht. Da sich im großen und

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