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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Haufens älterer Herren mit unfassbar weißen Zähnen und unfassbar dürren Ehefrauen, die vor Diamanten und Designerhandtaschen nur so triefen. Und allesamt sehen sie verdächtig danach aus, als hätten sie ihr Gesicht da gekauft, wo auch Magda ihres herhat, fällt mir auf, als ich zuschaue, wie sie sich mit ihren seltsam verquollenen Lippen Bussis zuwerfen.
    »Wow, du kluges Kind, das ist ja der Hammer!«
    Als ich mich umschaue, kommt Robyn auf mich zugehopst, mit wallendem Haar und einem breiten Lachen im Gesicht. Ich habe sie die ganze Woche kaum zu sehen bekommen, weil ich ständig bei Nate war, und ich freue mich, dass sie da ist. Sie trägt einen bestickten Kaftan und eine Fischerhose, beides
mit Batikmuster, und die längsten Klimperohrringe, die ich je gesehen habe.
    »Du sieht toll aus! Deine Haare sind der Wahnsinn!« Überschwänglich fällt sie mir um den Hals und umarmt mich ganz atemlos. »Die Farbe steht dir großartig!«
    »Danke.« Ich muss grinsen. Zur Feier des Tages bin ich heute Mittag schnell zum Friseur gegangen und habe mein langweiliges Kastanienbraun gegen einen peppigen Farbton namens Schwarze Johannisbeere eingetauscht.
    »Hat Nathaniel das schon gesehen?«, fragt sie ganz aufgeregt.
    Womit sie eigentlich sagen will: Ist Nathaniel schon gesichtet worden ? Die ganze Woche brennt sie schon darauf, ihn endlich kennenzulernen, doch ich habe ihn bis heute Abend strikt unter Verschluss gehalten.
    »Er steckt noch im Studio fest, aber ich stelle ihn dir vor, sobald er kommt«, verspreche ich ihr.
    »Cool. Ich kann’s kaum erwarten.« Sie grinst. »Okay, dann besorge ich mir schnell was zu trinken, ehe ich verdurste. Willst du auch was?«
    »Oh, nein, besser nicht«, sage ich kopfschüttelnd. »Bei der Arbeit sollte ich lieber nicht trinken.«
    »Okay, dann, bin gleich wieder da.«
    Womit sie in der Menge untertaucht, während ich mich wieder meiner Gästeliste zuwende. Immer mehr Menschen drängen herein, und wir erwarten noch viele weitere, darunter auch meine Schwester und ihren Mann Jeff, obwohl die mir eine Nachricht hinterlassen haben, dass es bei ihnen etwas später wird. Irgendwas mit einem Termin. Aber ich will mich nicht beklagen. Wie ich sie kenne, ist es vermutlich eine megawichtige Multimillionen-Dollar-Anwaltsgeschichte. Wohingegen ich bloß mit einer popeligen kleinen Ausstellungseröffnung aufwarten kann.
    »Babe, entschuldige bitte, dass ich so spät bin.«
    Eine vertraute Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, und als ich aufschaue, steht Nate vor mir. Auf der Stelle schlägt mein Magen wieder mal einen Purzelbaum. »Hauptsache, du bist hier«, sage ich, und ein warmes Glücksgefühl durchrieselt mich, als er sich zu mir herunterbeugt und mich küsst.
    »Ja, wenn auch knapp. War der reinste Alptraum im Studio.«
    »Oh, ist denn alles okay?«, frage ich leicht besorgt.
    »Fürs Erste ja.« Nickend schaut er auf sein iPhone. »Wir hatten ein kleines Problem mit dem Moderator einer der Shows, die ich produziere. Er führt sich auf wie eine Primadonna und stellt die unmöglichsten Forderungen.« Er unterbricht sich und starrt mich an. »Moment mal, du siehst so anders aus.«
    Ach, wie herrlich. Ihm fällt sogar auf, dass ich eine neue Haarfarbe habe.
    »Wie findest du es?«, fragte ich und schnippe kokett die Haare mit der Hand nach hinten.
    Skeptisch runzelt er die Stirn. »Lucy … sind deine Haare lila ?«
    »Es nennt sich ›Schwarze Johannisbeere‹«, stammele ich zögerlich. »Gefällt es dir nicht?«
    Er schaut mich an und begutachtet mich eingehend. »Naja, es ist ganz interessant«, brummt er, aber ich bin tief enttäuscht.
    Er findet es grässlich. Er findet meine Haare grässlich.
    »Ist die Farbe nicht der Hammer!«
    Als ich das höre, drehe ich mich auf dem Absatz herum und sehe Robyn, die mit einem Glas in der Hand wieder auf der Bildfläche erschienen ist und mich und Nate mit vor Aufregung weit aufgerissenen Augen mustert.
    »Robyn, das ist Nate«, sage ich und stelle die beiden rasch einander vor, um das Gespräch auf ein anderes Thema als meine Haarfarbe zu lenken. »Mein Freund«, füge ich hinzu.
    Na ja, ich kann der Versuchung einfach nicht widerstehen. Allein das auszusprechen macht mich schon glücklich.
    »Wow, freut mich wirklich sehr, dich kennenzulernen!« Das Sektglas in der einen Hand, schlingt sie ihm den anderen Arm um den Hals. »Lucy hat mir schon alles über dich erzählt!«
    »Tatsächlich?« Nate wirkt sehr amüsiert. »Alles?« Womit er mir

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