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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Manhattan Angst einjagt. »Du hast doch nicht wieder was mit ihm angefangen, Lucy, oder doch?«, verlangt sie zu wissen, in einem Ton, der gestandene Männer zittern lässt.
    Angesichts meines schuldbewussten Gesichts erübrigt sich wohl jede Antwort.
    »Ach du lieber Himmel, du hast«, japst sie ungläubig.
    »Wir lieben uns«, erkläre ich schlicht und versuche, mir das glückselige Lächeln zu verkneifen, woran ich allerdings kläglich scheitere.
    »Ihr liebt euch?« Sie taumelt zurück, als hätte ihr jemand in die Brust geschossen. »Seit wann das denn?«
    »Seit meinem neunzehnten Lebensjahr«, erkläre ich mit einem schiefen kleinen Lächeln.
    Kate schnaubt verächtlich. »Lucy, du hast ihn zehn Jahre lang nicht mehr gesehen. Menschen verändern sich.«
    »Tja, er aber nicht!«, schieße ich etwas angesäuert zurück. Verflixt noch mal, dass meine Schwester aber auch immer so negativ sein muss. »Okay, dann trinkt er eben keinen Kaffee mehr und geht zum Yoga und …«
    »Yoga?«, gluckst Kate.
    »Was hast du denn gegen Yoga?«, will ich wissen. »Das ist sehr gesund. Wir nehmen zusammen Privatunterricht.«
    »Du? Machst Yoga?« Plötzlich bricht sie in schallendes Gelächter aus. »Lucy, du kommst ja nicht mal an deine Zehen.«
    »Komme ich wohl. Beinahe «, entgegne ich mürrisch und muss an gestern und meine und Nates erste Stunde bei Yani, unserem Yogalehrer, denken. Er hat lange, dunkle Haare und trägt fließende weiße Gewänder und erinnerte mich ein bisschen an Jesus. Vor allem, als er die ganze Zeit von Erleuchtung gesprochen hat und Spiritualität und der Entdeckung der inneren Seele. Leider war meine einzige Entdeckung die, dass mein Körper vollkommen unbiegsam ist. Aber wie Yani sagt, das ist alles reine Übungssache.
    »Und außerdem steht beim Yoga der Geist im Vordergrund, und nicht der Körper. Solltest du vielleicht auch mal ausprobieren«, schlage ich schnippisch vor und funkele Kate wütend an.
    Meine Schwester beäugt mich wie einen Alien. »Ähm, hallo, könnte der Roboter, der meine Schwester gekidnappt hat, sie bitte wieder zurückbringen?«
    »Wenn du dich nur über mich lustig machen willst …«
    »Ach, komm schon, Lucy .«
    »Nein, da gibt’s kein ›Komm schon, Lucy‹«, kontere ich aufgebracht. »Wir sind wieder zusammen, und dabei bleibt es auch, und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    Hochrot geworden verstumme ich, und auch Kate sagt keinen
Mucks mehr. »Hör zu, ich will ja kein Spielverderber sein«, sagt sie schließlich in wesentlich freundlicherem Ton, »aber bist du dir deiner Sache ganz sicher?«
    »So sicher wie nie«, erkläre ich entschlossen. Und dann kann ich es mir einfach nicht mehr verbeißen und sprudele ganz aufgeregt los: »Ach, Kate, das ist es. Das ist die große Liebe. Er ist der Richtige, meine wahre Liebe. Immer schon gewesen.«
    Ich fühle mich wie damals, als wir noch klein waren und zusammen unter der Bettdecke hockten und uns unsere Geheimnisse erzählten.
    Aber diesmal funkeln Kates Augen nicht begeistert. Nein, sie schaut mich nur mit vollkommen ausdrucksloser Miene an und macht den Mund auf, um etwas zu sagen, überlegt es sich dann aber anders und seufzt nur. »Ich mache mir bloß Sorgen, weiter nichts.«
    »Tja, brauchst du aber nicht.« Ich nehme ihre Hand. »Ich bin sehr glücklich, Kate. Schau mich doch an. Wann hast du mich das letzte Mal so glücklich erlebt?«
    Nachdenklich schaut sie mich mit skeptisch gerunzelter Stirn an. »Als du mit Daniel Craig zusammen fotografiert wurdest?«
    »Weißt du, dass ich das Foto immer noch als Bildschirmschoner auf meinem Rechner habe?«, entgegne ich grinsend und muss daran denken, wie ich eines Tages gerade aus Prêt-à-Manger in der King’s Road in London kam und Daniel Craig zufälligerweise quasi in die Arme gelaufen bin. Kate hat mit ihrer Handykamera ein Bild von uns gemacht. Ich mit einem völlig durchgeknallten Grinsen. Und er zum Anbeißen sexy. »Es wechselt mit dem Bild von ihm, wie er in der Badehose aus dem Meer steigt.«
    »Du Glückskind. Mein Bildschirmschoner ist Jeff.« Sie lächelt neidvoll. »Allerdings zum Glück nicht in Badehose.«
    Ich muss lachen. Im Gegensatz zu meiner Schwester hat Jeff null Selbstbeherrschung, wenn es um Sport und Diäten geht. Er beschreibt sich selbst als Kuschelbär. Kate dagegen bezeichnet ihn als nichtsnutziges Faultier und meckert ständig rum, er soll mit ihr ins Fitnessstudio gehen. »Wie geht’s Jeff? Ist er auch da?«
    »Ja, da drüben.«
    Auf

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