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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Zimmer, damit
sie das schlafende »Ungeheuer« nicht weckten. Karl putzte sich die Zähne,
während Klößchen in seinen karierten Schlafanzug schlüpfte. Er wollte sich
schon unter die Bettdecke verkrümeln, als von draußen durch das große
Schiebefenster, das einen Spalt offen stand, leise Stimmen drangen.
    Karl und Klößchen sahen hinaus
und lauschten. Sie erspähten das Glimmen einer Zigarette und zwei Gestalten,
die zwischen den Bäumen im Garten standen. Eine davon war Irmgard Buschinski!
Sie unterhielt sich flüsternd mit einem Mann, der etwa Mitte dreißig war und
eine etwas zu weite Jeansjacke trug. Seine schulterlangen schwarzen Haare
verbarg er unter einer Strickmütze. Besonders auffällig war eine lange Narbe,
die sich quer über sein Gesicht zog. Es sah so aus, als ob er in eine Messerstecherei
geraten war. Mit tiefer Stimme redete er eindringlich auf Irmgard Buschinski
ein. Dabei nuschelte er und verschluckte einzelne Worte förmlich: »Du hast noch
zwei Tage Zeit, Lisa... Die Sache wird langsam zu heiß!«
    Die Haushälterin zog aufgeregt
an ihrem Glimmstängel. Klößchen und Karl mochten nicht glauben, was sie eben
mitbekommen hatten.
    »Hast du das gehört? Er hat sie
Lisa genannt«, sagte Klößchen etwas zu laut.
    »Psst!« Karl hielt ihm den Mund
zu. Er schob sein Ohr weiter aus dem Fensterspalt.
    »Ja, ja, ich weiß schon«, fuhr
die Haushälterin fort. »Ich habe bereits das ganze Haus auf den Kopf gestellt,
aber noch nichts gefunden.«

    »Dann fang noch mal von vorne
an«, sagte der Mann ungeduldig und drückte ihr flüchtig einen Kuss auf die
Wange. Er schlich aus dem Garten. Irmgard Buschinski warf die Zigarette auf den
Boden und trat sie mit ihrem Fuß aus. Dann ging sie ins Haus.
    Klößchen war richtig aufgeregt:
»Du wolltest es mir nicht glauben. Da ist was total faul. Das ist eine falsche
Haushälterin!«
    »Jetzt komm mal runter und lass
uns ganz ruhig überlegen«, meinte Karl. Er zwinkerte nervös mit den Augen.
»Dass er sie mit einem anderen Namen angesprochen hat, sagt noch gar nichts.
Vielleicht ist Lisa ihr zweiter Name. Und das mit dem Durchsuchen des Hauses
kann auch bedeuten, dass sie zum Beispiel etwas Wertvolles verloren hat. Ein
Medaillon, eine Kette oder so.«
    »Das glaubst du doch selbst
nicht«, antwortete Klößchen energisch.
    »Wir müssen morgen bei Ole
Ohlsen anrufen und nachfragen.«
    Klößchen schien beruhigt. Er
ging zur Tür und schloss sie ab. »Sicher ist sicher. Wer weiß, was die noch
alles im Schilde führt.« Er kroch unter die Bettdecke und zog sie hoch bis
unters Kinn.
    Karl schaute noch eine Weile
nachdenklich aus dem Fenster, dann legte auch er sich schlafen.

8.
Horrorpillen
     
    »Und ihr seid sicher, dass ihr
euch nicht verhört habt?« Gaby war gerade beim Frühstücken im Camp und
telefonierte mit Klößchen über ihr Handy.
    »So sicher wie ich Sauerlich
heiße!« Karl und Klößchen machten gerade eine Pause in der Dünenlandschaft. Sie
waren mit den Fahrrädern auf dem Weg nach Nebelstadt.
    »Wir hängen uns der Buschinski
— oder wer auch immer sie ist — an die Fersen. Sie ist mit ihrem Auto
losgefahren, um in der Stadt etwas zu besorgen. Ole Ohlsen haben wir auch schon
versucht anzurufen. Er ist leider auf Geschäftsreise und schwer zu erreichen.
Von seiner Sekretärin haben wir aber erfahren, dass die Haushälterin bereits
nach Langeoog gereist ist.«
    »Dann scheint das ja zu
stimmen«, meinte Gaby.
    Tim, der neben ihr saß,
lauschte gebannt dem Gespräch.
    »Schon, aber was ist, wenn das
gar nicht die richtige Buschinski ist?«
    »Das sind doch alles
Spekulationen. Wenn sie es nicht ist, wo ist dann die richtige Haushälterin
abgeblieben?«
    Klößchen wusste darauf auch
keine Antwort. »Das werden wir herausfinden. Ist eigentlich euer Trainer schon
wieder aufgetaucht?«
    Gaby schaute zum Fenster des
Speisesaales. Dort saß Reiner Zeck und löffelte die Reste seines Müslis. Dann stand
er auf und ging hinaus. »Ja, der ist wieder da.«
    Die anderen Spieler verließen
ebenfalls den Raum. In fünf Minuten begann das morgendliche Training.
    »Ich muss aufhören. Wir müssen
los! Wir treffen uns später.« Gaby legte auf und seufzte. »Ich glaube, da braut
sich was Unheilvolles zusammen.«
    »Da könntest du recht haben«,
schätzte Tim die Situation ein.
    Während die Fußballcamper ihre
Kondition durch Joggen am Strand verbesserten, erreichten Karl und Klößchen ihr
Ziel. Nebelstadt war ein verschlafenes Nest mit malerischen

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