Trainer unter Verdacht
Taschenlampe zum Strand hinunter.
Der Unbekannte sah TKKG nicht,
die für ihn hinter einer Düne verborgen blieben.
»Wer ist das denn?«, wunderte
sich Gaby.
»Keine Ahnung. Wahrscheinlich
irgendeiner, der es liebt, nachts im Meer zu baden oder so«, bemerkte Klößchen.
»Lasst uns das herausfinden!«
Tims Neugier war geweckt.
TKKG schlichen die Düne hoch
und legten sich hinter einem Busch auf die Lauer. Von dort aus hatten sie einen
einwandfreien Blick über den Strand.
Der Fremde stand jetzt am
Wasser. Er bewegte sich nicht, und es sah so aus, als wäre er festgewachsen.
Seine Silhouette, die durch das Mondlicht sichtbar wurde, zeichnete sich
unheimlich gegen das Meer ab.
»Auf was wartet der?« Klößchen
war nervös.
»Auf jeden Fall ist er kein
Schwimmer«, flüsterte Karl.
Der nächtliche Strandbesucher
machte eine Taschenlampe an.
»Vielleicht sucht er Muscheln?«
Klößchen rückte näher an Gaby heran. Er hatte etwas Angst.
»Dafür muss er nicht extra
nachts herkommen«, entgegnete Gaby.
Der Unbekannte richtete die
Taschenlampe aufs offene Meer hinaus und begann Morsezeichen zu machen. Es
dauerte nur wenige Sekunden und draußen vom Meer blinkte es zurück.
»Der kommuniziert mit jemandem
auf dem Wasser«, stellte Karl überrascht fest.
»Kannst du das entziffern?«
Gaby pustete sich nervös eine Strähne aus dem Gesicht.
Karl nahm seine Nickelbrille ab
und putzte sie aufgeregt. »Ich konnte mal das Morsealphabet. Aber ich hab’s
wieder vergessen.« Karl konzentrierte sich. »V-i- ... nein
v-e-r-s-t-a-n-d-e-n!« Karl setzte seine Brille wieder auf. »Ja! ›Verstanden‹
heißt es.«
TKKG warteten gespannt, was
passieren würde. Plötzlich tauchte aus dem Dunkel der Nacht eine schwarze Jacht
auf.
»Schaut da, eine Jacht«, sagte
Gaby beunruhigt.
»Brrr. Ist das unheimlich! Die
ist ja ganz schwarz!« Klößchen zitterte am ganzen Körper.
Ein Boot wurde zu Wasser
gelassen und fuhr zum Ufer.
»Ich will herausfinden, wer die
sind. Von hier aus sieht man das nicht. Ich werd mich näher heranschleichen.«
Tim war entschlossen.
Gaby schaute besorgt. »Aber
pass auf, dass man dich nicht entdeckt!«
»Ich pass auf!« Tim ging los.
Leise wie eine Katze in der Nacht schlich er über die Düne zum Wasser. Noch ein
paar Meter, dann konnte er sie sehen. Er legte sich auf den Boden, um nicht
entdeckt zu werden und robbte vorsichtig zu einem Busch. Von dort aus hatte er
die perfekte Sicht.
Ein kräftig wirkender Typ saß
im Boot und winkte den Unbekannten zu sich. Tim konnte sein Gesicht nicht
erkennen, weil er ihm den Rücken zugedreht hatte. Der Statur nach war es
unverkennbar ein Mann. Er trug eine Bomberjacke und hatte eine Baseballmütze
auf. Er zog die Schuhe aus, krempelte die Hose bis zu den Knien hoch und lief
zum Boot. Eine größere Welle kam angerauscht und warf ihn um. Dabei verlor er
seine Taschenlampe im Wasser. Er fischte sie wieder heraus und drehte sich
dabei zum Ufer. Jetzt konnte Tim sein Gesicht erkennen. Es handelte sich bei
dem Mann um niemand anderen als Trainer Reiner Zeck!
Tim wartete, bis das Boot außer
Sichtweite war, und rannte zu seinen Freunden zurück.
»Das werdet ihr nicht glauben!
Ratet mal, wer das war!«
Die anderen zuckten unwissend
mit den Schultern.
»Unser Trainer!«
»Was?« Gaby konnte es nicht
fassen.
»Der führt ein Doppelleben«,
sprudelte Klößchen aufgeregt hervor.
»Das vermutest du ja auch bei
der Buschinski. Dass er sich nachts auf ein Boot bringen lässt, hat gar nichts
zu bedeuten. Vielleicht sind das Freunde von ihm und sie essen und trinken noch
was zusammen an Bord der Jacht«, bemerkte Karl sachlich.
»Aber komisch ist das schon mit
den Lichtzeichen«, meinte Gaby.
»Der Typ auf dem Boot sah
jedenfalls nicht sehr vertrauenswürdig aus. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass
da was nicht stimmt«, dachte Tim laut nach.
»Lasst uns nach Hause gehen,
sonst gibt’s bestimmt wieder Ärger mit unserer lieben Haushälterin.« Klößchen
fühlte sich sichtlich unwohl bei dem Gedanken an die Buschinski.
Sie räumten die verkohlten
Reste des Lagerfeuers zusammen und machten sich gemeinsam auf den Heimweg. Ihre
Wege trennten sich auf halber Strecke. Tim und Gaby bogen in Richtung
Fußballcamp ab und Klößchen und Karl radelten zurück zur Villa.
Das Haus lag still und
friedlich da. Irmgard Buschinski musste schon tief und fest schlummern.
Die beiden Jungs schlichen,
ohne das Licht anzuknipsen, auf leisen Sohlen nach oben in ihr
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