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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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Beileidsbesuch abzustatten. Das Wetter war schön. Es war Mitte Juni. Und kurz entschlossen fuhr er mit seinem Auto zum Englischen Garten. Dort machte er einen Spaziergang und setzte sich dann unter den Chinesischen Turm und trank ein Bier. Die 500 000 Mark, die er sich hätte verdienen können, wollten ihm nicht aus dem Kopf.
    Plötzlich hörte er Transi neben sich schreien:
    »Onkel Pippig! Onkel Pippig!«
    War das Transi?
    Nein, nein. Ein kleiner Junge mit schwarzen lockigen Haaren lief auf ihn zu.
    »Erkennst du mich nicht mehr, Onkel Pippig ?«
    Herr Pippig trank sein Bier weiter.
    »Dreimal habe ich bei dir zu Hause angerufen. Aber du warst nicht da .«

    Hinter dem Jungen lief mit hängender Zunge ein dicker Dackel her. Er wedelte mit dem Schwanz und setzte sofort seine Vorderpfoten auf Pippigs Knie.

    »Das ist nicht möglich«, stotterte Herr Pippig.
    »Doch, Onkel Pippig«, flüsterte ihm der Junge ins Ohr. »Du hast mich auch nicht erkannt. Gib es zu. Du hast auch geglaubt, daß man mich zerlegt hat. In Wirklichkeit hat mir Mami nur die Haare schwarz gefärbt, und Papi hat mir die Ohren etwas kleiner gemacht. Sie waren sowieso zu groß. Das mit dem Artikel in der Zeitung war eine tolle Sache, nicht? Die Idee kam von mir. Jetzt haben wir zu Hause Ruhe vor all diesen Staubsaugervertretern und Schornsteinfegern und den anderen Spionen, vor denen Mami soviel Angst hatte. Sie sind alle verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Jetzt darf ich sogar allein Spazierengehen. Jeder denkt, ich bin ein richtiger Junge .«
    Transi redete und redete.
    Und Herr Pippig dachte: Das ist meine Chance. So eine Gelegenheit kommt nie wieder. Ich muß sie unbedingt ausnutzen.
    Und plötzlich hatte er eine Idee.
    »Bist du allein hier, Transi ?« fragte er.
    »Ja... Ich bin allein. Mit Wip natürlich.«
    »Hast du Lust, mit mir nach Hause zu kommen? Ich möchte dir etwas zeigen .«
    »Was denn?«
    »Das wirst du dann schon sehen .«
    »Gut«, sagte Transi, »komm, Wip. Aber ich muß um fünf zu Hause sein .«
    »Um fünf bist du sicher zu Hause .«
    »Aber ich rufe Papi eben an, um ihm zu sagen, daß ich bei dir bin .«
    »Fabelhaft«, sagte Herr Pippig, »das ist eine gute Idee von dir. Aber ich mach das eben für dich .«
    Herr Pippig ging in eine Telefonzelle, und Transi sah, wie er den Hörer abnahm, eine Nummer wählte und sprach.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte er, als er zurückkam, »dein Papa weiß Bescheid .«
    Aber Herr Pippig hatte gar nicht angerufen. Er hatte nur so getan. Und jetzt überlegte er, was er Transi zu Hause zeigen sollte, damit der kleine Roboter nichts merkte. Ach ja, den Atlas. Transi interessierte sich immer für fremde Länder. Er würde ihm sagen, daß er eine Weltreise machen wollte.
    Kaum waren sie zu Hause angekommen, da kramte Herr Pippig seinen Weltatlas vor und erzählte eine tolle Geschichte von einer Weltreise.
    Ob Transi nicht mitkommen wolle? Sie könnten im hohen Norden mit der Arktis beginnen, wo fünfzig Grad Kälte herrschen und eine Nacht sechs Monate dauert.
    »Schlafen die Menschen dort sechs Monate, wenn die Nacht so lange dauert ?«
    »Sie schlafen sicher nicht sechs Monate ununterbrochen. Aber sie gehen die ganzen sechs Monate nur im Nachthemd mit einem Kerzenleuchter in der Hand, weil es ja so dunkel ist. Es gibt dort weiße Eisbären. Sie sind weiß, damit man sie in der Dunkelheit besser erkennen kann, um dann sofort weglaufen zu können .«
    »Und wie ist das mit dem Strom ?« fragte Transi. »Ich brauche doch jeden Tag elektrischen Strom, sonst kann ich nicht mitfahren .«
    »Das ist überhaupt kein Problem. Die Steckdosen sitzen an den riesigen Eisbergen. Dort schließen auch die Eskimos ihre elektrischen Rasierapparate an. Oder hast du schon mal einen unrasierten Eskimo gesehen ?« Plötzlich sprang Herr Pippig auf. »Ich glaube, ich hab’ die Autoscheinwerfer angelassen. Ich laufe schnell in die Garage und schaue nach .«
    Nach zehn Minuten kam Herr Pippig zurück.
    »Es ist ein Jammer. Der Wagen springt nicht mehr an. Die Batterie ist leer .«
    »Onkel Pippig, soll ich den Wagen schieben? Du weißt doch, ich habe Kraft für zwei .«
    »Ich weiß was Besseres, Transi. Wie wäre es, wenn wir deine Batterien ein wenig anzapfen, um die Autobatterie wieder aufzuladen? Du kannst ja gleich anschließend dein Kabel hier oben in der Wohnung wieder in eine Steckdose stecken. Ich glaube, deine Batterie hat zwölf Volt, genauso viel wie meine Autobatterie. Ich habe sogar ein

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