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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dimiter Inkiow
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prompt:
    »Unmöglich, viel zu erfahren. Eins ist klar: Der Dackel ist gefährlich. Beweis liegt bei !«
    Der Beweis war ein Foto, das die kaputte Hose von Herrn Pippig zeigte.
    »Auf jeden Fall«, erklärte der Oberst, der beauftragt worden war, sich um die Angelegenheit zu kümmern, »werden wir ab sofort nicht nur den Professor unter die Lupe nehmen, sondern auch den Hund !«
    Noch etwas machte den Abwehrspezialisten von der Wissenschaftlersiedlung große Sorgen: die Trinkgewohnheiten des Professors. Der Professor arbeitete fast rund um die Uhr, aber er trank für eine ganze Kompanie.
    Jeden Tag mußte der schweigsame Diener, der jetzt die Stütze der Abwehr war, den Kühlschrank mit Whiskyflaschen füllen. Der Professor wachte um elf Uhr morgens auf. Zum Frühstück trank er seine erste Flasche Whisky. Und der schweigsame Diener mußte mittrinken.
    »Ich bin kein Säufer«, sagte der Professor jedesmal, »ich trinke nicht alleine. Sie sind herzlich eingeladen .«
    »Aber ich bitte Sie, Herr Professor, ich...«, jedesmal versuchte sich der Diener der Einladung zu entziehen.
    Aber der Professor schnitt ihm immer das Wort ab und befahl: »Jetzt trinken Sie! Später können Sie reden !«
    Der Diener mußte trinken. Später, wenn die Flasche leer war, schlief der Diener glücklich auf seinem Stuhl ein. Der Professor ging dann arbeiten.
    In seiner Tasche nahm er jedesmal einige Flaschen mit. Sein Chauffeur mußte auch trinken, genauso wie alle seine Mitarbeiter. Wenn dann einige Flaschen leer waren, schliefen sie ein, oder sie begannen zu singen. Je nachdem. Das kam ganz auf den Tag an.
    Es gab nur einen Grund, warum die Abwehrspezialisten nicht gegen diese Trinkgelage einschritten. Sie waren mit von der Partie. Und sie entsannen sich erst ihrer Pflichten, wenn es schon zu spät war.
    Der Professor arbeitete dabei fast ununterbrochen.
    Drei Wochen nach seiner Ankunft marschierten die Militärroboter im Hof auf und ab und sangen patriotische Lieder. Die Militärchefs atmeten auf.

Die Leiden des schweigsamen Dieners
Etwas stimmt nicht

    Obwohl er dauernd betrunken war, machte der schweigsame Diener einige Beobachtungen, die ihn in große Verwirrung stürzten, weil er nicht wußte, wie er sie bewerten sollte. Er stellte zum Beispiel fest, daß der Professor nie badete, und er meldete das sofort weiter.
    »Na und ?« bekam er von seinem Oberst zur Antwort. »Ist das so wichtig? Konzentrieren Sie sich auf wesentliche Dinge !«
    Der schweigsame Diener stellte auch fest, daß der Stromverbrauch enorm angestiegen war, seit der Professor eingezogen war. Auch das meldete er gleich weiter.
    »Na und ?« bekam er wieder zur Antwort. »Sie vergessen, daß Transi ein Roboter ist und jede Nacht seine Batterien auflädt .«
    »Aber trotzdem, da stimmt etwas nicht! Irgend etwas stimmt nicht !« sagte der schweigsame Diener immer wieder, und dicke Alkoholwolken kamen aus seinem Mund.
    »Schon gut. Schon gut. Gehen Sie jetzt schlafen«, riet ihm sein Oberst.
    Der Oberst bewunderte Professor Schraubenzieher. Nicht einmal sein General, der enorm viel trank, konnte soviel Whisky vertragen.

    »Ein Genie«, seufzte er, »ein richtiges Genie! Ein Mensch aus Fleisch und Blut, der nicht nur von der Wissenschaft etwas versteht, sondern auch vom Trinken!«
    Während der gleichen Zeit wunderte sich der schweigsame Diener, warum es in der Toilette so schrecklich nach Whisky roch. Aber er traute sich nicht, darüber zu berichten.
    Transi und Wip versteckten jeden Morgen seine schwarzen Dienstschuhe, und er mußte sie stundenlang suchen.
    Wenn er sie dann endlich gefunden hatte und sie gerade anziehen wollte, stürzte sich der Dackel zwischen seine Beine, packte einen Schuh mit den Zähnen und schoß damit wie eine Rakete in den Garten. Der Diener lief auf Socken hinter ihm her. Er schimpfte und bettelte und jagte den Hund, und Transi tat, als wollte er ihm helfen.
    »Schnell, laufen Sie auf dieser Seite. Ich komme dann von der anderen .«
    »Wir werden ihn bald haben !«
    »Geben Sie acht! Lassen Sie ihn nicht entwischen! Wir haben ihn fast !« ermutigte ihn Transi.
    Das ging so lange, bis der arme Diener aufgab und sich mit hängender Zunge auf den Rasen setzte. Genau in diesem Moment kam jedesmal — von dem Lärm aufgeweckt — der Professor aus dem Haus mit einer Flasche Whisky in der Hand.
    »Ärgern Sie sich nicht !« rief er. »Es sind ja beides Kinder! Trinken Sie lieber! Das wird Ihnen helfen !«
    Er gab ihm die Flasche, und der Diener

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