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Trantüten von Panem

Trantüten von Panem

Titel: Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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Bündnis profitieren würden. Du kannst mich mit deiner Intelligenz vor dem Tod bewahren, und ich kann dich hochheben, damit du über die etwas größeren Steine sehen kannst. Ich weiß, dass du scheu bist und die anderen Tribute dich als eigenständiges Baby respektieren sollten, und deshalb will ich es dir einfach machen. Ich werde die Augen schließen und bis zehn zählen. Wenn du keine Allianz mit mir willst, verschwindest du einfach, ehe ich fertig bin.«
    Ich höre keinen Mucks, als ich den Mund aufmache.
    »Zehn … neun … acht … sieben … äh … tja … sechs! Ich bin nur langsamer geworden, damit du dir alle Zeit nehmen kannst, die du brauchst. Fünf … eins … Jetzt!«
    Ich öffne die Augen und sehe, dass Radi noch genau am selben Platz liegt wie zuvor. Entzückt über dieses neue Bündnis hebe ich die Kleine von dem mit Gänsedaunen gefüllten Kopfkissen und drücke sie schwesterlich an mich. Zur Feier des Tages hat Radi eine fröhlich bläuliche Farbe angenommen. Ich mache mir Sorgen, weil sie in meinen Armen einen heftigen Hustenanfall erleidet, aber die Kameras müssen über diesen mütterlichen Moment völlig aus dem Häuschen sein.
    KNATTER . Unsere Umarmung wird von einem ungeheuren Furz unterbrochen. Radi ist vielleicht winzig, aber sie stinkt, dass sich die Balken biegen.
    »Igitt!«, rufe ich und rümpfe empört die Nase.
    Radi lacht etwas verschämt, wobei der penetrante Gestank, der ihrem Hinterteil entströmt, überhaupt nicht witzig ist.
    »Heh … eh …« Ich spüre, wie sich mein Hals verengt. Ich werfe den Kopf zurück und schnappe nach Luft, als mich ein Kinderwagen mitten im Gesicht trifft. Windeln, Taschen, Fläschchen und Teddybären in Hülle und Fülle fallen vom Himmel. Es regnet Babysachen! Die Sponsoren lieben uns. Und für mich ist sogar eine Gasmaske dabei!
    Tapfer wechsle ich Radis Windel. Als ich fertig bin, lege ich sie in den Kinderwagen und mache mich auf die Suche nach frischer Luft. Ich finde einen perfekten Platz am Rand eines kleinen Teichs. Sonnenstrahlen scheinen durch das Laub auf uns herab, als ich Radi am Ufer entlangschiebe. Es ist das erste Mal seit meiner LSBienenerfahrung, dass ich mich entspannen kann. Ich winke sogar Gatsby Rockefellers Butler zu, der diesen in einem luxuriös ausgestatteten Kinderwagen für Erwachsene durch die Gegend schiebt, der eher einer königlichen Kutsche gleicht.
    »Stopp! Halten Sie den Wagen an!«, befiehlt Gatsby von seinem Sitz aus. Der Butler gehorcht. Gatsby zieht die Vorhänge zurück und steigt aus dem feudalen Gefährt. Er ist bleich und dünn und blinzelt in der hellen Sonne. Er trägt ein Samtjackett und eine wallende Seidenhose – die Aufmachung eines typischen Bewohners aus dem Distrikt des alten Geldadels.
    Der Butler reicht Gatsby ein goldenes Tablett, auf dem eine Anzahl juwelenbesetzter Schwerter liegen. Ich trete einen Schritt zurück und ziehe meinen Bogen, um mich verteidigen zu können. Und dann passiert etwas ganz Merkwürdiges. Gatsby fällt vor mir auf die Knie.
    »Töte mich nicht! Bitte, bitte, verschone mich!«, fleht er mich an, schlingt seine Arme um meine Beine und beginnt zu schluchzen. Seine Haut ist noch weicher als die von Radi. Obwohl mich seine Arme fest im Griff haben, hängen seine Hände schlaff herab. Seine Motorik hat offenbar darunter gelitten, dass er sein Leben lang keinen Finger rühren musste.
    Ich spüre, dass Gatsby und mich etwas verbindet, bin mir aber nicht sicher, was es ist. Könnte es Liebe sein? Wenn wir einmal von einer Skala von Pita bis Carola ausgehen, dann schlägt Gatsby beim Eineinhalbfachen von Carola zu Buche.
    »Bündnispartner?«, schlage ich vor. Ich wette, dass dieses Bündnis mir einige tolle Sponsorengeschenke einbringen wird.
    »Ja, okay. Kann ich … Darf ich?«, fragt er, und ich reiche ihm meine Hand. »Nein! Was zum Teufel tust du da? Gott im Himmel, entferne dieses dreckige Etwas aus meiner Nähe«, faucht er mich wütend an. »Ich meine das Baby. Ich möchte das Baby halten. Ich habe noch nie ein Baby angefasst. Zu Hause haben wir Kindermädchen für so etwas.«
    Das ist die einmalige Gelegenheit, um kurz mal aufs Klo zu gehen. Ich reiche Gatsby die Kleine. Seine goldene Kette blendet sie. Ach, welch glückliches Bild wir drei doch abgeben!
    Als ich zwanzig Minuten später mit der Zeitung unter dem Arm wieder aus dem Wald komme, finde ich einen Tatort vor. Gatsbys Butler schmückt die umstehenden Bäume kunstvoll mit gelbem Polizeiband. Radi

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