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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sie nicht gut genug für dich und Stel, aber ich bleibe dabei!«
     
    Clay ließ sich am enthusiastischsten bekehren. Mario erlaubte ihm noch nicht z u fliegen und beschränkte ihn –wie Tommy in seinen ersten Monaten des Trainings – auf Schwünge und Fälle ins Netz. Aber mit Johnnys Einverständnis begann Clay ein paar der einfacheren Tricks an einem Sicherheitsgürtel zu lernen, und bald war er fähig, ohne ihn auszukommen und mit einem Viertel der Stürze, die Tommy in seinem Alter gehabt hatte, in Johnnys Hände zu fliegen.
    »Na und«, sagte Mario, als Johnny ihn darauf hinwies.
    »Klar, er macht es ganz gut, aber er hat nicht dieses Uhrwerk in sich aufgebaut, das mit Sekundenbruchteilen abläuft. Er weiß eigentlich noch nicht einmal, wie man fällt.
    Oh, sicher, er kann fallen, wenn sonst alles stimmt, aber es ist noch kein Instinkt. Ich habe Stürze überlebt, die mich hätten töten können, weil ich so viel Übung beim Fallen hatte durch jeden Fehler, den du dir vorstellen kannst. Zu wissen, wie ma n fällt – es wirklich zu wissen – war alles, was Joe und Lucia davor bewahrt hat, damals getötet zu werden. Clay weiß das nicht, und du sorgst dafür, dass es bei ihm nie so sein wird.«
    Johnny wollte antworten, beherrschte sich dann aber sichtbar. »Okay Matt, du trainierst auf deine Weise, und ich auf meine. Wir müssen einfach abwarten, bis Clay in Tommys Alter ist und sehen, welcher von beiden besser ist.« Mario hätte noch etwas gesagt, aber Johnny schnitt ihm das Wort ab. »Hör jetzt auf, Matt, ich werde nicht mit dir darüber streiten.«
     
    Ein paar Tage später nahm Tommy einen morgendlichen Stunt-Auftrag im Studio an. Es stellte sich als eine ziemlich einfache Aufnahme heraus, die erforderte, dass das Double des Schauspielers durch eine ›Zuckerglasscheibe‹ fällt – an der man sich zwar schneiden konnte, wenn man unachtsam war, aber seinen Kopf auf den Schultern behielt – , und er war fertig, bevor es Mittag war. Nachdem er seinen Scheck im Büro abgeholt hatte, telefonierte Tommy mit Mario, um ihm zu sagen, dass er zum Studio kommen solle, um ihn in ihrem Wagen abzuholen.
    Er wartete draußen vor dem Haupttor. Ein schlanker, gutaussehender, junger Mann Mitte dreißig mit einem Gesicht, das Tommy vage vertraut vorkam, das er aber nicht erkannte, kam hinter ihm durch das Tor und wollte auf den Parkplatz zugehen, als er anhielt, und Tommy mit einem leichten Lächeln ansah.
    »Mir scheinen die Str eichhölzer ausgegangen zu sein. Hast du Feuer?«
    Tommy wühlte in seinen Taschen. »Ich rauche nicht viel, aber es kann sein. Einen Moment.« Als er danach suchte, musterte ihn der Mann mit dem prüfenden Blick, den er noch aus seinen Jahren bei der Armee kannte.
    Tommy, der die Bitte gutgläubig akzeptiert hatte, war plötzlich verärgert. Mist, der älteste Spruch, den es gibt, und ich habe es nicht gemerkt. Aber er hatte auch in der Armee gelernt, wie man so etwas taktvoll abwehrt. Es war am besten, so zu tun, als ob die Bitte ernstgemeint war, dem Kerl Feuer zu geben und wegzugehen und niemals durch ein Wort oder einen Blick preiszugeben, dass man wu ss te, man wurde angemacht. Er blickte auf und sah Mario auf sich zukommen. Er sagte sachlich: »Ich hab’ keine mehr, aber vielleicht hat mein Bruder welche oder ein Feuerzeug.«
    Mario kam dazu und sagte: »Ich mu ss te um die Ecke parken, Tommy. Da stehen ein paar große Lastwagen…«
    Er brach ab, als der Fremde mit erkennendem Lächeln aufblickte.
    »Matt, wo hast du dich versteckt?«
    Mario starrte ihn verblüfft an, aber dann erkannte er den Mann. »Bart! Ich hab’ dich erst gar nicht erkannt.«
    Sie schüttelten sich die Hände. »Tommy, kennst du Bart Reeder?«
    Bart Reeder sagte, während seine Augen auf Tommy verweilten: »Ich hab’ versucht, ihn kennenzulernen.«
    Mario kicherte. »Deine Technik muss wohl nachlassen, Schätzchen. Bart, dies ist Tommy Zane.«
    Tommy bemerkte das mit einem Anflug von Bedauern.
    Mario hatte außerhalb des Hauses so viel Wert darauf gelegt, ihn »meinen kleinen Bruder« zu nennen, dann fiel es ihm wieder ein.
    Bart kannte Mario seit Jahren. Tommy hatte vermutet, dass sie mehr als nur flüchtige Bekannte gewesen waren.
    Bart hätte gewu ss t wie viele Brüder Mario hatte, und er hätte ihre Namen gewu ss t.
    Er schüttelte die Hand, die Reeder ihm anbot. Sie war gut geformt und manikürt und fühlte sich muskulös an.
    Reeder hielt seine Hand einen kleinen Augenblick länger als nötig.

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