Traumfänger und Prinzessin Jojo
zwei.«
Dann begann sie auszuzählen, um zu bestimmen, wer als Erster ein Spiel aussuchen durfte:
»Eins, zwei, drei,
Butter in den Brei,
Salz auf den Speck
und du bist weg.«
Als sie fertig war, lachte sie wieder und sagte: »Ich werde das erste Spiel auswählen!«
Die Spiele gegen Zorna
Als Erstes wollte Königin Zorna Verstecken spielen. Sie erklärte mir, dass sie sich so verstecken würde, dass ich sie zwar sehen, aber nie finden könnte. Ich musste die Augen zumachen und langsam bis zehn zählen.
Das tat ich. Und als ich fertig war, öffnete ich die Augen wieder und schrie: »Ich komme!«
Ich hatte nun zwar die Augen geöffnet, konnte aber trotzdem nichts sehen. Der ganze Saal war dunkel. Außer einer einzigen waren alle Fackeln gelöscht worden.
Diese eine Fackel wird mir keine große Hilfe sein, dachte ich. Ich war schon fast bereit dieses Spiel aufzugeben, als ich mich daran erinnerte, was Königin Zorna gesagt hatte. Ich würde sie sehen, aber nicht finden. Das Einzige, was ich sehen konnte, war die Fackel. Also hatte sie sich sicher in dieser Fackel versteckt. Ich sprang auf die Fackel zu, nahm sie in die Hand und sagte: »Du bist in dieser Fackel versteckt, mächtige Königin.«
Mit einem Mal wurde die Flamme der Fackel so groß, als wollte sie mich verbrennen. Deshalb warf ich die brennende Fackel in einen Eimer mit Wasser, der neben mir stand. Aus dem Eimer kam Königin Zorna, ganz nass und sehr böse.
»Du hast Glück gehabt!«, sagte sie. »Aber das zweite Spiel verlierst du sicher.«
Das zweite Spiel hatte sie sich sehr klug ausgedacht. Sie ging sich umziehen und kam zurück mit fünf gleich angezogenen Männern. Sie trugen alle die gleichen schwarzen Anzüge. Sie stellten sich mit dem Rücken zu mir auf. Jeder trug einen Eimer. Königin Zorna sagte, einer dieser fünf Männer wäre der schwarze Peter. Er hätte Wasser in seinem Eimer - die anderen vier nur Konfetti. Ich müsste vier Männer auswählen. Wenn zwischen ihnen der schwarze Peter wäre, hätte ich verloren, und der schwarze Peter würde den Eimer mit Wasser über mich ausschütten.
Es war nicht möglich herauszufinden, wer der schwarze Peter war. So gleich sahen die fünf Männer aus. Ich musste mir etwas einfallen lassen. Und das tat ich auch.
Ich sagte: »Es ist ganz einfach, denn die Hose vom schwarzen Peter ist ein bisschen schmutzig.«
Natürlich stimmte das nicht. Aber als er es hörte, versuchte der Mann in der Mitte den Schmutz mit der Hand von der Hose zu klopfen. Da wusste ich, dass er der schwarze Peter war.
Darum wählte ich die Männer, die links und rechts von ihm standen. Sie kamen zu mir und leerten den Inhalt ihrer Eimer über mich. Ich war voll mit Konfetti und die Königin Zorna war wieder nass, denn der schwarze Peter hatte seinen Eimer mit Wasser über ihr ausgeschüttet. Aus Wut verzauberte ihn Königin Zorna in einen Blumenständer.
»Wieder hast du Glück gehabt!«, sagte Königin Zorna mit vor Wut rotem Gesicht. »Nun kannst du dir ein Spiel ausdenken. Und ich hoffe, du verlierst, sonst wird es dir genauso ergehen wie dem schwarzen Peter.«
»Schon gut, mächtige Königin«, sagte ich. »Mein Spiel geht so: Ich werde dir Fragen stellen und du wirst mir darauf antworten. Du darfst alles sagen außer ja, nein, schwarz und weiß. Hast du mich verstanden?«
»Ja! Frag schon deine blöden Fragen.«
»Verloren! Verloren! Du hast Ja gesagt! Du hast verloren!«
»Nein! Ich habe nicht Ja gesagt!«
»Du hast jetzt Nein und Ja gesagt, du hast schon wieder verloren!«
»Überhaupt nicht! Du hast verloren und es wird dir genauso ergehen wie dem schwarzen Peter.«
»Schon das dritte Mal verloren! Du hast jetzt schwarz gesagt.«
Königin Zorna war nun schrecklich wütend. »Nein!«, schrie sie. »Ich habe nicht verloren.«
»Ich kann dir versichern, dass du verloren hast.«
»Das kannst du nicht.«
»Erinnerst du dich, dass du deine Nichte, Prinzessin Jojo, unsichtbar gemacht hast? Und du hast selbst gesagt, dass sie so lange unsichtbar bleiben wird, bis jemand gegen dich gewinnt.«
»Ja, ja, das habe ich gesagt. Aber sie ist noch immer unsichtbar, ich kann sie nicht sehen.«
»Prinzessin Jojo, komm und tanz etwas für uns!«, sagte ich. In diesem Moment trat Jojo in die Mitte des Saales und begann, begleitet von einer wunderbaren Musik, zu tanzen. Ich konnte sie gut sehen. Königin Zorna behauptete zwar zuerst, dass sie nicht da wäre. Aber alle anderen Gäste
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