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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich in dieses Bett gekommen?«
    »Ha, ha, ha! Eine Minute! Das war aber eine lange Minute!«, lachte meine Großtante. »Gestern hast du in der Küche gespielt und dich im Küchenschrank versteckt. Dort bist du eingeschlafen und ich habe dich ins Bett getragen.«
    »Ich habe nicht geschlafen, und das kann ich dir beweisen. Ich werde dir meine Zaubermurmel und das Tuch, das unbesiegbar macht, zeigen.«
    Ich sprang aus dem Bett und griff in meine Hosentasche. Dort konnte ich aber kein Tuch und keine Murmel finden.
    »Wo sind das Tuch und die Zaubermurmel?«, fragte ich unruhig.
    »Keine Ahnung. Ich habe nichts dergleichen gefunden. Wer hat dir das gegeben?«
    »Der Traumfänger. Er hat mir das geschenkt.«
    »Hast du das heute Nacht im Traum bekommen?«
    »Ja, ja, ja, heute Nacht.«
    »Dann ist alles klar, du weißt das doch auch. Was man im Traum bekommt, darf man nicht aus dem Traumreich mitnehmen«, meinte die Großtante lächelnd. »Keiner außer Königin Zorna.«
    Ich war sehr traurig, als ich das hörte. Meine Tante sah es und umarmte mich.
    Sie sagte: »Sei nicht traurig. Du musst etwas Gutes essen und dann wird alles besser sein. Ich habe etwas besonders Leckeres vorbereitet, denn heute Nacht habe ich nach langer Zeit wieder gut geschlafen.«
    »Ich bin nicht hungrig!«, sagte ich missgelaunt.
    »Was? Was hast du gesagt? Du bist nicht hungrig? Du hast gestern das Abendessen und heute das Frühstück und das Mittagessen verschlafen und du sagst, du bist nicht hungrig? Du musst sofort etwas essen, deine Mutter wird nicht zufrieden sein, wenn sie hört, dass du bei mir nichts gegessen hast. Es ist schon drei Uhr vorbei. Wasch dir die Hände und komm sofort in die Küche. Das Essen steht schon auf dem Tisch.«
    Als ich hörte, dass es schon drei vorbei war, bekam ich einen großen Schreck. Ich musste um fünf auf dem Spielplatz sein. Wenn ich nicht rechtzeitig kam, würden mich alle einen Feigling nennen. Ich zog mich schnell an und ging, ohne mir die Hände zu waschen, in die Küche.
    Ich erklärte meiner Tante, warum ich so schnell wie möglich zurück in meine Stadt musste. Als sie alles gehört hatte, meinte sie, ich müsse mein Wort halten und pünktlich sein. Sie spannte das Pferd vor die Kutsche und es dauerte nicht lange, bis wir den Bahnhof erreichten.
    Im letzten Moment sprang ich in den Zug, mit zwei dicken Zwetschgenmarmeladebroten, die mir meine Tante für unterwegs geschmiert hatte. Der Zug war schnell, aber leider hatte er Verspätung. Als ich mit den Zwetschgenmarmeladebroten fertig war, kamen wir endlich an.
    Ich sprang aus dem Zug und lief in Richtung Spielplatz.

Der Kampf
     
    Ich lief durch die Stadt, so schnell ich konnte. Ich hörte, wie die Kirchturmuhr fünf schlug. Und ich war noch weit vom Spielplatz entfernt. Ich lief noch schneller. Und als die Kirchturmuhr Viertel nach fünf schlug, erreichte ich den Spielplatz.
    Überall waren Kinder. Meine Freunde, aber auch viele Kinder aus der Kirschenstraße. Alle waren gekommen, um unseren Kampf zu sehen. Pferd stand allein in der Mitte, in seiner wunderschönen Sportausrüstung.
    Als er mich sah, begann er zu schreien. »Also bist du doch noch gekommen, du Feigling! Wir haben alle gedacht, dass du aus Angst nicht kommen wirst.«
    Ich antwortete nicht, denn nach dem langen Lauf musste ich erst wieder zu Atem kommen.
    Er schrie weiter: »Bist du bereit für die Kämpfe oder gibst du ohne Kampf zu, dass ich der Beste bin?«
    Schon wollte ich etwas Böses antworten, als mir einfiel, was der Traumfänger zu mir gesagt hatte.
    »Wenn du deinen Gegner besiegen möchtest, musst du zuerst dich selbst besiegen. Wenn du unruhig bist, wirst du schnell verlieren.« Deshalb antwortete ich ihm nach kurzer Zeit mit ruhiger Stimme: »Ich bin bereit. Und deine und meine Freunde werden Zeugen sein, wie du alle fünf Kämpfe verlierst.«
    Er wurde sofort rot im Gesicht und begann zu schimpfen und erklärte den anderen, dass er der Sieger sein würde.
    Der erste Kampf war das Dosenschießen. Aus zwanzig Schritt Entfernung mussten wir mit einem Stein eine Dose treffen. Wer als Erster die Dose traf, hatte gewonnen. Die Steine waren schon vorbereitet.
    Den Vorschlag von Pferd, statt auf Dosen auf die Vögel zu schießen, lehnte ich ab. Auf das Zeichen eines Kindes aus der Kirschenstraße begannen wir die Steine zu werfen. Ich warf den ersten Stein und verfehlte die Dose. Dann sah ich, wie Pferd mindestens zehn Steine in die Hand nahm und alle auf einmal wütend auf die

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