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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dose warf. Aber kein Stein traf. Während er eine neue Hand voll Steine sammelte, hatte ich Zeit, meinen zweiten Stein zu werfen. Und dieser traf die Dose genau in der Mitte. Und mit dem dritten Stein traf ich die Dose, die schon durch das Gras rollte, noch einmal. Alle meine Freunde schrien vor Freude und klatschten laut. Ich hatte den ersten Kampf gewonnen! Zumindest dachte ich das.
    Pferd kam zu mir und packte mich beim Hemd: »Du hattest bessere Steine als ich. Darum gilt dein Sieg nicht!«
    Der zweite Kampf war das Baumklettern. In unserem Wald gab es zwei Bäume, deren Äste sehr hoch waren. Wer als Erster den ersten Ast berührte, hatte gewonnen. Leider waren die Bäume nicht gleich groß. Einer war größer als der andere.
    Pferd ging gleich zu dem Kleineren und sagte, er würde auf diesen Baum klettern.
    Was konnte ich anderes tun, ich musste den größeren Baum nehmen. Auf das Zeichen von einem meiner Freunde begannen wir auf die Bäume zu klettern.
    Ich sah, dass Pferd sehr schnell vorankam und dachte, diesen Kampf würde er sicher für sich entscheiden. Aber das geschah doch nicht. Als er schon ganz nah am ersten Ast war, kam der Specht, der in unserem Wald lebte. Er kam so überraschend und schnell, dass er Pferd erschreckte und dieser nach unten rutschte.
    Diesen Augenblick nutzte ich und schnell kletterte ich weiter und berührte den ersten Ast. Wieder hatte ich gewonnen. Wieder hörte ich meine Freunde jubeln und klatschen. Als ich von oben nach unten schaute, sah ich, dass noch mehr Kinder auf den Spielplatz gekommen waren. Zwischen ihnen war ein Gesicht, das mich glücklich machte.
    Ich sah, dass Milena auch hier war. Ich kletterte so schnell wieder hinunter, dass ich mir die rechte Hand aufschürfte. Als ich wieder unten ankam, sagte Pferd, dass dieser Sieg nicht gelten würde, denn der Specht hätte mir geholfen zu gewinnen.
    »Gut!«, sagte ich, ohne ihn anzusehen, denn ich hatte nur Augen für Milena. »Soll uns der nächste Kampf zeigen, wer besser ist. Bist du bereit für das Ringen?«
    »So blöd bin ich nicht, mit dir zu ringen, damit ich mir vielleicht meinen schönen Anzug am Boden schmutzig mache. Ich habe eine Überraschung für dich.«

Die Überraschung
     
    Die Überraschung war, dass wir statt Ringen »Hahnenkampf« machten. Nun, mit Milena im Publikum, konnte ich nicht Nein sagen. Also war ich einverstanden.
    Dieser Hahnenkampf ging so: Die beiden Kämpfenden standen einander auf einem Bein gegenüber und versuchten den Gegner durch Stöße mit der Schulter ins Gras zu werfen. Wer als Erster hinfiel, hatte den Kampf verloren.
    Gerade als wir beginnen wollten, sah ich Milena, die mit schnellen Schritten auf mich zukam. Das war das erste Mal, dass wir so nahe beieinander waren. Sie nahm das Tuch, das sie um den Hals trug und band es mir um die Stirn.
    »Viel Glück!«, sagte sie, sah mich mit großen Augen an und ging zurück zu den anderen Kindern.
    Ihr Geschenk und dass sie das erste Mal mit mir gesprochen hatte, gaben mir neue Kraft und Mut. Ich begann auf das Zeichen um Pferd herumzuhüpfen.
    Immer schneller und schneller. Zweimal versuchte er mich zu stoßen. Aber ich konnte rechtzeitig ausweichen. Und dann, in einem Moment, als er nicht gut aufgepasst hat, stieß ich ihn so fest, dass ich dachte, wir würden beide auf den Boden fallen. Aber zum Glück geschah das nicht. Nur er fiel hin. Zum dritten Mal hatte ich gewonnen.
    Wieder sah und hörte ich, wie mir alle meine Freunde zujubelten. Nicht nur sie, auch die Kinder von der Kirschenstraße klatschten. Es waren noch mehr Kinder als zuvor. Zum ersten Mal sah ich auch ein paar Erwachsene aus unserer Straße, die aus einiger Entfernung beobachteten, was auf unserem Spielplatz passierte.
    Wie ich erwartet hatte, wurde auch diesmal mein Sieg von Pferd nicht anerkannt. Er hätte nur verloren, weil vom gestrigen Regen das Gras noch zu rutschig wäre. Dass das Gras für uns beide gleich rutschig war, wollte er überhaupt nicht hören.
    Dreimal hatte ich bis jetzt gewonnen und noch immer war es unentschieden, weil keiner meiner Siege von Pferd anerkannt wurde.
    Der vierte Kampf war das Elfmeterschießen. Mit unseren Jacken markierten wir ein Tor, auf das wir aus elf Schritten Entfernung schießen wollten.
    Pferd schoss als Erster. Gegen zwei der ersten Schüsse war ich machtlos. Es waren Tore. Seinen dritten Schuss aber konnte ich halten. Wie ein Tiger sprang ich in die Ecke und hielt den Ball fest. Es war kein Tor. Aber leider

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