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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo Kostenlos Bücher Online Lesen
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verstauchte ich mir dabei die rechte Hand. Ich hatte Schmerzen, aber ich biss die Zähne zusammen und bereitete mich auf das Schießen vor.
    Pferd gab vor, das Tor in Ordnung zu bringen, weil eine Jacke verrutscht war. Aber ich konnte sehen, wie er dabei das Tor kleiner machte. Er stand so groß vor mir und ich wusste, es würde nicht leicht sein, drei Tore zu schießen. Dann sah ich zwischen den Zuschauern meinen Vater, der mit einem Sack in der Hand zu mir auf den Spielplatz kam.
    »Warte, mein Sohn, ich habe etwas für dich!«, sagte er und nahm aus dem Sack, den er trug, diese wunderschönen teuren Sportschuhe, die ich mir so sehr gewünscht hatte. »Versuch es mit diesen Schuhen. Ich hoffe, sie werden dir Glück bringen!«, sagte mein Vater und lächelte.
    »Woher hast du es gewusst?«, fragte ich ihn.
    »Ein bunter Vogel hat es mir verraten«, sagte mein Vater und zwinkerte mir zu.
    Ich zog die Schuhe an und mit Leichtigkeit schoss ich die drei Tore. Pferd bewegte sich überhaupt nicht, so überrascht war er. Aber auch mein vierter Sieg galt für ihn nicht. Als er das sagte, lachte der ganze Spielplatz. Ich auch.
    »Lass den fünften Kampf die Entscheidung bringen!«, rief ich, obwohl ich in meiner rechten Hand große Schmerzen hatte.
    »Ja, ja, ja. Ich bin einverstanden«, sagte Pferd. »Wer das Murmelspiel gewinnt, ist der endgültige Sieger!«

Das Murmelspiel
     
    Das Murmelspiel spielten wir so: Jeder musste versuchen, mit seiner Murmel die des anderen zu treffen. Wer das als Erster schaffte, hatte gewonnen. Wenn ich dieses Spiel gewann, würden wir unseren Spielplatz behalten. Wenn ich verlor, würden Pferd und seine Freunde den Spielplatz gewinnen. So blieb mir keine Wahl. Ich musste auch dieses Spiel gewinnen und hoffen, dass Pferd meinen Sieg anerkennen würde.
    Leider wurden die Schmerzen in meiner Hand größer, sodass ich kaum noch meine Finger bewegen konnte.
    »Bist du endlich bereit?«, hörte ich Pferd fragen.
    »Natürlich!«, antwortete ich und suchte in meinen Hosentaschen nach meiner Murmel. Ich durchsuchte dreimal alle meine Taschen, aber ich konnte sie nicht finden. Wahrscheinlich war sie mir beim Hahnenkampf aus der Tasche gerollt. Also suchte ich auch im Gras. Aber dort war sie nicht.
    Als meine Freunde sahen, dass ich in Schwierigkeiten war, halfen sie mir suchen. Am Ende suchten alle auf dem Spielplatz außer Pferd nach meiner Murmel, aber niemand fand sie.
    »Was ist los? Hast du Angst, gegen mich zu spielen?«, hörte ich die siegessichere Stimme von Pferd.
    »Ich habe keine Murmel«, sagte ich. »Lass mich schnell nach Hause laufen, damit ich eine holen kann.«
    »Das kommt nicht infrage! Wenn du den Spielplatz verlässt, hast du das Spiel verloren.«
    »Aber ...«
    »Entweder du spielst sofort oder du hast das Spiel verloren«, sagte Pferd.
    Schade!, dachte ich. Schade, dass ich die Zaubermurmel vom Traumfänger nicht mithabe. Ich würde den Kampf jetzt, ohne zu kämpfen, verlieren. Ich fragte meine Freunde, ob mir jemand seine Murmel borgen könnte, aber keiner hatte eine mitgenommen.
    Ich fragte auch die Kinder von der Kirschenstraße. Sie sagten, sie würden mir gerne helfen, aber niemand hatte eine Murmel dabei. Ich fragte auch Pferd. Aber er antwortete, selbst wenn er eine hätte, würde er sie mir nicht borgen.
    »Wenn du in zehn Sekunden keine Murmel hast, dann hast du verloren!«, hörte ich Pferd sagen.
    »Nicht so schnell, Junge!«, sagte eine Stimme hinter mir. »Er hat eine Murmel.« Ich drehte mich um und sah vor mir Frau Krokodil stehen, mit einer Murmel in der Hand. Es war eine Murmel, aber was für eine Murmel! Sie war aus blauem Glas. Das war die Zaubermurmel, die der Traumfänger hatte.
    »Woher haben Sie diese Murmel?«, fragte ich sie.
    »Vor einigen Minuten kam eine Frau an meine Türe«, antwortete Frau Krokodil »Ich dachte sie wollte betteln. Aber nein, sie erzählte mir, dass sie eine Königin sei. Sie gab mir diese Murmel und bat mich, sie dir sofort zu bringen. Mit Glückwunsch von Zorna, soll ich dir sagen.«
    »Danke, vielen Dank, Frau Krokodil! Und ich schwöre, dass meine Freunde und ich Sie nie mehr so nennen werden.«
     

     
    Nun konnte das Murmelspiel beginnen. Pferd nahm seine Murmel aus der Tasche und ich erschrak, denn ich sah, dass er eine Eisenmurmel hatte. Es ist ganz gefährlich, eine Glasmurmel mit einer Eisenmurmel zu treffen. Ich wollte nicht, dass meine Murmel zerbrach. Darum versuchte ich gar nicht mit meiner verletzten Hand seine zu

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