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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Hand legte. »Wenn Sie mich von meinem Elend erlösen wollen«, sagte er, »dann nehmen Sie das. Das geht schneller und ist nicht so schmerzhaft.« Langsam bewegte er sich in Richtung der Stelle, wo sich noch vor wenigen Minuten die Tür befunden hatte, von der inzwischen nur noch ein Metallrahmen und ein paar Fetzen verkohlten Segeltuchs übrig waren, die im Wind flatterten. Lola hörte, wie er scharf den Atem einsog, bevor er weiter die Treppe hinunterstieg.
    Beim ersten Anzeichen von Feuer hatte Baby sich in Sicherheit gebracht. Auch Lola hatte eilig Deckung gesucht und war über den Boden und die Treppe hinuntergekrochen. Sie hatte auf dem Achterdeck gestanden, während dieser Wahnsinnige namens Max gegen die Flammen gekämpft hatte. Fassungslos hatte sie zugesehen, wie der Wind brennende Segeltuchfetzen mit sich davontrug.
    Das Geräusch der zuschlagenden Kombüsentür hallte durch die Nacht. Dann herrschte wieder absolute Stille, die lediglich vom leisen Plätschern der Wellen am Bootsrumpf unterbrochen wurde. Lola sah sich um und blickte hinaus in die Dunkelheit, ins Nichts. Auf einmal fühlte sie sich wie eine der Überlebenden eines Hurrikans, die sie schon so oft in den Nachrichten gesehen hatte. Mit wirrem Haar, leerem Blick und wie betäubt. Ihr Verstand konnte kaum fassen, dass diese Situation real war, dass sie auf einem manövrierunfähigen Boot stand, irgendwo auf dem Atlantik, nur mit Unterwäsche und einem weißen Hemd bekleidet, während ein eindeutig geistesgestörter Mann auf dem Deck unter ihr schlief.
    Lola wandte sich zur Tür und stieg die Treppe hinunter. Die ganze Nacht erschien ihr surreal, als wäre sie in ein Gemälde von Salvador Dalí geraten. So zerflossen und verbogen, dass sie sich nur umschauen und denken konnte: Was ist denn hier los? Sie richtete die Lampe auf das Achterdeck, und ihre Schritte verlangsamten sich, als sie sich der Kombüse näherte.
    »Baby«, flüsterte sie. Sie fand ihn auf der Sitzbank hinter dem Tisch, wo er wach und verängstigt zusammengerollt auf dem weichen Wollschal kauerte, den sie früher am Tag abgelegt hatte. Stück für Stück, als hätte sie Angst, der schwarze Mann könnte sie plötzlich aus einer Ecke heraus anspringen, leuchtete sie mit der kleinen Taschenlampe die Kombüse und den Salon ab. Durch die Tür zur Passagierkabine kroch der Lichtstrahl über den dicken blauen Teppich bis zum Rand der gestreiften Bettdecke. Sie ließ das Licht an der Decke emporwandern und hielt inne, als es auf ein Paar schwarze Stiefel fiel. Erschrocken knipste sie die Taschenlampe aus, während sich die Angst, die sie schon die ganze Zeit über gequält hatte, wieder in ihr ausbreitete.
    »Baby«, flüsterte sie noch einmal, beugte sich vor und tastete die Sitzbank ab. Sie nahm das Messer in die Hand, mit der sie
bereits die Taschenlampe hielt. Unter den Fingern spürte sie das feine Wolltuch und hob es zusammen mit ihrem Hund hoch. So leise wie möglich durchquerte sie die stockdunkle Kombüse und stand schließlich wieder auf dem Achterdeck. Sie ging zu der Stelle, wo sie Stunden früher gesessen, Wein mit den übrigen Passagieren der Jacht getrunken und den Piratengeschichten des Besitzers gelauscht hatte. Als sie sich setzte, spürte sie das kalte Vinyl der umlaufenden Sitzbank an den Rückseiten ihrer Oberschenkel. Sie zog die Füße unter sich.
    Baby leckte ihre Wangen, als sie gegen die Tränen kämpfte. Lola hasste es, wenn sie weinte. Sie hasste es, Angst zu haben und sich hilflos zu fühlen, und trotzdem liefen ihr die Tränen aus den Augen, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
    Baby hatte keine Angst gehabt. Er war tapfer und angriffslustig gewesen, aber zum ersten Mal, seit sie ihn vor einem Jahr beim Züchter abgeholt hatte, wünschte sie, er wäre ein Rottweiler. Ein großer, mordlustiger Rottweiler, der einem Mann einen Arm abreißen konnte. Oder die Eier.
    Lola wischte sich die Tränen ab und dachte an die Schachtel Leuchtraketen, die sie in der Passagierkabine gefunden hatte. Sie nützten ihr jetzt nichts mehr. Die Pistole war im Feuer geschmolzen. Aber selbst wenn die Pistole nicht geschmolzen wäre, hätte sie nicht den Mut aufgebracht, die Kabine aufzusuchen und die Raketen zu holen. Nicht, solange dieser Mad Max unmittelbar neben der Schachtel lag.
    Dieser Typ hatte behauptet, er sei Korvettenkapitän, aber sie glaubte ihm nicht. Vielleicht hatte er das nur erfunden. Viel wahrscheinlicher war, dass er einer dieser modernen Piraten war, von

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