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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Eine Woge der Übelkeit überkam ihn, die er wegatmete, so gut er konnte. Mit tastenden Händen stemmte er mit dem Messer ein Stück aus dem Bug. Schweiß brannte in der Platzwunde auf seiner Stirn und sammelte sich in seinen Brauen, während er ein Gewirr von Drähten aus der Öffnung
zog. Da er noch immer nicht richtig sehen konnte, brauchte er länger als gewöhnlich, um das Zündkabel zu finden. Er schnitt es durch und hielt die beiden Enden aneinander. Der Doppelmotor sprang an, stotterte und wühlte das Wasser auf, während Max sich mit einer Hand die schmerzende Seite hielt, sich mit der anderen am Bug aufstützte und aufstand. Er legte den Gang ein, drückte den Gashebel durch und lenkte die Jacht vom Anleger fort. Wenn er den Kopf ein wenig nach rechts neigte, war seine Doppelsichtigkeit nicht ganz so schlimm, sodass er die Jacht in der Mitte der Fahrrinne an etwaigen Hindernissen vorbeilenken konnte.
    Er steuerte das Boot aus dem Jachthafen hinaus in Richtung des Hafens von Nassau, unter der Brücke hindurch, die Paradise Island mit der Hauptstadt verband, und vorbei an den Kreuzschiffen an der Prince George Wharf. In dieser Nacht war bisher nichts so einfach gewesen, und Max rechnete jeden Moment mit Maschinengewehrfeuer, das das Segeltuchdach zerfetzte und sich ins Deck fraß. Seit dem Augenblick, als er am Nachmittag auf der Insel gelandet war, hatte ihn das Glück mehr und mehr im Stich gelassen, und er glaubte nicht, dass seine Pechsträhne bereits hinter ihm lag.
    »Entschuldigung, aber was tun Sie hier?«
    Beim Klang der Frauenstimme fuhr Max herum und hielt sich an der Lehne des Kapitänssitzes fest, um nicht zu stürzen. Er starrte auf die doppelten Umrisse einer Frau im verblassenden Licht des Hafens. Ein Leuchtturm am Ende der Insel schickte seinen hellen Strahl über den Boden und beleuchtete zwei identische Paar Füße mit vierzig roten Zehennägeln. Er wanderte weiter und zeigte zwei rotblaue Röcke und flache nackte Bäuche, ehe er auf zwei weiße Blusen glitt, die unter zwei Paar üppigen Brüsten verknotet waren. Dann wanderte der Strahl über zwei volle Lippenpaare und ein Gewirr blonder Locken. Ihr Gesicht blieb im Verborgenen, doch aus ihren
Armen kläfften zwei kleine Hunde, so schrill, dass es Max in den Ohren schmerzte.
    »Scheiße, das hat mir gerade noch gefehlt«, stieß er hervor, während er sich fragte, woher zum Teufel sie plötzlich kam. Die armselige Karikatur eines Hundes befreite sich aus ihren Armen, schoss auf Max zu, blieb vor seinen Füßen stehen und bellte so leidenschaftlich, dass seine kleinen Hinterbeine vom Deck abhoben. Die Frau trat vor, dicht gefolgt von ihrem Double, und nahm den Köter hastig wieder hoch.
    »Wer sind Sie? Arbeiten Sie für die Thatchs?«, fragte sie. Er hatte keine Zeit für Hunde und Fragen oder sonstigen Blödsinn. Sie musste weg. Das Letzte, was er in dieser Nacht brauchte, waren ein bellender Köter und eine keifende Frau. Sie und ihr Hund würden wohl springen müssen. Die Spitze von Paradise Island lag noch nicht ganz dreißig Meter hinter ihnen. Das würden sie schaffen. Und wenn nicht, war es nicht sein Problem.
    »Bringen Sie den Hund zum Schweigen, sonst befördere ich ihn mit einem Fußtritt über Bord«, warnte er, statt sie und den Köter gleich ins Meer zu werfen. Verdammt, er wurde wohl weich auf seine alten Tage.
    »Wohin wollen Sie mit dieser Jacht?«
    Ohne auf ihre Frage zu achten, warf er einen letzten Blick auf die schwindenden Lichter von Nassau, auf die verschwommenen grünen Markierungsbojen und den Strahl des Leuchtturms, dann wandte er sich den Armaturen zu. Er hatte selbst ein paar Fragen, würde aber auf die Antworten wohl noch warten müssen. Im Augenblick beschäftigte ihn Wichtigeres. Sein Überleben zum Beispiel.
    Seine Hände zitterten vor Schmerzen und vom Adrenalin. Mit Hilfe purer Willenskraft und dank jahrelanger Erfahrung zwang er sie zur Ruhe. Er hatte noch kein Schiff entdeckt, das ihn verfolgte, aber das hatte nicht viel zu bedeuten.
    »Sie können das Boot nicht einfach so nehmen. Fahren Sie zurück zum Jachthafen!«
    Hätte sein Kopf nicht so höllisch geschmerzt und wäre sein Körper nicht als Boxbirne missbraucht worden, hätte er sie womöglich echt witzig gefunden. Zurück zum Jachthafen, zurück in die Hölle, die er gerade hinter sich gelassen hatte? Wohl kaum. Es gehörte schon außergewöhnliche Begabung dazu, einen Motor kurzzuschließen, wenn man nicht mal richtig sehen konnte. Er war an

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