Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
dein Plan nun aus?«
»Das weiß ich noch nicht«, antwortete er. Die Abendluft war erfüllt vom Duft nach Rosen und Magnolien, und Max fragte sich erneut, was er sich dabei dachte, hier in Lolas Garten zu sitzen und ihrer Stimme zu lauschen, während ihr Hund umhersprang und nach Glühwürmchen schnappte.
»Ich muss ein paar Erkundigungen einziehen. Herausfinden, wo genau er wohnt und ob er immer noch zu Hause arbeitet. Seinen Zeitplan ermitteln. Wohin er geht und was er so treibt.«
»Er ist ein leidenschaftlicher Baseball-Fan. Wenn er noch in Baltimore lebt, hat er bestimmt eine Jahreskarte für die Orioles.«
»Das werde ich überprüfen.«
»Wollen wir ihn ausspionieren?«
»Wir?«
»Ja, ich bin an dem Plan beteiligt.«
»Nein, bist du nicht.«
Lola beugte sich vor und ergriff Max’ Hand. »Max, ich will dabei helfen, ihn zu kriegen.«
Er entzog ihr seine Hand und ballte sie zur Faust, um die Wärme ihrer Berührung zu konservieren. Was hatte sie nur an sich, dass er immer Ja sagte, obwohl er eigentlich Nein meinte? Es war mehr als nur ihr schönes Gesicht und ihr schöner Körper, wenngleich es manchmal nicht einfach war, von den Äußerlichkeiten abzusehen und zu erkennen, was sich dahinter verbarg. Aber in ihrer letzten gemeinsamen Nacht hatte er es in aller Deutlichkeit erkannt: Lola war eine Kämpferin. Sie war eine Kämpferin mit großen Brüsten, einem hübschen Hintern und weichen Lippen, die um Küsse bettelten, aber im Herzen war sie eben doch eine Kämpferin. Keine besonders gute, aber tief im Inneren, dort, wo es darauf ankam, war sie genauso bereit zu kämpfen wie Max. »Du musst aber genau das tun, was ich dir sage, Lola. Lass nicht zu, dass deine Gefühle ins Spiel kommen. Sobald du das zulässt, sind wir geliefert. «
»Gut.« Im Kerzenschein lächelte sie ihn an.
»Ich will nichts von dir hören, außer ›Ja, Max‹.«
Sie runzelte die Stirn. »Okay. Wann fangen wir an?«
»Wenn ich aus Charlotte zurück bin.«
»Wann musst du los?«
»Ich treffe mich erst am Montagmorgen mit den Duke-Leuten. Ich nehme mir irgendwo ein Zimmer und fahre morgen los.«
»Aber die Fahrt dauert höchstens zweieinhalb Stunden. Was machst du bis Montagmorgen?«
»Die Gegend erkunden«, log er. Als er seinen Koffer in den Jeep geworfen hatte, war es lediglich die vage Idee gewesen, Lola zu besuchen, die ihn hergetrieben hatte. Die Idee, vielleicht eine Weile bei ihr zu bleiben und sich zu vergewissern, dass ihr nichts fehlte. Und, ja, er hatte gehofft, irgendwann mit ihr zusammen zu sein und sein Gesicht zwischen ihren Brüsten zu vergraben.
»Du kannst hier bleiben. Ich habe ein Gästezimmer.«
Na schön, die Hoffnung, sich nackt in ihrem Bett zu tummeln, konnte er wohl begraben, aber das war schließlich nicht der einzige Grund für seine Reise gewesen. Er konnte seine Hände und auch andere Körperteile durchaus bei sich behalten. Er würde sich benehmen, wusste jedoch, dass nicht die geringste Aussicht auf ein bisschen Nachtruhe für ihn bestand. »Gute Idee.«
»Prima. Seit Jahren hat niemand mehr bei mir übernachtet. Das wird ein Spaß.«
Er griff nach seinem Bier. »Hängt davon ab, was du unter Spaß verstehst.«
»Wie bitte?«
»Ach, nichts.«
Lola stand auf und räumte das Geschirr zusammen. Sie trat hinter Max’ Stuhl, und als er sich erheben wollte, legte sie ihm die Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. »Ich mach das schon«, sagte sie und beugte sich über ihn. Ihr Bauch streifte seinen Rücken, und hätte er den Kopf gewendet, wäre er mit der Nase an ihre Brust gestoßen.
»Lass uns heute Abend etwas unternehmen, das richtig Spaß macht.«
O ja. Da würde ihm durchaus einiges einfallen. Angefangen damit, ihr das EAT ME-T-Shirt vom Leib zu knabbern. »Was denn zum Beispiel?«
»Wir könnten Popcorn machen und Stolz und Vorurteil anschauen.
Ich habe das Original auf Video, sechs Stunden lang, aber ich könnte ja bis zu den guten Stellen vorspulen.« Sie tätschelte seine Schulter. »Und morgen findet das Familientreffen meiner Verwandtschaft väterlicherseits statt. Ich wollte ja eigentlich nicht hingehen, aber jetzt bist du ja hier, dann können wir zusammen gehen.« Sie drückte seine Schulter ein wenig. »Du wirst begeistert sein.«
Er schloss die Augen. Himmel, sie quälte ihn mit voller Absicht. Sie rächte sich dafür, dass er sie in der Woche zuvor gefesselt und gedroht hatte, ihren Hund mit einem Fußtritt von der Dora Mae zu befördern.
13. KAPITEL
Das
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