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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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und dachte, es sei Mahmoud – als Vandaariffs dunkelhäutiger Scharfrichter –, aber dieser Mann war kleiner und schlanker. Dann bemerkte er das weiße Haar.
    Foison ließ sich auf Changs Brustkorb fallen und hielt seine Arme mit jeweils einem Knie fest. Er hatte einen Lederkoffer vor der Brust hängen und ließ ihn aufschnappen.
    »Nein, nein!«, rief Vandaariff. »Der Schluck, gib ihm den Schluck !«
    Chang versuchte sich aufzubäumen, aber es gelang ihm nicht, sich gegen Foisons Gewicht zu stemmen. Seine Lunge brannte.
    Mit einer Hand tastete Foison nach Changs vernarbten Augen und zog seine Lider zurück. Mit der anderen presste er ein offenes Glasbuch auf Changs Gesicht.
    Einen grellen Moment lang spürte Kardinal Chang, wie seine gesamte Seele plötzlich nackt an einem Abgrund balancierte. Dann wurde alles aus ihm herausgesogen.

Kapitel Neun
VERTRAG
    D oktor Svenson bewegte gelassen den Revolver zwischen Bronques Soldaten, Kelling und Schoepfil hin und her. Jedes Anzeichen von Schwäche würde sie zum Angriff animieren.
    »Übermitteln Sie Ihrer Majestät meine besten Wünsche. Ganz Mecklenburg steht Ihnen zu Diensten.«
    Die Worte bedeuteten nichts. Er galt in Mecklenburg als Verbrecher und hier auch. Wie oft würde er sich selbst in Todesgefahr begeben, bevor die schwarzen Schwingen ihn mit sich nähmen?
    Er sah, wie Schoepfil sich bewegte, aber der Mann war so verdammt schnell, dass er ihn hätte erschießen müssen, wenn er ihn aufhalten wollte – und obwohl er wusste, dass Schoepfil ein Verbrecher war, hatte sich der Mann vorgenommen, Robert Vandaariff zu vernichten. War das etwas anderes – abgesehen von der Lust – als seine Détente mit der Contessa?
    Schoepfil ergriff Kellings Papierstapel und schleuderte ihn wie einen Stein einem Diener an die Brust, sodass die Blätter durch die Luft flogen. Die Soldaten stürmten heran. Svenson fluchte.
    Er schoss dem einen in den Oberschenkel und dem anderen, der seinen Säbel schwang, um dem Doktor den Schädel zu spalten, in die Achselhöhle. Sein dritter Schuss ging an die Decke, als der herabrasende Säbel ihn an der Stirn traf und auf die Knie warf. Er blickte auf und sah, wie sich hinter Miss Temple die Tür schloss und Schoepfil den zweiten Soldaten zu Boden schlug. Der Soldat, der erheblich schwerer und einen Kopf größer war als Schoepfil, brach stöhnend zusammen. Mit geballten Fäusten warf Schoepfil Svenson einen wütenden Blick zu.
    »Warum sollte ich Sie verschonen? Warum sollten Sie nicht sterben?« Schoepfil trat Svenson den Revolver aus der Hand und wirbelte zu Kelling herum. »Öffnen Sie diese verdammte Tür!«
    Kelling bellte die Ministerialbeamten an, die sicheren Abstand hielten. Da sie jetzt wussten, woher der Wind wehte und wer die Macht hatte, eilten sie willig zu Kelling an der ovalen Tür – Kelling stöhnte vor Schmerz, hielt jedoch keinen Augenblick inne – und drehten mit ihm an dem stählernen Rad.
    Svenson kroch auf Händen und Knien, aber Schoepfil sprang ihm in den Weg. »Wo zum Teufel wollen Sie hin?«
    »Diese Männer.« Svenson zeigte auf die Soldaten. »Jemand muss ihre Wunden verbinden.«
    »Vielleicht hätten Sie nicht auf sie schießen sollen!« Doch Schoepfil trat beiseite und rief dann den Hofbeamten zu: »Ihr da! Ich werde mich an jeden einzelnen Namen erinnern! Oh ja, an jeden Einzelnen !«
    Trotz der hasserfüllten Blicke seiner Patienten beugte sich Svenson hinunter, um die beiden Soldaten zu untersuchen. Das Bein würde schnell verheilen, da Knochen und Arterie nicht verletzt waren, hingegen wäre das mit dem Arm eine langwierige Sache, weil die Kugel das Schultergelenk getroffen hatte.
    »Was denkt die alte Schrulle?«, wollte Schoepfil von Kelling wissen, doch der drehte mit aller Kraft an dem Rad. Schoepfil steckte den Kopf zwischen die Männer und rief: »Ich lasse mich nicht täuschen, Euer Hoheit!«
    Seine suchenden kleinen Augen trafen auf Svenson, der ihm als Einziger zuhörte. Die Höflinge waren geflohen.
    »Die Herzogin behauptet, die Königin sei da drin. Sie ist eine Lügnerin .«
    »Ist das eine fernöstliche Kampftechnik?«, fragte Svenson.
    »Wie bitte?« Schoepfil grinste. »Oh! Oh nein, überhaupt nicht.«
    »Sie bewegen sich unnatürlich schnell.«
    »Und ich werde der Herzogin von Cogstead etwas Unnatürliches antun, dessen können Sie gewiss sein! Ich weiß, wer dort drin ist! Warum sollte sie ausgerechnet die Contessa di Lacquer-Sforza schützen? Und Sie! Sie haben dieser

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