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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Bedeckung von einem dritten Glasknopf.
    »Nun, weil es aufgrund von Mr. Schoepfils Widerstand keine Liebe für Colonel Bronque gibt …«
    Schoepfils reuevolles Geschrei war vergeblich. Helle Funken stoben in die Luft.
    Die Akolythen kehrten mit einem fahrbaren Gestell voller blauer Glasbücher und einem Weidenkorb zurück, den Miss Temple sofort erkannte. Trooste holte vorsichtig das Buch aus dem Korb und schob es in sein Fach. Dann leerte er die drei bauchigen Flaschen nacheinander in einen Gummibehälter, der wie eine überreife schwarze Frucht vom Untergestell an Changs Tisch herabhing.
    Die anderen Akolythen kümmerten sich selbstsicher um die Maschinen. Die vier Soldaten gingen in Stellung: zwei am Haupteingang, einer vor der Glaswand und ihr Anführer hinter Schoepfil, wobei er dem Mann den Revolver in den Rücken stieß. Schoepfil war auf die Knie gesunken, sein verkniffenes Gesicht gerötet und tränennass, und er war unfähig, sich von den grauenvollen Überresten in Colonel Bronques Wanne abzuwenden.
    Die Contessa sah vom Fenster aus zu, doch ihr Blick wanderte immer wieder zu Miss Temple, die ihn erwiderte. Das war das Versprechen der Contessa aus Parchfeldt, ein langsamer Tod, nachdem jede Hoffnung zerstört war.
    Doktor Svenson trat zwischen sie und blickte Miss Temple an.
    »Meine arme Celeste«, flüsterte er.
    »Chang und ich sind verloren. Ich habe gesehen, was mit Francesca passiert ist. Retten Sie sich.«
    »Ich werde es nicht zulassen.«
    Sie sah ihm in seine blauen Augen und hasste seine Anständigkeit, obwohl sie wusste, dass Svensons Fürsorge der einzige Spiegel war, der ihr zeigte, wie sie vielleicht einmal gewesen war. Sie nahm seine Hand und blickte zu den Maschinen. »Die Sternenkarte. Sie zeigt jede Verbindung, jeden Draht, jeden Kasten.«
    »Sternenkarte?«, fragte Svenson und schob seine Hand in die Tasche.
    »In dem Lederkoffer mit dem Buch. Es spielt keine Rolle. Wie viel verstehen Sie von dem Ganzen?«
    »Genug – vielleicht so viel wie Trooste.«
    »Gut.«
    »Es ist nicht gut . Vandaariff hat mir ein Buch gezeigt. Eloise – ein kleines Stück von ihr. Möge Gott mir helfen. In diesem Fach, das keine zehn Meter entfernt ist.«
    Miss Temples Stimme war kalt. »Eloise fände es beschämend. Zerstören Sie alles.«
    Mit diesen Worten drängte sie sich an ihm vorbei zur Glaswand. Sie zeigte zu der wabenartigen lichtdurchfluteten Decke des geschlossenen Raums. »Das ist eine Technik aus dem Grab von Vandaariff. Durch jede Öffnung fällt Licht herein und dringt durch mehrere Schichten von behandeltem Glas – wobei jede Öffnung ihre eigene alchemistische Zusammensetzung hat. Das Licht erzeugt eine Reaktion, die durch die Turbinen verstärkt wird. Warum sollte ich das erfahren?«
    »Für alle Fälle, Celeste«, erwiderte die Contessa. »Und weil Sie vielleicht etwas aus dem Wissen gemacht haben. Haben Sie das? Nein – nur ein Gefühl des Bedauerns in der Magengrube. Das genügt mir schon.«
    »Wie kann eine so bedeutungslose Person wie ich so viel Schreckliches bewirken?«
    »Sie haben es sich redlich verdient.«
    »Warum riskieren Sie alles, um einen Mann wiederherzustellen, der Ihren Tod wünscht? Sind Sie so einsam? Sind Sie so alt? Schrecken Ihre Liebhaber vor Ihren Narben zurück?«
    Die Contessa rief ungeduldig: »Professor Trooste, wir sind überfällig. Fesseln Sie die Braut an ihr Hochzeitsbett.«
    Akolythen fixierten Miss Temple auf dem Tisch neben Chang. Sie wehrte sich nicht.
    Der Doktor rief der Contessa zu: »Das erfüllt keinen Zweck, Madam – ihre Teilnahme ist vollkommen überflüssig!«
    »Im Gegenteil, Doktor, wir schlagen damit mehrere Fliegen mit einer Klappe. Soll ich es erklären? Erstens, Kardinal Chang stirbt. Zweitens, Celeste Temple ebenfalls. Drittens, Robert Vandaariff ist wiederhergestellt.«
    »Sie wissen nur zu gut, dass Robert Vandaariff schon lange tot ist.«
    »Robert Vandaariff wird wiederhergestellt .«
    »Und Sie werden die nächste Lady Harschmort? Ist es so einfach?«
    » Ich bin Robert Vandaariffs Erbe!«, beharrte Schoepfil und wischte sich das Gesicht am Ärmel ab. »Nicht dieser reglose Verbrecher.«
    Miss Temple registrierte seine übrige Klage ebenso wenig wie eine Erwiderung darauf. Sie richtete ihren Blick auf Chang. Sein Gesicht lag in einer Kuhle des Tisches, doch sein nackter Rücken war ein eigenes Bild aus Muskeln, Scharten und Narben. Seine starken Arme waren in schwarzen Gummi gehüllt, aus dem Draht hervorstand, als wären es

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